Gevrey Chambertin Premier Cru Petite Chapelle 2021

Domaine Trapet: Gevrey Chambertin Premier Cru Petite Chapelle 2021

Weinclub

BIO

Zum Winzer

94–96
100
2
Pinot Noir 100%
5
rot, trocken
13,0% Vol.
Trinkreife: 2026–2040
Verpackt in: 6er
3
Lobenberg: 94–96/100
Decanter: 93/100
Parker: 92–94/100
Galloni: 92–94/100
6
Frankreich, Burgund, Cote d'Or
7
Allergene: Sulfite, Abfüllerinformation
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Gevrey Chambertin Premier Cru Petite Chapelle 2021

94–96
/100

Lobenberg: Der Wein hat über 50 Prozent Rappenanteil und nur 30 Prozent neues Holz. Dennoch ist die Nase ein bisschen von sehr nobler Holzwürze gezeichnet, schwarze und rote Kirsche, zerstoßene Kirschkerne, Weinbergpfirsich, Holzkohle und feine Karamelle, Kakaopulver und gerösteter Espresso. Petite Chapelle hat eine wunderbare Exktraktsüße in der Mitte, alles läuft auf schön süßem Schub durch den Mund, viel Beeren, viel Kirsche, kräftige Würze und eine kreidige Struktur, die ein langes Leben verspricht. Wenn die herbsaftige Struktur abgeklungen ist, bleibt die beerige Süße lange am Gaumen stehen. Ein sehr delikater Petite Chapelle! 94-96/100

Jahrgangsbericht

Was für ein unglaubliches Jahr! Auch im Burgund sind wir klimatisch wie charakterlich back to the roots der 80er bis 90er Jahre. Nach einer Serie von heißen bis extrem heißen Jahren seit 2015 eine wirklich willkommene Abwechslung. Die Weine sind berauschend frisch, saftig, straff und explosiv, kristallklar in ihrer Anmutung und Transparenz für die Terroirs. Gerade Letzteres ist ein Profil, das in manchem heißen Vorjahr nicht immer gegeben war. Ein Jahr für echte Burgund Afficionados, für Liebhaber der großen Klassik und der schlanken Finesse. Auf einen recht »normalen« Winter bezüglich Regen und Temperatur folgte ein ungewöhnlich rascher und warmer Frühling mit annähernd 30 Grad gegen Ende März. Der Austrieb erfolgte daher 10 Tage früher als erwartet, also Anfang statt Mitte April. da nahm das Drama seinen Lauf… denn eine Serie von brutalen Frostnächten vom fünften bis zum siebten April verwüstete Weite Teile des Mâconnais, der Côte Chalonnaise und an der Côte d’Or vor allem die Côte de Beaune, denn Chardonnay treibt früher aus als Pinot Noir. Aber selbst nördlichen Bereiche der Côte de Nuits wurden teils noch getroffen, wenn auch deutlich weniger. Nicht nur im Burgund, sondern in ganz Frankreich und Europa eine der kleinsten Weinernten seit Jahrzehnten – puh! Ein maßgeblicher Grund für die weiterhin galoppierende Preisentwicklung der Region. Es gibt einfach zu wenig Wein für die Welt. Der Sommer war eher kühl und sehr regenreich, mit 300mm doppelt so hoch wie normal. Die Trauben wuchsen und reiften entsprechend langsam und spät heran. Erst Mitte August kam die Wende mit beständig sonnig-warmem, trockenem Wetter. Die Lese begann dennoch viel später als in allen Vorjahren, meist erst ab der zweiten, dritten Septemberwoche im Süden des Mâconnais und der Côte Chalonnaise. Gegen die dritte, vierte Septemberwoche waren dann auch die kühleren Gemeinden wie Gevrey und Marsannay dran. Das unbeständige Wetter und einige Herbststürme entlang der Côtes hat die Erträge noch weiter dezimiert, sodass viele nur um die 15 bis 30 Hektoliter geerntet haben in Weiß und Rot. Die Lese zog sich in manchen Gemeinden bis Ende Oktober hin, das gab es kaum in den letzten 20 Jahren. Der Pflanzenschutz war eine Sisyphusarbeit, gerade die Biowinzer mussten quasi durchgehend rennen und auf ihre Sommerurlaube verzichten. Ein Nonstop-Job. Wer sauber gearbeitet hat und ein erfahrenes Leseteam einsetzt, konnte aber brillante, glockenklare Weine ernten. Nehmen wir mal Nicolas Potels Domaine de Bellene als Beispiel: Alkoholgrade im Schnitt um 13 Prozent, keinerlei Anreicherung nötig, keine Entsäuerung. Geht es noch besser?! Lange hatte ich nicht mehr so feine, verspielte, tänzerisch-leichte Pinot Noirs mit strahlend süßsäuerlicher Rotfruchtigkeit auf der Zunge! Weniger würzig-schwarzfruchtig-drückend als die Vorjahre. Einfach traumhaft schön zu trinken, zugänglich, geschliffen, die Tannine kaum spürbar. Die Chardonnays sind wieder etwas zitrischer, auch intensiv kräuterig-minzig und haben diesen spannungsreichen grünlichen Touch in der Frucht, den wir alle so lieben. Hohe Säuren, die aber gut von den hohen Extrakten aus den niedrigen Erträgen gepuffert werden. Eigentlich ist 2021 der Inbegriff dessen, worauf viele Winzer heute hinarbeiten, feine Strukturen, die sich trinkig und geschmeidig anfühlen, infusioniert eher denn extrahiert. Entsprechend waren fast alle absolut begeistert vom Profil der Weine 2021. Einige äußerten aber auch bedenken, ob die überwiegend angelsächsischen Journalisten den Jahrgang ebenso schätzen würden, denn er ist eben sehr oldschool und aromatisch und strukturell weit von den mediterranen Blockbustern von 2018 bis 2020 entfernt. Für mich persönlich ist 2021 Burgund ein wunderbares Highlight, von dem ich mir selbst mehr als von den Vorjahren in den Keller legen werde, weil es die pure Finesse ist. Wer erst in den letzten fünf Jahren mit dem Burgund angefangen hat, der wird den Sprung zu den 2021ern deutlich merken. Genießer, die sich schon 20 Jahre und mehr durch die Region trinken, werden sich in wohlig und genussreich an die Weine von Vorgestern erinnert fühlen, aber mit der geschliffenen Perfektion der Moderne. Für mich, ein wunderschöner Jahrgang.

