Chambertin Grand Cru 2021

Domaine Trapet: Chambertin Grand Cru 2021

BIO

Zum Winzer

98+
100
2
Pinot Noir 100%
5
rot, trocken
13,0% Vol.
Trinkreife: 2031–2061
Verpackt in: 6er
9
frische Säure
seidig & aromatisch
strukturiert
3
Lobenberg: 98+/100
Decanter: 95/100
Tim Atkin: 95/100
Parker: 93–95+/100
6
Frankreich, Burgund, Cote d'Or
7
Allergene: Sulfite, Abfüllerinformation
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Chambertin Grand Cru 2021

98+
/100

Lobenberg: Seit 1996 ist Trapet Bio-Vorreiter, seit 2009 auch komplett biodynamisch zertifiziert. Sein Chambertin Grand Cru wird im offenen Holzcuve vergoren und dann zur Malo und zum Ausbau in überwiegend neue Barriques überführt. Im Gegensatz zum von kühlen Winden durchzogenen, eher vertikalen Latricières-Chambertin, ist Le Chambertin immer mehr auf der reiferen, konzentrierteren Seite. Chambertin ist einfach eine wunderbar warme Lage, die zu den allerbesten des Burgunds gehört und fast immer volle Reife garantiert. Genau das spürt man hier auch direkt in der Nase. Diese einnehmende Üppigkeit, diese Reichhaltigkeit, wie sie auch ein Richebourg hat. Mittleres strahlendes Rubinrot. Die Nase ist ein totaler Charmeur mit Power. Schwarze Kirsche, etwas Cassis, dunkle Zwetschge und Orangenschale. Fein verwobene Würze mit etwas Zimt und und Tonkabohne. Dann folgt auch eine leicht rauchige Note. Kaminfeuer und Räucherschinken. Im Mund ist er so klar, so fein und so vielschichtig samtig. Eine zarte Versuchung. Total seidig fein polierte Tannine mit dunkler Kirsche, reinem Kakao und einer einfach unwiderstehlichen Würze und salziger kalkiger Mineralität. Trapets Grands Crus können mit Reife nochmal ganz dramatisch an gefühlter Dichte und Kraft zulegen, was man nicht unterschätzen sollte ob ihrer jugendlichen Delikatesse. 98+/100

