Chablis Grand Cru Valmur Domaine 2021

Domaine William Fevre: Chablis Grand Cru Valmur Domaine 2021

Limitiert

Holzkiste

Zum Winzer

96
100
2
Chardonnay 100%
5
weiß, trocken
13,0% Vol.
Trinkreife: 2027–2051
Verpackt in: 6er OHK
9
mineralisch
voll & rund
frische Säure
3
Lobenberg: 96/100
Tim Atkin: 95/100
Parker: 94+/100
Galloni: 93–95/100
Gerstl: 20/20
6
Frankreich, Burgund, Chablis
7
Allergene: Sulfite, Abfüllerinformation
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Chablis Grand Cru Valmur Domaine 2021

96
/100

Lobenberg: Fèvre besitzt mit die höchstgelegenen Parzellen im Valmur, somit ernten sie hier in jedem Jahr einen rassigen, spannungsgeladenen Wein. Zitruschalen und intensive Kreidigkeit lassen die Faszination Chablis in diesem Grand Cru am deutlichsten werden. Ein kompromissloser Mineralhammer! Fast eine Attacke auf den Gaumen und doch mit feiner Cremigkeit – ein grandioser Grenzgänger. 96/100

Jahrgangsbericht

Was für ein unglaubliches Jahr! Auch im Burgund sind wir klimatisch wie charakterlich back to the roots der 80er bis 90er Jahre. Nach einer Serie von heißen bis extrem heißen Jahren seit 2015 eine wirklich willkommene Abwechslung. Die Weine sind berauschend frisch, saftig, straff und explosiv, kristallklar in ihrer Anmutung und Transparenz für die Terroirs. Gerade Letzteres ist ein Profil, das in manchem heißen Vorjahr nicht immer gegeben war. Ein Jahr für echte Burgund Afficionados, für Liebhaber der großen Klassik und der schlanken Finesse. Auf einen recht »normalen« Winter bezüglich Regen und Temperatur folgte ein ungewöhnlich rascher und warmer Frühling mit annähernd 30 Grad gegen Ende März. Der Austrieb erfolgte daher 10 Tage früher als erwartet, also Anfang statt Mitte April. da nahm das Drama seinen Lauf… denn eine Serie von brutalen Frostnächten vom fünften bis zum siebten April verwüstete Weite Teile des Mâconnais, der Côte Chalonnaise und an der Côte d’Or vor allem die Côte de Beaune, denn Chardonnay treibt früher aus als Pinot Noir. Aber selbst nördlichen Bereiche der Côte de Nuits wurden teils noch getroffen, wenn auch deutlich weniger. Nicht nur im Burgund, sondern in ganz Frankreich und Europa eine der kleinsten Weinernten seit Jahrzehnten – puh! Ein maßgeblicher Grund für die weiterhin galoppierende Preisentwicklung der Region. Es gibt einfach zu wenig Wein für die Welt. Der Sommer war eher kühl und sehr regenreich, mit 300mm doppelt so hoch wie normal. Die Trauben wuchsen und reiften entsprechend langsam und spät heran. Erst Mitte August kam die Wende mit beständig sonnig-warmem, trockenem Wetter. Die Lese begann dennoch viel später als in allen Vorjahren, meist erst ab der zweiten, dritten Septemberwoche im Süden des Mâconnais und der Côte Chalonnaise. Gegen die dritte, vierte Septemberwoche waren dann auch die kühleren Gemeinden wie Gevrey und Marsannay dran. Das unbeständige Wetter und einige Herbststürme entlang der Côtes hat die Erträge noch weiter dezimiert, sodass viele nur um die 15 bis 30 Hektoliter geerntet haben in Weiß und Rot. Die Lese zog sich in manchen Gemeinden bis Ende Oktober hin, das gab es kaum in den letzten 20 Jahren. Der Pflanzenschutz war eine Sisyphusarbeit, gerade die Biowinzer mussten quasi durchgehend rennen und auf ihre Sommerurlaube verzichten. Ein Nonstop-Job. Wer sauber gearbeitet hat und ein erfahrenes Leseteam einsetzt, konnte aber brillante, glockenklare Weine ernten. Nehmen wir mal Nicolas Potels Domaine de Bellene als Beispiel: Alkoholgrade im Schnitt um 13 Prozent, keinerlei Anreicherung nötig, keine Entsäuerung. Geht es noch besser?! Lange hatte ich nicht mehr so feine, verspielte, tänzerisch-leichte Pinot Noirs mit strahlend süßsäuerlicher Rotfruchtigkeit auf der Zunge! Weniger würzig-schwarzfruchtig-drückend als die Vorjahre. Einfach traumhaft schön zu trinken, zugänglich, geschliffen, die Tannine kaum spürbar. Die Chardonnays sind wieder etwas zitrischer, auch intensiv kräuterig-minzig und haben diesen spannungsreichen grünlichen Touch in der Frucht, den wir alle so lieben. Hohe Säuren, die aber gut von den hohen Extrakten aus den niedrigen Erträgen gepuffert werden. Eigentlich ist 2021 der Inbegriff dessen, worauf viele Winzer heute hinarbeiten, feine Strukturen, die sich trinkig und geschmeidig anfühlen, infusioniert eher denn extrahiert. Entsprechend waren fast alle absolut begeistert vom Profil der Weine 2021. Einige äußerten aber auch bedenken, ob die überwiegend angelsächsischen Journalisten den Jahrgang ebenso schätzen würden, denn er ist eben sehr oldschool und aromatisch und strukturell weit von den mediterranen Blockbustern von 2018 bis 2020 entfernt. Für mich persönlich ist 2021 Burgund ein wunderbares Highlight, von dem ich mir selbst mehr als von den Vorjahren in den Keller legen werde, weil es die pure Finesse ist. Wer erst in den letzten fünf Jahren mit dem Burgund angefangen hat, der wird den Sprung zu den 2021ern deutlich merken. Genießer, die sich schon 20 Jahre und mehr durch die Region trinken, werden sich in wohlig und genussreich an die Weine von Vorgestern erinnert fühlen, aber mit der geschliffenen Perfektion der Moderne. Für mich, ein wunderschöner Jahrgang.

