Remember 2022

Kolfok: Remember 2022

BIO

Zum Winzer

95–96+
100
2
Furmint 100%
5
weiß, trocken
12,5% Vol.
Trinkreife: 2025–2038
Verpackt in: 6er
9
mineralisch
frische Säure
naturbelassen
3
Lobenberg: 95–96+/100
6
Österreich, Burgenland
7
Allergene: Sulfite, Abfüllerinformation
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Remember 2022

95–96+
/100

Lobenberg: Remember – eine Hommage an den Furmint, der im 19. Jahrhundert im Burgenland sehr verbreitet war. Man kennt diese ungarische Rebsorte eher süß ausgebaut, wie im Tokaj, und findet sie heute in Österreich am ehesten noch um den Neusiedlersee. Aber dass trockener Furmint extrem beeindruckend kann, wissen wir spätestens seit Michael Wenzel, in den vergangenen Jahren gesellten sich außerdem Roland Velich und Hannes Schuster dazu. Und jetzt haben wir hier den nächsten, wirklich ganz großen Wein dieser Rebsorte im Glas! Wow, ist das beeindruckender Stoff! Der Remember wächst in einer über 40 Jahre alten Einzellage, die Stefan Wellanschitz vor einigen Jahren auf Furmint umveredelt hat. Die Lage ist geprägt von Gneis und Schiefer, ist mit über 300 Metern zudem recht hoch gelegen und dementsprechend kühl. Nach der Lese folgt eine kurze Maischestandzeit, anschließend wird abgepresst. Per Schwerkraft läuft der Wein dann von der Presse direkt in den Keller, wo er im gebrauchten Barrique spontan vergoren wird. Komplett ohne Schönungsmittel und Schwefel für etwa ein Jahr auf der Vollhefe belassen. Einen Tag vor der Füllung abgezogen, sedimentiert, dann unfiltriert und nur minimal geschwefelt auf die Flasche gezogen. Die Nase ist einfach eine Sensation und zieht einen direkt in den Bann! Zunächst einmal viel Steinigkeit. Regennasser Kalkstein, Austernschale, zart rauchig-reduktive Anklänge und etwas Bienenwachs. Der Wein braucht möglichst große Gläser und wirklich viel Zeit um sich zu entfalten. Als nächstes kommen kühle, ätherische Noten von Zitronengras, Fenchelgrün und Anis dazu. Nach einiger Zeit blitzt dann auch dezente Frucht auf: Quitte, gelber Apfel und gewachste Zitronenschale. Im Mund dann die absolute Spannung aus straffer Säurestruktur und griffigen Gerbstoffen. Reife Zitrone läuft an den Zungenrändern entlang, dazu gesellt sich herbe Quitte, wieder Fenchel, kandierter Ingwer, Zitrusschalenaromatik und ein kleiner Touch von Blütenhonig. Alles sehr fest und zupackend mit einem grandiosen Spiel aus verschiedenen Texturen. Zum Schluss kickt dann nochmal die salzige Mineralität richtig rein. Was für eine irre Länge, was für ein irrer Wein, der nicht dadurch beeindruckt, dass er laut ist, sondern vielmehr durch seine subtile und strukturierte Art. Große Klasse!

Mein Winzer

Kolfok

Hinter Kolfok, einem Begriff aus der burgenländischen Mundart für jemanden, der nicht mit dem Strom schwimmt, steht der Winzer Stefan Wellanschitz. Er gilt als eine der herausragenden Persönlichkeiten und zukünftigen Ikonen im Bereich unkonventioneller, möglichst naturbelassener Weine.

Remember 2022