Ermitage Les Dionnieres 2021

Ferraton Pere et Fils: Ermitage Les Dionnieres 2021

BIO

Holzkiste

Zum Winzer

98+
100
2
Syrah 100%
5
rot, trocken
13,0% Vol.
Trinkreife: 2028–2057
Verpackt in: 6er OHK
9
voluminös & kräftig
tanninreich
frische Säure
3
Lobenberg: 98+/100
Suckling: 94/100
Jeb Dunnuck: 93–95/100
6
Frankreich, Rhone, Nordrhone
7
Allergene: Sulfite, Abfüllerinformation
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Ermitage Les Dionnieres 2021

98+
/100

Lobenberg: Die Nase ist sehr einzigartig im Hermitage, weil die sandigen Böden so eine unendliche Feinheit bringen. Wir haben schwarze, blaue und rote Frucht, aber sie ist so fein und wird überdeckt von Veilchen und Rosenblättern. Extrem viel Charme, feine Süße schon in der Nase, dann kommt Holunder, so unendlich schick! Sympathisch und einnehmend – der Wein treibt einem ein Lächeln ins Gesicht. Der schwarzfruchtige Mund ist mehr seidig als samtig, aber intensiv und dicht. Veilchen sind fast schmeckbar in dieser blumigen Konsistenz mit der schwarzen Kirsche darunter. Feine Lakritze, etwas Honig, dazu Holunder und auch ein bisschen Blaubeere. Aber alles ist ganz schick miteinander verwoben, dicht und schick zugleich, elegant und dabei saftig, hedonistisch und lecker. In seiner Feinheit mehr einem Pomerol als einem Saint-Émilion ähnelnd. Ein genialer Nachhall – rote Frucht, Salz und Gestein kommen wieder hoch. Der Wein steht für Minuten. Les Dionnières hat nicht diesen achtungsgebietenden Wumms wie Le Méal, aber eine unendliche Feinheit. Bezaubernd! 98+/100 *** Les Dionnières liegt im östlichen Teil des Hermitage, in Süd- und Südostexposition. Sehr viel Sandanteil im Untergrund, deshalb feiner als Le Méal. Es gibt hier auch sehr viel Kalk, blauen Lehm und Kieselsteine. Le Méal ist aber im Vergleich viel massiver und mit einer deutlich schwärzeren Ausrichtung. Der feinere Dionnières wächst unterhalb von Le Méal, im unteren Teil des Berges, wo es langsam in sanftere Hänge übergeht. Zwischen Le Méal und Les Dionnières liegt jedoch fast ein Kilometer Luftlinie, sie grenzen also nicht aneinander. 60 Prozent der Cuvée machen die alten Syrah-Klone mit den sehr konzentrierten, kleinen Beeren aus, sprich Petite Syrah, auch Serine genannt. Zwei Hektar befinden sich im Eigenbesitz von Ferraton. Es wird biodynamisch bearbeitet, im Keller komplett entrappt und dann im Zement spontan vergoren. Der Ausbau erfolgt zum Teil in neuen und gebrauchten Barriques, zum Teil in Tonneaux.

Jahrgangsbericht

Der Jahrgang 2021 stellt an der Rhône zweifellos einen Einschnitt in der Reihe der heißen, trockenen, mediterranen Jahrgänge dar, wie wir sie spätestens seit 2015 durchweg erlebt haben. 2021 erinnert viele Winzer im Rhônetal gar an die »guten alten Zeiten« vor 20, 30 Jahren – späte Lese, hohe Säurewerte und eine Phenolik wie es sie zuletzt in den 90ern gab. Ein Jahrgang der großen Emotionen, ein ständiges auf und ab der Gefühle: Die extreme Frostepisode vom 7. bis 9. April mit Temperaturen von teilweise fast -10°C betraf fast alle französischen Weinbaugebiete. Teilweise sorgte der Frost für einen kompletten Ernteausfall. Drei Wochen lang regte sich gar nichts in den Weinbergen des Rhônetals. Wie durch ein Wunder trieben viele Reben doch noch aus, aber nicht ohne Folgen: Die eiskalten Nächte brachten die Natur aus dem Gleichgewicht, der Wiederaustrieb verlief geradezu anarchisch, die Arbeit im Weinberg war extrem anspruchsvoll und verlangte den Winzerinnen und Winzern alles ab. Die erfreulichen Regenfälle während des gesamten Vegetationszyklus, die gemäßigten Temperaturen im Sommer und der goldene Herbst sorgten für ein großes Durchatmen. Am Ende wird 2021 nicht nur als Jahrgang der plötzlichen Wiedergeburt der Klassik, der Feinheit und Eleganz in Erinnerung bleiben, sondern auch wegen des immensen Aufwands – nur, wer 2021 alles gegeben hat, wurde am Ende mit ultrafeinen Weinen belohnt, wie wir sie seit Jahren nicht mehr im Glas hatten. An der südlichen Rhône ist 2021 ein Jahr der puren Trinkfreude. Alles ist sofort da, offen und so unglaublich fein. Die Alkoholgrade liegen rund 1,5 Prozent unter denen der vergangenen Jahrgänge. Sowohl die Weißen als auch die Roten sind hervorragend balanciert und bestechen mit guten Säurewerten und hoher Frische. Die Weine sind hocharomatisch, die Frucht ist schmeichelhaft und fast schon spielerisch-abgehoben. Eine Grenache voll auf der Pinot-Spur – wann gab es das zuletzt?! Die nördliche Rhône bringt 2021 einen Stil, den dort viele für nicht mehr möglich hielten: Extrem fein und verspielt, fast schon schwebend und mit einer genialen Frische ausgestattet. Ein Jahr für große Weißweine mit strahlender Aromatik und hervorragender Lagerfähigkeit, ein Jahr für herrlich klassische, stilvolle, delikate Rotweine mit betörend ätherischen Noten von Pfeffer und Veilchen und ultrafeiner, aber aufregender Tanninstruktur. All in all ist 2021 an der Rhône ein Jahr für Finessetrinker, für Liebhaber der Feinheit, der Frische und der Eleganz. Lange hat man sich nach solchen klassischen Jahren gesehnt. Aber klassisch mit einem genialen Twist, denn am Ende vereint 2021 mit seiner schlanken, hochfeinen Art und der genialen Duftigkeit und Aromatik das Beste von damals und heute. »Zurück in die Zukunft!« – das beschreibt diesen aufregenden Rhône-Jahrgang wohl letztlich am besten.

94
/100

Suckling über: Ermitage Les Dionnieres

-- Suckling: A rather supple Ermitage, velvety, poised and juicy. Aromas of dark cherries, roasted meat, wafers, baking spices, smoke and some bark. Medium-bodied with fine tannins. Seductive and well-balanced, with a silky core of berries at the center and a flavorful, persistent finish. From biodynamically grown grapes with Demeter certification. Drink or hold.

93–95
/100

Jeb Dunnuck über: Ermitage Les Dionnieres

-- Jeb Dunnuck: The 2021 Ermitage Les Dionnières is also impressive. Coming from a site on the eastern side of the appellation, it has lots of sweet red and black fruits, some meaty, leather, spice, classic Hermitage nuances, medium to full body, supple tannins, and outstanding length. The balance is spot on. 93-95/100

Mein Winzer

Ferraton Père et Fils

Samuel Ferraton, Vertreter der vierten Generation im Weingut, gab 1998 dem Haus einen neuen Impuls durch eine finanzielle Partnerschaft mit dem Haus Chapoutier bei gleichzeitiger Wahrung der qualitativen Unabhängigkeit.

Ermitage Les Dionnieres 2021