Lobenberg: Der Ausbau ist für alle Weine gleich, vom Cotes du Rhone, über Gigondas bis zum Châteauneuf: Vergärung in großen Edelstahlcuves, Ausbau zu 85 Prozent in Stockingerfudern, der Rest in Tonamphoren. Benjamin Gras hat sich entschlossen in 2021 überhaupt nicht zu entrappen, alles 100 Prozent Ganztraube. Ein Blend aus 8 verschiedenen Plots, alle in den Hochlagen der Gemeinde. Überwiegend Grenache, auch Mourvedre, Syrah, Cinsault. Ein bisschen Lehm, sehr viel Sand, ein paar Kalksteine, die den Boden säumen. Sehr pure, klare, intensive, verspielte Grenachefrucht, wie immer bei Santa Duc. Aber der hohe Rappenanteil in 2021 ändert den Charakter der Weine natürlich. Die Frucht ist fein und reif, aber dicht und würzig, zeigt viel helle Kirschfrucht, darunter roter Pfeffer, Eukalyptus und Minze. Wir gehen etwas weg von dem sehr duftigen, superverspielten Charakter der letzten Jahre und hin zu einem Dujac-Stil, zur pfeffrigen Himbeere mit Lavendel und Menthol. Die Struktur ist irre für 2021, sehr fest, tannic, aber total reif und wie rauer Samt. Die kreidigen Tannine bleiben lange am Gaumen. Wir haben die ganze Tiefe, die ganze Würze dieser biodynamischen Weine, die zum Teil sogar aus Ganztrauben vergoren werden und nur moderat das Holz sehen – und wenn dann großes Tonneau und größer. Aber diese Feinheit in Mund und Nase, diese burgundische Art eines Dujac, eines großen Bioerzeugers aus dem Burgund ist wirklich verblüffend. 94/100