Cotes du Rhone Blanc 2022

Domaine La Bouissiere: Cotes du Rhone Blanc 2022

Zum Winzer

94+
100
2
Clairette Blanche 95%, Grenache blanc 5%
5
weiß, trocken
13,5% Vol.
Trinkreife: 2024–2034
Verpackt in: 6er
9
fruchtbetont
voll & rund
3
Lobenberg: 94+/100
6
Frankreich, Rhone, Gigondas und Rasteau
7
Allergene: Sulfite, Abfüllerinformation
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Cotes du Rhone Blanc 2022

94+
/100

Lobenberg: Der letzte Jahrgang des Côtes du Rhône blanc! Ab nächsten Jahr dürfen die Winzer in diesem kleinen Bergdorf nun endlich Gigondas auch auf das Label schreiben. Es sind zwar nur wenige die in dieser Appellation wirklich Weissweinreben haben aber darunter erzeugen Perrin, Saint Cosme und eben Thierry Faravel auf Bouissieres eine gewisse Menge. 95 % Clairette und der Rest ist Grenache blanc. Alles wurde im Barrique ausgebaut und dennoch wurde hier keine Malo gemacht! Bei La Bouissiere wird den Weinen immer eine ordentliche Flaschenreife gegönnt bevor Sie auf den Markt kommen, in diesem Fall wurde der Wein bereits im Oktober 2023 auf die Flasche gebracht. Es gibt meist nur circa 1000 Liter vom Weißwein. Man kann sich diesen Wein also schon jetzt als Gigondas Blanc vorstellen. Auf sandigen Böden in Gigondas gewachsen, nahe der Domaine Saint Cosme. Unheimlich vielschichtige Nase. Crisp, mit vollreifer Amalfizitrone, grüner Birne und wildem Fenchel. Dazu eine wunderbar zarte Würze. Anis, Feigenblatt und zarter Lavendel. Im Mund zeigt sich der warme Jahrgang. Aber nicht fett und breit sonder stets mit voller Spannung. Honig (ohne dessen Süße), weißer Pfirsich und erneut Fenchelgrün. Alles ist von reifer Salzigkeit unterlegt. Im Abgang bringt eine reife Bitterkeit erneut tolle Spannung. Reife Pampelmuse, Zitronenmelisse und weißer Pfeffer. Die Aromatik ist reifer als 2021 und dennoch wird der Speichelfluss durch die Säure und Frische angeregt. Die Saftigkeit kommt in diesem Jahrgang nochmal verstärkt durch. Ein wunderbar animierender - bald - Gigondas blanc. 94+/100

Jahrgangsbericht

Der Jahrgang 2022 ist ein multikomplexer, kontrastreicher, heterogener und ganz und gar ungewöhnlicher Jahrgang - offensichtliche Folgen des Klimawandels? Die Rhone hat in den letzten zwei Jahren somit zwei extreme, paradoxe und diametral entgegengesetzte Jahrgänge erlebt. 2021 war frostig, kühl und regenreich, klassisch aufregendes cool-climate. 2022 war dagegen viel zu trocken und extrem sonnig. Dieser schnelle Wechsel macht etwas ratlos und 2022 stellt sogar die Zukunft mancher Weinberge dauerhaft in Frage. Der schon jetzt zu einem der besten Jahrgänge des letzten Jahrzehnts erklärte Jahrgang 2022, den manche gar mit 1978 vergleichen, hält zwar im Norden wunderbare, ja grandiose Überraschungen bereit, aber im Süden durchaus auch einige herbe Enttäuschungen. Die Widerstandsfähigkeit der Reben angesichts der klimatischen Extremsituationen erstaunt dennoch! Die mehr oder weniger intensiven Regenfälle Mitte August und September retteten dann die Weinberge und Regionen, in denen der Punkt ohne Wiederkehr durch Wasserstress noch nicht erreicht war, manchmal aber war es zu spät. 2022 ist somit durch sehr starke Heterogenität zwischen und auch innerhalb der Appellationen gekennzeichnet, grandiose Schönheiten und vertrocknetes, unreifes Elend liegen oft nah beieinander, alles hing am seidenen Faden. Unsere Verkostungen bei den Erzeugern und unsere akribische Auswahl hat in diesem Jahrgang 2022 noch mehr Bedeutung als je zuvor.Südliche Rhone:Wider Erwarten sind die Weißen harmonisch, aromatisch und nicht fett und alkoholisch, es gibt viele großartige Erfolge. Erstaunlich und superb! Die Qualität der Roten ist deutlich heterogener. Unbalanciertheit, Disharmonie, spröde und harte Tannine und mangelnde phenolische Reife findet man in vielen jungen Reben. Nur sehr alte Reben mit minimalen Erträgen und tiefem Wurzelwerk bieten komplexe und anmutige, ja sogar ganz große Weine der historischen Extraklasse.Nördliche Rhone:Der kühlere Norden blieb von den meisten Leiden des Jahrgangs verschont. Die vollständige Reife wurde fast immer erreicht und die Alkoholgrade blieben moderat. Die Gaumen der gleichermaßen großartigen Weißen und Roten sind üppig, prall und dennoch straff. Weine mit Typizität und Stil, die Sommeliers und Restaurants gleichermaßen glücklich machen werden. Ein historisch großer Jahrgang!

Mein Winzer

Domaine La Bouïssière

Wer ist nun der beste Erzeuger in Gigondas? Es ist müßig darüber zu streiten, nach Meinung von Robert Parker und anderer Experten sind Gilles und Thierry Faravel von La Bouïssière zusammen mit Santa Duc und Château Saint Cosme die Superstars der Appellation und vielleicht die Senkrechtstarter der...

Cotes du Rhone Blanc 2022