Jahrgangsbericht

Was für ein unglaubliches Jahr! Auch im Burgund sind wir klimatisch wie charakterlich back to the roots der 80er bis 90er Jahre. Nach einer Serie von heißen bis extrem heißen Jahren seit 2015 eine wirklich willkommene Abwechslung. Die Weine sind berauschend frisch, saftig, straff und explosiv, kristallklar in ihrer Anmutung und Transparenz für die Terroirs. Gerade Letzteres ist ein Profil, das in manchem heißen Vorjahr nicht immer gegeben war. Ein Jahr für echte Burgund Afficionados, für Liebhaber der großen Klassik und der schlanken Finesse. Auf einen recht »normalen« Winter bezüglich Regen und Temperatur folgte ein ungewöhnlich rascher und warmer Frühling mit annähernd 30 Grad gegen Ende März. Der Austrieb erfolgte daher 10 Tage früher als erwartet, also Anfang statt Mitte April. da nahm das Drama seinen Lauf… denn eine Serie von brutalen Frostnächten vom fünften bis zum siebten April verwüstete Weite Teile des Mâconnais, der Côte Chalonnaise und an der Côte d’Or vor allem die Côte de Beaune, denn Chardonnay treibt früher aus als Pinot Noir. Aber selbst nördlichen Bereiche der Côte de Nuits wurden teils noch getroffen, wenn auch deutlich weniger. Nicht nur im Burgund, sondern in ganz Frankreich und Europa eine der kleinsten Weinernten seit Jahrzehnten – puh! Ein maßgeblicher Grund für die weiterhin galoppierende Preisentwicklung der Region. Es gibt einfach zu wenig Wein für die Welt. Der Sommer war eher kühl und sehr regenreich, mit 300mm doppelt so hoch wie normal. Die Trauben wuchsen und reiften entsprechend langsam und spät heran. Erst Mitte August kam die Wende mit beständig sonnig-warmem, trockenem Wetter. Die Lese begann dennoch viel später als in allen Vorjahren, meist erst ab der zweiten, dritten Septemberwoche im Süden des Mâconnais und der Côte Chalonnaise. Gegen die dritte, vierte Septemberwoche waren dann auch die kühleren Gemeinden wie Gevrey und Marsannay dran. Das unbeständige Wetter und einige Herbststürme entlang der Côtes hat die Erträge noch weiter dezimiert, sodass viele nur um die 15 bis 30 Hektoliter geerntet haben in Weiß und Rot. Die Lese zog sich in manchen Gemeinden bis Ende Oktober hin, das gab es kaum in den letzten 20 Jahren. Der Pflanzenschutz war eine Sisyphusarbeit, gerade die Biowinzer mussten quasi durchgehend rennen und auf ihre Sommerurlaube verzichten. Ein Nonstop-Job. Wer sauber gearbeitet hat und ein erfahrenes Leseteam einsetzt, konnte aber brillante, glockenklare Weine ernten. Nehmen wir mal Nicolas Potels Domaine de Bellene als Beispiel: Alkoholgrade im Schnitt um 13 Prozent, keinerlei Anreicherung nötig, keine Entsäuerung. Geht es noch besser?! Lange hatte ich nicht mehr so feine, verspielte, tänzerisch-leichte Pinot Noirs mit strahlend süßsäuerlicher Rotfruchtigkeit auf der Zunge! Weniger würzig-schwarzfruchtig-drückend als die Vorjahre. Einfach traumhaft schön zu trinken, zugänglich, geschliffen, die Tannine kaum spürbar. Die Chardonnays sind wieder etwas zitrischer, auch intensiv kräuterig-minzig und haben diesen spannungsreichen grünlichen Touch in der Frucht, den wir alle so lieben. Hohe Säuren, die aber gut von den hohen Extrakten aus den niedrigen Erträgen gepuffert werden. Eigentlich ist 2021 der Inbegriff dessen, worauf viele Winzer heute hinarbeiten, feine Strukturen, die sich trinkig und geschmeidig anfühlen, infusioniert eher denn extrahiert. Entsprechend waren fast alle absolut begeistert vom Profil der Weine 2021. Einige äußerten aber auch bedenken, ob die überwiegend angelsächsischen Journalisten den Jahrgang ebenso schätzen würden, denn er ist eben sehr oldschool und aromatisch und strukturell weit von den mediterranen Blockbustern von 2018 bis 2020 entfernt. Für mich persönlich ist 2021 Burgund ein wunderbares Highlight, von dem ich mir selbst mehr als von den Vorjahren in den Keller legen werde, weil es die pure Finesse ist. Wer erst in den letzten fünf Jahren mit dem Burgund angefangen hat, der wird den Sprung zu den 2021ern deutlich merken. Genießer, die sich schon 20 Jahre und mehr durch die Region trinken, werden sich in wohlig und genussreich an die Weine von Vorgestern erinnert fühlen, aber mit der geschliffenen Perfektion der Moderne. Für mich, ein wunderschöner Jahrgang.

95
/100

Decanter über: Chambertin Grand Cru

-- Decanter: As always, the Trapet Chambertin is among the reference standards for the appellation. The wine has a surprisingly deep ruby hue and abundant aromas of ripe blackberry and pomegranate with notes of earth, wild herbs, and flowers. Oak spice still marks the nose but should integrate with time. Both new wood and whole cluster inclusion was reduced this year, and the restraint suits the wine well, and the purity of the fruit shines like a beacon. Marvelous. 95/100

95
/100

Tim Atkin über: Chambertin Grand Cru

-- Tim Atkin: Open on the nose with bold and forward fruits, the juicy mid-palate is just as giving. Tangy blackberries, underbrush and a hint of incense mesh on the palate. The nuances are plentiful and will only gain in number and interest with time in bottle. The tannins are finely sculpted and nicely corral the lightly clingy palate feel. 95/100

93–95+
/100

Parker über: Chambertin Grand Cru

-- Parker: The 2021 Chambertin Grand Cru wafts from the glass with aromas of dark cherries and mulberries mingled with notions of forest floor, vine smoke, dark chocolate and spices. Full-bodied, layered and velvety, it's deep and complete, with rich, powdery tannins, lively acids and a long, resonant finish. It's the cuvée that incorporates the highest percentage of whole bunch in the range this year. 93-95+/100

Mein Winzer

Domaine Trapet

»Nur durch die Solidarität wird die lange Schicksalskette der einzelnen Menschen verbunden. Was wären wir selbst ohne die anderen, ohne die Hilfe der anderen?« Diese Erkenntnis setzte sich in der Domaine Trapet bereits im 19. Jahrhundert durch.

Chambertin Grand Cru 2021