Lobenberg: Das Atauta-Tal liegt auf über 1000 Metern Höhe und hat damit die höchstgelegenen Weinberge der Ribera. Sandig-steinige Böden und uralte Reben, darunter einige der ältesten des gesamten Anbaugebietes machen das Tal zu etwas ganz besonderem. La Roza stammt von exakt 689 rekultivierten Rebstöcken, die sagenhafte 165(!) Jahre alt sind und zu den ältesten Reben Spaniens zählen dürften. Es gibt nur mikroskopisch kleine Mengen von diesem Wein. Die Reben werden biodynamisch bewirtschaftet. Ausbau für 19 Monate in französischen Barriques in Zweitbelegung. Eine reiche, verführerische, zart-florale, sehr intensive und sehr fein verwobene, hochkonzentrierte Nase. Wilde Kirsche, Schwarzkirsche und Schlehe, zeigt sowohl warme, opulente und leicht pflaumig-cremige Elemente, aber auch sehr viel kräuterige, florale Frische mit Thymian, Eukalyptus und Veilchen, geröstete Espressobohnen, ganz feine Salzkaramelle und Nelke bilden die Untertöne. Die gut eingebundene Barriquewürze geht schön in der Fruchfülle auf. Die Nase hat eine bezaubernde, sehr stylische Süße, die überhaupt nicht parfümiert oder zu üppig wirkt, sondern fein und fast verspielt daherkommt. Dennoch ist der Wein keineswegs ein Leichtgewicht, hier kommt satter Druck mit diesem hochfeinen Konzentrat, das sich wie ein Samtteppich über den Gaumen legt. Im Mund kommt dann die famose Frische der Hochlagen der Ribera durch. Brillante Säurestruktur, die dem La Roza Flügel verleiht. Himbeere, Cranberry, Boysenberry, rotfruchtiger, saftiger und mineralischer werdend. Trotz der immensen Konzentration aus den uralten Reben ist der Wein überhaupt nicht fett, er ist voller Energie und Leben auf der Zunge. Die üppigen, kreidigen Tannine zergehen im Nachhall wie schmelzende Zartbitterschokolade auf blauen und roten Waldbeeren. Dazu deutliche Gesteinsnoten und diese kühle Veilchen-Kräuter-Menthol Kombination wie sie auch Vega Sicilia hat, ein Markenzeichen der Ribera, das hier wunderbar zur Geltung kommt. Die unsterbliche Säure der Tempranillo, die hier Tinto Fino heißt, ist einfach famos. Was für ein Wein! Trotz langer Fass- und Flaschenreife wird dieses Konzentrat sein volles Potenzial erst mit weiterer Kellerreife ausspielen. Was für ein dramatisch dichtes und voluminöses Erlebnis. 100/100