95
/100

Tim Atkin über: Chablis Grand Cru Valmur Domaine

-- Tim Atkin: Hailing from the summit of the Valmur valley, these vines unusually have east, southeast and west exposures. There is also a vein of marl that stretches across this section that gives this Valmur noticeably more weight. It showcases the finessed and elegant side of Valmur, but with a heft more typical of Preuses. There is plentiful ripe pear fruit here and a dry, saline finish. 95/100

94+
/100

Parker über: Chablis Grand Cru Valmur Domaine

-- Parker: Deep and concentrated, the 2021 Chablis Grand Cru Valmur reveals notes of orange zest, peach, wet stones, blanched almonds and white flowers. Full-bodied, satiny and layered, it's a taut, chiseled structuring young wine that will reward bottle age. 94+/100

93–95
/100

Galloni über: Chablis Grand Cru Valmur Domaine

-- Galloni: The 2021 Chablis Valmur Grand Cru comes from 1.1-hectares located on a vein of marn. As usual, it is a little austere and 'mean' on the nose, but I like that, and it 'grows' in the glass with engaging marine/oyster shell scents. The palate is very well balanced with a fine bead of acidity, taut and fresh, quite linear and strict yet building in density through to the finish. Excellent. 93-95/100

20
/20

Gerstl über: Chablis Grand Cru Valmur Domaine

-- Gerstl: Jetzt wird es sagenhaft raffiniert, unglaubliche Vielfalt in diesem zarten Duft, das ist vibrierende Sinnlichkeit, der Duft berührt die Seele. Erstaunlich sanfter Auftakt, da ist so eine raffinierte Süsse im Spiel, die perfekte Balance zur edlen Rasse. Dieser verschmitzte Kerl zeigt Kraft und Konzentration, das ist so superleicht, streichelt den Gaumen ganz zart, nur um dann gleich wieder die Aromen explodieren zu lassen. Das ist ein unglaublich raffinierter Wein, ein zutiefst berührendes Sinnesereignis, Chablis in Vollendung mit 20/20 Punkten.

Mein Winzer

Domaine William Fevre

Für »Maison Fèvre« wird doppelt so viel abgefüllt wie für die Domaine Fèvre, dementsprechend groß ist auch der Unterschied in der Qualität. Die Domaine ist nur biologische Weinbergsarbeit, was bei „Maison“ natürlich nicht der Fall ist, schon daher darf man diese beiden Teile qualitativ nicht...

Chablis Grand Cru Valmur Domaine 2021