Lobenberg: Der Ausbau ist für alle Weine gleich, vom Cotes du Rhone, über Gigondas bis zum Châteauneuf: Vergärung in großen Edelstahlcuves, Ausbau zu 85 Prozent in Stockingerfudern, der Rest in Tonamphoren. Rund zwei Drittel Ganztraubenanteile in 2020 in den meisten Cuvées. Das ist ein Untergrund aus weißem Lehm, auch blauer Lehm genannt wegen der Metalleinsprengsel. Es ist also der klassische weiße Kalksteinlehm, der über Jahrmillionen entstanden ist. Dieser Wein war früher Bestandteil des normalen Blend bzw. danach des Grande Grenache. Um die große Klarheit im normalen Gigondas zu haben wurde dieser separiert, eben weil er so einzigartig und anders im Ausdruck ist, so viel dichter. In diesem Wein ist das, was früher bei Yves Gras von Santa Duc als Grande Grenache bezeichnet wurde. Zugunsten der Lagenbezeichnung hat er diesen Namen aufgegeben. Das ist genau dieser Wein. Der Clos ist eines der spektakulärsten und spannendsten Terroirs der Domaine, ein steiler Hang, die höchsten Lagen des Weinguts auf 350 Metern, terrassiert. Sehr grün, voller Bäume, Büsche, Bienenstöcke, ein Paradies der Biodiversität. In 2020 ist es 90 Prozent Grenache mit Syrah, kein Mourvèdre. Sehr intensive Kalksteinmineralität, Gesteinsmehl, Regen auf warmen Steinen, Cassis, herbsüße Waldbeeren, viel frische Blaubeere, Tulpen. Der Mund ist traumhaft, pure Seidigkeit, so saftig, beerig, himmlisch verspielt. Ein Blockbuster und trotzdem ultrafein. 97-98+/100