Domaine Pelle: Coeur de Cris 2018

Lobenberg: Dieser Wein stammt aus dem ältesten und besten Teil der Einzellage Les Cris. In den allerbesten Jahren separariert Pellé diese Cuvée aus dem Les Cres heraus als seine Creme de la Creme. Vergärung in den Holzcuves und Ausbau in gebrauchten 400 Liter Fässern. Es gibt fast nie Neuholz bei Pellé, sie bervorzugen die Puristik. Während des Ausbaus erfolgt nochmal eine Fassselektion, der allerbesten Chargen dieses Stoffs. Was dann übrig bleibt, ist das Coeur de Cris, also Pellés Grand Cru. Bisher gab es ihn nur in 2012 und 2018, so strikt ist er mit der Selektion. Tolle Spannung in der Nase – und eine bezaubernde, glockenklare Kirsche. So pur und duftig wie ein Chambolle Musigny, dabei mit ordentlich Schub aus der Frucht. Etwas Lakritze und zerstoßene Kirschkerne, Himbeermark, auch Blaubeeren mit ihrer saftigen Frische. Die Nase ist dicht und reich, etwas dunkler als Les Cris, konzentrierter. Schon der Duft strahlt die hohe Konzentration aus, man denkt auch etwas an einen Morgon oder Moulin-a-Vent aus großen Jahren. Das ist schon ein famoser Stoff, den Pellé diesen heißen Jahren 2018 bis 2020 abgerungen hat. So elegant! Und es fehlt absolut nicht an Frische. Der Mund ist ein Strukturmonster, zumindest im Kontext von Pellés anderen Weinen. Dicht bepackt mit Muskeln, aber so sehnig und feinziseliert wie ein Athlet. Schwarzkirsche kämpft mit Holunderbeere, dann schiebt Sauerkirsche nach, pikant, würzig und so ungeheuerlich druckvoll. Ein großer Pinot Noir aus Manetou. Alle Achtung. 96/100