Robert Weil: Kiedrich Gräfenberg Riesling Großes Gewächs 2018
100
- 2
- Riesling 100%
- 5
- weiß, trocken
- 13,0% Vol.
- Trinkreife: 2021–2049
- Verpackt in: 6er
- 9
- mineralisch
- frische Säure
- 3
- Lobenberg: 100/100
- Elias Schlichting: 98–100/100
- Parker: 96/100
- Suckling: 95/100
- Weinwisser: 18,5/20
- Pirmin Bilger: 20/20
- 6
- Deutschland, Rheingau
- 7
- Allergene: Sulfite,
Abfüllerinformation
Abfüller / Importeur: Robert Weil, Mühlberg 5, 65399 Kiedrich, DEUTSCHLAND
Kiedrich Gräfenberg Riesling Großes Gewächs 2018
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Lobenberg: Die Trauben werden grundsätzlich nicht entrappt. Es wird entweder sofort gepresst oder angequetscht mit kurzer Maischestandzeit. Das allerdings nicht in jedem Jahr. Der Standard ist Sofortpressung der Ganztraube nach Eingang im Weingut. Etwas differenzierter: Alle Edelsüßen werden als ganze Trauben sofort gepresst um die Frische und Feinheit zu erhalten, dafür fehlt es ein wenig an Extrakt. Der Standardweg der 'normalen' trockenen ist Anmalen und Anquetschen ohne Maischestandzeit. Bei den großen trockenen Weinen wird alles nach dem Anquetschen und Anmahlen je nach Jahrgang 6-18 Std. auf der Maische belassen. Zu einem kleinen Prozentsatz wird ebenfalls jahrgangsabhängig bei den großen Gewächsen auch sogar auf der Schale vergoren. Generell wird immer spontan vergoren. Die Gärung verläuft zügig, BSA wird komplett vermieden, um die Eleganz, die Fruchtigkeit und die lebendige Säure zu erhalten. Die Gärzeiten sind 4-6 Wochen vor Weihnachten. Danach verbleibt der Wein auf der Hefe, wird aufgerührt (Batonnage). Bei allen großen trockenen Weinen mit Batonnage wird im Holzfass ausgebaut, Stück und Doppelstück, neueres und gebrauchtes Holz. In der Regel wird nicht chaptalisiert. Der Alkoholgehalt liegt im trockenen Bereich bei 12,5 bis 13 Grad. Gesundes Lesegut, so gut wie keine Botrytis. 2018 hatte man hier bei Robert Weil das sozusagen das Glück, dass es Reifestillstände wegen der Trockenheit gab. Die Reben haben über viele Wochen die Assimilation weitestgehend eingestellt, wenn man dann gut im Rebberg gearbeitet hat und die Erträge nicht zu hoch waren, hat dieser Wassermangel dazu geführt, dass die pH-Werte bis zum Schluss recht tief geblieben sind und somit eine sensorische Frische entstand. Diese Frische geht in 2018 meist nicht unbedingt mit einer hohen Äpfelsäure einher, sondern mit einer Komponente, die man Bernsteinsäure nennt. Das ist eine Säure, die sehr prägnant und spitz ausfällt, die zur Weinsäure gezählt wird und einfach unglaubliche Frische bedeutet, ohne dass der Gesamtsäurewert so hoch ausfällt wie beispielsweise 2017. Und so haben wir 2018 in den Topweinen des Jahrgangs mit die spannendsten und frischesten Weine erhalten, die wir uns wünschen könnten. Wir haben hohe Reifegrade der Frucht, eine großartige Frische und ein geniales, elegantes Spiel. Sehr klare, präzise Nase von europäischer Frucht, enorm sauber definiert, Apfel, Birne, Melone und Zitronengras, feine Salznote, Tee, Quitte, leichte Blumigkeit, aber sehr geradeaus, sehr Riesling-typisch, sehr fein. Im Mund eine Explosion, wow, man kann es kaum in Worte fassen. Alles zieht sich zusammen, die Augen werden schmal, was ist das ein Druck und trotzdem haben wir darin diese reife, süße Frucht des Jahres 2018, diese totale cleane Apfel- und Melonenfrucht mit Orangenzeste. Das Ganze dann mit einer wahnsinnigen Frische, wie schon oben erwähnt aus der Bernsteinsäure und den niedrigen pH-Werten, einfach genial und trotzdem wird Nichts spitz, es bleibt immer die Reife der Frucht puffernd darüber. Das Ding hat einen wahnsinnigen Oszillographen und hallt für Minuten nach, steht im Mund mit salziger Mineralität und reifer Frucht mit unglaublicher Frische und immensem Zug. So langsam verstehe ich was Wilhelm Weil meinte, als er sagte 2018 sei das Jahr der Wende für deutschen Riesling, es ist das Jahr, das die Zukunft projiziert. Wer es da schafft vernünftig im Weinberg zu haushalten, wer die Laubarbeit beherrscht, wer das passende Terroir mit Höhenlagen und guter Versorgung hat, der kann die Zukunft meistern. Bei Robert Weil ist es natürlich auch hilfreich, dass man immer genug Manpower hat, um zur richtigen Zeit schnell das nötige tun zu können. Es wird auch in Zukunft ganz große Rieslinge aus Deutschland geben, man muss nur anders arbeiten als früher und die Weichen richtig stellen. Gräfenberg 2018 ist ein GG, das völlig anders ist als das schicke und elegante 2016 und das fruchtstarke, rassige 2017 und nun dieses vollreife, total cleane und zugleich Frische 2018. Selten hatte ich einen Wein, der einerseits so reif und zugleich so tänzerisch, spielerisch und frisch ist, der unglaublich viel Kraft hintenraus hat, ohne jemals fett zu sein. Einer der großen Rieslinge des Jahres und ganz sicher ein Bestandteil meines Best of Riesling GG Pakets. 100/100
