Forstmeister Geltz Zilliken: Riesling Saarburger Rausch Großes Gewächs 2022
- 2
- Riesling 100%
- 5
- weiß, trocken
- 12,0% Vol.
- Trinkreife: 2026–2046
- Verpackt in: 6er
- 9
- mineralisch
- leicht & frisch
- 3
- Lobenberg: 96–97+/100
- Lobenberg in Wiesbaden: 97–98+/100
- Suckling: 95/100
- Weinwisser: 18/20
- 6
- Deutschland, Mosel Saar Ruwer
- 7
- Allergene: Sulfite,
Abfüllerinformation
Abfüller / Importeur: Forstmeister Geltz Zilliken, Heckingstr. 20, 54439 Saarburg, DEUTSCHLAND
Riesling Saarburger Rausch Großes Gewächs 2022
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Lobenberg: Zillikens haben den Löwenanteil ihres Betriebes im Rausch mit rund 11 Hektar, deshalb können sie dort viel spielen. Das GG stammt aus den ältesten und besten Parzellen mit 60 bis 130 Jahre alten, wurzelechten Reben in Einzelpfahl, die Reben gehören zu den ältesten an Mosel-Saar-Ruwer. In 2020 gab es kein Rausch GG, in 2021 dann erneut und in 2022 gibt es endlich auch wieder ein bisschen mehr Menge. Es gab 8 Fuder in diesem Jahr, die den strengen sensorischen Voraussetzungen der Familie Zilliken im Keller genügt haben und als GG den Markt erreichen werden. Die Fässer sind 6 bis 7 Jahre alt, also nicht uralt, sodass sie noch etwas Holzstruktur abbekommen, aber auch keinen Holzgeschmack mehr ausgeben. Typisch Rausch ist der Jungwein kühl, steinig-rauchig und noch etwas verschlossen. Rausch ist ein feiner Gesteinshammer, leise und in sich gekehrt in der Jugend, braucht er immer einige Jahre, um seine feine Frucht zu entblättern. Die etwas jüngeren Fässer bringen etwas mehr Struktur in die ansonsten recht feinen 2022er GGs, das war bewusst so gewählt. Nasser Stein und Geröllhalde in der Nase, grüne Aprikose und etwas Zitronenabrieb. Wieder viel kühler Rauch. Verspielt und feinsaftig im Mund, kühl und wunderbar steinig-herb, mit dieser leicht abweisendenden Art, die solch karge Steinweine von der Mosel haben können. Das ist die logische Fortsetzung des superfeinen 2021ers, mit einer ähnlichen Vibration und kühlen Kernigkeit. 96-97+/100
Jahrgangsbericht
All in all der wärmste Sommer seit Beginn der Aufzeichnungen! An Vorurteilen gegenüber solchen Witterungsverhältnissen mangelt es uns als weinbauliche Nord-Nation ja nicht. Von den Winzern hatten wir aber schon einiges Erfreuliches gehört. Mit ein klein wenig gesunder Skepsis, aber gewaltiger Vorfreude starteten wir direkt nach der ProWein in unsere vierwöchige Verkostungsreise durch Deutschland. Schon wieder ein Rekordsommer also. Da geht das Kopfkino los. Wird ein Tim Fröhlich vor uns sitzen, der mit kaltschweißiger Stirn erstmals zugeben muss, dass die Star Wars-Ära endgültig vorbei ist? Keine surrenden Laserschwerter in den Fässern?! Knackt der immer trockener werdender Oliver Haag mit seiner Juffer-Sonnenuhr den historischen Brauneberger Alkoholrekord? Und wann wird Konrad Salwey wohl geerntet haben – Ende Juli? Wir waren ja auf alles gefasst. Doch dann glitzern die ersten Weine im Glas: fein, leichtfüßig, harmonisch, zugänglich und …elegant! 12% Alkohol! Wow!! Das glaubt einem ja keiner, der es nicht selbst auf der Zunge hatte. Der Jahrgang zeigt – bei den von uns verkosteten Weingütern, anders als etwa 2003 und 2018 – im Jungstadium kaum Anzeichen eines extremen Hitzejahres. Verblüffend. Mit der fortschreitenden Mediterranisierung der klimatischen Verhältnisse geht die Schere zwischen progressivem Weinbau und den geeignetsten Standorten und allem anderen immer weiter auseinander. Wir sehen das von Frankreich über Italien, Spanien und eben auch in Deutschland. Jeder hat mit sich ungeahnt rasch verändernden Bedingungen zu kämpfen. Doch wer im An- und Ausbau nicht vor 10 Jahren stehengeblieben ist, der beherrscht – fraglos mit teils immensem Arbeitseinsatz und Commitment – selbst solche dramatischen Trockenphasen und massive UV-Intensität. Fakt ist aber auch, dass die deutschen Top-Winzer in kaum einem Jahrgang zuletzt so viel abgestuft haben, so penibel waren in ihrer Traubenselektion und so hart mit der Auswahl der Gebinde bei der Cuvetierung. Lange wurde nicht mehr so viel Wein im Fass wegverkauft, gerade auch aus den jüngeren Rebanlagen und ultratrockenen Standorten. So selektiv wie die Winzer sollten auch wir Weintrinker mit dem Jahrgang sein. Wer sich auf Top-Lagen, Top-Weinbau und Top-Betriebe fokussiert, wird ein Füllhorn an atemberaubend guten, wunderbar eleganten Weinen finden. 