93
/100

Decanter über: Gevrey Chambertin Premier Cru Petite Chapelle

-- Decanter: There is a notably sweet character to the lovely bright cherry fruit on the nose and an exuberant texture on the palate with delightfully fresh crisp acid and plenty of tannic grip and length. There was less frost damage in Petite Chapelle in '21, although Trapet lost half the crop overall. Here the training on echalas and tressage of the vines helped them work up to the harvest on 24 September to achieve optimal ripeness. The vines of this 0.35-hectare parcel are planted in thin, rocky calcaire à entroques soils downslope from Chapelle-Chambertin grand cru. 93/100

92–94
/100

Parker über: Gevrey Chambertin Premier Cru Petite Chapelle

-- Parker: The Trapets' finest premier cru this year is the 2021 Gevrey-Chambertin 1er Cru Petite Chapelle, a medium to full-bodied, suave and elegant wine redolent of dark berries, licorice, sweet soil tones and petals. Ample and fleshy, it's supple and seamless, with beautifully refined tannins. 92-94/100

92–94
/100

Galloni über: Gevrey Chambertin Premier Cru Petite Chapelle

-- Galloni: The 2021 Gevrey-Chambertin Petite Chapelle ler Cru is slightly spicier and more savoury than Trapet's other cuvées, light chalky scents percolating through the dark berry fruit. The palate is well balanced with a slightly gourmand entry, quite insistent in terms of grip, fine acidity with a liberal sprinkling of black pepper towards the finish that is somewhat austere and deserves time in bottle. Very promising.

Mein Winzer

Domaine Trapet

»Nur durch die Solidarität wird die lange Schicksalskette der einzelnen Menschen verbunden. Was wären wir selbst ohne die anderen, ohne die Hilfe der anderen?« Diese Erkenntnis setzte sich in der Domaine Trapet bereits im 19. Jahrhundert durch.

Gevrey Chambertin Premier Cru Petite Chapelle 2021