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Elias Schlichting über: Kiedrich Gräfenberg Riesling Großes Gewächs
-- Elias Schlichting: Extrem noble, schwebend-elegante Nase mit ganz feiner Frucht beim Gräfenberg, feine Mischung aus unreifer Aprikose, Amalfizitrone, Limettenschale und Zitronengras, sehr fein verwoben in weißfruchtiger Eleganz, kein Gramm Fett zu viel, alle Muskeln sind angespannt, kein Anzeichen für einen heißen Jahrgang, kühl, pfefferminzig, straff. Im Mund tolle Rasse zeigend, viel reife, feine Limettenschale, Tee und heller Tabak in der im extrem griffigen Körperbau, satte Phenolik, feuersteiniger Gerbstoffgripp, immense Struktur, grandios festes Rückgrat, dabei einnehmend saftig und von großer Eleganz. Der beste Gräfenberg, den ich je probiert habe. In dieser bestechend kristallinen Klarheit, dieser geschliffenen Ultraeleganz und der zupackenden, strammen Struktur, dieser kompromisslosen Rasse. Monumental groß und sehr wahrscheinlich noch größer werdend mit diesem Potenzial! 98-100/100
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Parker über: Kiedrich Gräfenberg Riesling Großes Gewächs
-- Parker: The 2018 Kiedrich Gräfenberg Riesling Trocken GG is a great dry Riesling: very juicy, intense and long, yet fresh and mineral, with remarkable finesse, structure and a persistently salty finish. The wine opens with a deep, ripe and fine, fresh and elegant Riesling bouquet with many layers and aromas that develop with aeration when mirabelle aromas start emerging and intertwine with the noble sur lie and flinty terroir notes. Vinified in large oak, this is a full-bodied, round and rich, textured Gräfenberg with a firm tannin structure and fine and ripe, mineral acidity. This is a firm and tense Riesling with reduced power, sustainable salinity and mineral freshness on the finish. 38,000 bottles were filled in July 2019. Tasted three times in autumn and winter 2019. 96/100
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Suckling über: Kiedrich Gräfenberg Riesling Großes Gewächs
-- Suckling: Super flinty aromas of wet stones and slate here with citron and candied lime, as well as a smoky and spicy edge. The wood can be felt slightly, too. The palate is so energetic and long with such smoothly delivered power and restraint. Some longer skin contact for this wine and riper grapes from this parcel deliver added weight and length. Drink or hold. 95/100
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Weinwisser über: Kiedrich Gräfenberg Riesling Großes Gewächs
-- Weinwisser: 100% im Holzfass vergoren. 18-36 Std. Maischestandzeit, bis Ende Juni im Fass gelegen, dann abgefüllt. Der stilisti- sche Wandel zu mehr Reduktion und Kühle und weniger Gelbfrucht schreitet auch hier weiter voran. Im heissesten Jahr ever zeigt sich der Gräfenberg von seiner stärksten Sei- te. Feinparfümiertes, hellstrahliges Bouquet mit weissen Früchten und einem Hauch der typischen Mangofrucht, aber kühl und erha- ben, mit würziger Kulisse. Am Gaumen geht es kühl und eng verwoben weiter mit würzig- mineralischen Noten, enorm pikanter Säure- zug, zieht mit viel Würze nach. Weil erklärt: Die Frische käme von der Bernsteinsäure. Diese sei sensorisch stärker als die analyti- schen Werte. 18,5/20
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Pirmin Bilger über: Kiedrich Gräfenberg Riesling Großes Gewächs
-- Pirmin Bilger: Nachdem die erste Lage bereits derart überzeugen konnte, hat das grosse Gewächs eigentlich die 20-Punkte schon auf sicher. Beim Verkosten ist dies der einzige Wein, welcher noch nicht abgefüllt wurde. Das Bouquet lässt eine Präzision der Sonderklasse vermuten. Das ein schier unendlicher mineralischer Tiefgang mit einer sinnlich frischen Zitrusfrucht. Dieser blumige Duft unterstreicht diese Naturschönheit, diese delikate Noblesse. Meine Sinne sind nur schon vom Hinriechen berauscht und beglückt. Mit beindruckender Kraft und einer geballten Ladung an Frucht überflutet der Gräfenberg den Gaumen. Gewaltig welcher Druck hier kommt - und doch, der hat auch diese strahlende Eleganz und Feinheit, welche so unereicht delikat ist. Fülle trifft auf Noblesse in absoluter Perfektion - was für ein Traumwein, welchen das Weil Team wieder gemacht hat. 20/20
Robert Weil
Schon von weitem erkennt man die Flaschen von Robert Weil an ihrem charakteristischen Himmelblau. Nicht nur in Deutschland, sondern auf der ganzen Welt steht diese Farbe für Spitzen-Rieslinge auf absolut höchstem Niveau. Ein Markenzeichen, symbolisch für die kompromisslose Qualität der Weine von...