2022 ist kein Jahr zum wahllosen Draufloskaufen. Denn von Bordeaux über die Rhône bis nach Deutschland sind sich Winzer in einem einig: einfach war der Jahrgang nicht. Trotz Jahrhundertsommer wurden mitnichten aus jedem Weinberg einheitlich große Qualitäten geerntet. Denn in 2022 ist durch die paradoxe Transparenz der Weine ein faszinierend klares geschmackliches Abbild der Terroirs zu erkennen – und damit auch der feinsten klimatischen Unterschiede. Rebalter, lokale Regenmengen, Wasserhaltefähigkeit, Bewirtschaftung, Laubarbeit, Erntezeitpunkt. Diese Details zählen in einem so extremen Jahr wie 2022 noch mehr als sonst. Denn selbst die kleinsten Fehlentscheidungen oder Defizite der Standorte werden von den Weinen kanalisiert. Der Jahrgang mag auf den ersten Blick nicht so durch die Bank makellos strahlen wie es vielleicht ein 2019 tat oder so mitreißend rassig wie 2021 aus dem Glas kommen. Wir sind eher bei eleganter Frucht ohne Üppigkeit, bei sehr balanciertem, reifem Säurespiel und Zugänglichkeit wie sie auch die schicken Jahre 2020, 2017 oder 2012 hatten. In der Spitze versprechen manche 2022er auf Augenhöhe mit den genannten zu sein – und zeigen Potenzial womöglich sogar darüber hinauszuwachsen. Einige Weine sind berauschend gut. Was für ein unendlich feiner, kühler, kraftvoller Morstein bei Wittmann, Christmanns Hammer-Idig, ein superintensives Ungeheuer bei Bürklin, ungeahnt tänzerisch-leichtfüßige, brillante Kabinette von Saar und Mosel, eine superbe Kollektion bei Luckerts, eine Juffer-Sonnenuhr bei Haag, die keinen Alkoholrekord bricht, sondern mit feingliedrigem Zug glänzt und ganz große Klasse auch bei Loewen. Es gibt so viel Grandioses zu entdecken in diesem Jahr und ich denke auch Weltklasse war drin. Weil der Jahrgang sich regional so unterschiedlich präsentieren kann, habe ich mich entschlossen kleine Abrisse der Regionen zu skizzieren. Genauere Details finden Sie in den neuen Verkostungsnotizen. Tauchen wir also ein ins heterogene, faszinierende, verführerische und teils so überraschend feine 2022, das viele Anklänge von 1999 (trockener Sommer, Regen im September), der Köstlichkeit von 2009 und dem ebenfalls verblüffend delikaten 2020 hat.
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Lobenberg in Wiesbaden über: Riesling Saarburger Rausch Großes Gewächs
-- Lobenberg in Wiesbaden: Erstaunliche Harmonie und Wohlgefallen in Nase und Mund. Wunderbare Aromatik, feine Frucht, keinerlei aggressive Säure. Geringer Alkohol, geschmeidiger Mund. Ein einfach leckeres Jahr, dass auch Menschen mit Säurehemmung gefällt, dabei durchaus frisch und nicht langweilig. Sehr fein mit Hang zur Erhabenheit. Ein Wein für die reine Trinkfreude, reueloser Genuss. 97-98+/100
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Suckling über: Riesling Saarburger Rausch Großes Gewächs
-- Suckling: A masterpiece of filigree! Very delicate and subtle with a spring meadow freshness, this has stacks of white peach and yellow apple fruit. Wonderfully elegant this sleek beauty dances its way over your palate. Very racy, wet stone finish, but without the pointed acidity to which the Saar tends. Drink or hold. 95/100
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Weinwisser über: Riesling Saarburger Rausch Großes Gewächs
-- Weinwisser: Feingliedriges Bouquet mit hellen Früchten, gelber Apfel und schiefermineralischen Noten. Im Mundein tänzelnder Riesling mit prägnanter Säurefrische und delikater Struktur, ein Saar-Prototyp für Finesse, das Lust auf das nächste Glas macht. 18/20
Weingut Zilliken
Das Weingut Geltz Zilliken steht zusammen mit Egon Müller an der Spitze der edelsüßen Rieslinge von der Saar. Seit einigen Jahren machen sich nun Hans Joachim Zilliken und seine Tochter Dorothee Zilliken aber auch einen Namen als Erzeuger hervorragender trockener Weine, die inzwischen zur Crème de...