Lobenberg: Die Cuvée L’Origine gab es erstmals 1986, auf Wunsch des bekannten französischen Sternekochs Jean Brouilly, der sich von Pierre-Marie Chermette einen archetypischen Beaujolais für sein Restaurant wünschte. Es war die Hochzeit der nach Banane duftenden Beaujolais Primeurs, die für vieles standen, aber nur selten wirklich für ihre Herkunft. In Opposition dazu verfolgte Chermette einen radikal anderen Ansatz: keine Hefezugabe, keine Anreicherung mit Zucker, keine Enzyme, ein Wein so nah an der Natur der Traube wie möglich, aber natürlich mit der traditionellen Macération Semi-Carbonique mit Ganztrauben in Stahl- und Betontanks hergestellt. Bis heute hat sich daran nichts geändert. Aus Weinbergen im Süden des Beaujolais bei Saint Verand, Alter zwischen 35 und bis zu 100 Jahren in Südexposition. Nur Handlese. In der Nase sehr schicke, dunkle, enorm frische Schwarzkirsche, ein bisschen Sauerkirsche und Cassis an der Seite. Auch Gesteinsanmutung, eher dunkel, an Granit erinnernd. Kein Fett, kein Holzeinfluss, alles läuft auf der schicken kühlen Frucht, geschliffen und sehr geradlinig in dunkler Kirschfrucht. Im Mund kommt dann viel dunkelrote Frucht, enorme Frische, weniger mediterran und kräftig als die letzten beiden Jahren, mehr vibrierend, energetisch. Leicht salzig an den Zungenrändern, Johannisbeere, zarte Cranberry, Walderdbeere, Blutorange. Die Tannine sind ultrafein und unterstreichen die verspielte Leichtigkeit des L’Origine, aber geben trotzdem einen festen Halt und Rahmen. Das Wasser läuft im Mund zusammen, einfach eine reine Trinkfreude. Der L’Origine ist einer der besten Weine der Region in seinem Preisbereich, seit Jahrzehnten ein unschlagbarer Wert. 92-93/100