Corton Grand Cru Clos des Cortons Faiveley Monopole 2021

Domaine Faiveley: Corton Grand Cru Clos des Cortons Faiveley Monopole 2021

Limitiert

Zum Winzer

97–99
100
2
Pinot Noir 100%
5
rot, trocken
13,5% Vol.
Trinkreife: 2028–2052
Verpackt in: 6er OHK
9
pikant & würzig
saftig
seidig & aromatisch
3
Lobenberg: 97–99/100
Tim Atkin: 95/100
Suckling: 95/100
Wine Spectator: 95/100
Jancis Robinson: 18/20
6
Frankreich, Burgund, Cote d'Or
7
Allergene: Sulfite, Abfüllerinformation
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Corton Grand Cru Clos des Cortons Faiveley Monopole 2021

97–99
/100

Lobenberg: Seit dem Jahre 1874 eine Monopole-Lage der Familie Faiveley. Zusammen mit dem Romanee Conti sind es die einzigen Grands Crus des Burgunds, die den Namen ihres Besitzers in der Lagenbezeichnung tragen dürfen. Der große Negociant Albert Bichot, der benachbarte Parzellen besitzt, hatte die Familie Faiveley darauf verklagt, dass sie Faiveley in den Weinbergsnamen mitaufnehmen sollen, weil Clos de Corton alleine irreführend wäre. (Sie befürchteten die Konsumenten hielten den Clos de Corton für DEN einzigen Corton, wie es mit dem Clos de Vougeot ist). Er bekam Recht und die Familie Faiveley freut sich insgeheim über diese „erzwungene“ Maßnahme, ist sie doch genau genommen ein willkommenes Marketing. Die ältesten Reben hier sind aus dem Jahre 1932, die jüngsten von 2002. Eine reine Ostexposition auf stark eisenhaltigem Kalkmergel. Ein gewisser Anteil Ganztrauben wird hier mitvergoren, in 2021 waren es allerdings eher wenige. Danach Malo und Ausbau in 50 Prozent neuen Barriques, wo der Wein für 18 Monate gelagert wird. Feinporiges Holz, nicht stark getoastet. Es wird hier in fünf Durchgängen gelesen. Dieser Clos de Corton Faiveley ist die schlüssige Fortsetzung der Monopole-Lage Beaune 1er Cru Clos de L’Ecu. In dieser unglaublichen Wärme und Reichhaltigkeit. Corton hat natürlich eine etwas andere Aromatik als Beaune, es läuft mehr auf karger, steiniger Rotfruchtigkeit. Viel Sauerkirsche und Cranberry, Herzkirsche. Die Spannkraft von 2021 ist famos. So viel Charme und Gourmandise. Pfingstrosen, Veilchen, süße Herzkirsche. Die eisenartige Mineralität des Corton hält sich hier noch zurück aktuell, wird von der immensen Fruchtdichte einfach überstrahlt. Nelke und helles Kakaopulver, Tabak und Unterholz. Der Wein ist wunderbar elegant und geradlinig, hat aber doch eine Substanz, die man dem Jahrgang kaum zutraut. Das ist schon Wahnsinn. Fast pure Sauerkirsche im Mund, nur ein ganz klein wenig süße Herzkirsche darunter. Ewig lange nachhallende, kreidige Tanninstruktur, dazu feines Salz an den Zungenrändern. Es ist ein saftiger, fast schlotziger Burgunder, gleichzeitig hat er aber diese enorme Struktur hinten raus aus den total reifen Tanninen. Genau wie letztes Jahr ist das ein ganz grandioser Wein, er hat nur noch mehr Frische und Pikanz. Dieser Wein ist immer ein phänomenaler Wert, weil er ewig hält und so eine Delikatesse ist. 97-99/100

Jahrgangsbericht

Was für ein unglaubliches Jahr! Auch im Burgund sind wir klimatisch wie charakterlich back to the roots der 80er bis 90er Jahre. Nach einer Serie von heißen bis extrem heißen Jahren seit 2015 eine wirklich willkommene Abwechslung. Die Weine sind berauschend frisch, saftig, straff und explosiv, kristallklar in ihrer Anmutung und Transparenz für die Terroirs. Gerade Letzteres ist ein Profil, das in manchem heißen Vorjahr nicht immer gegeben war. Ein Jahr für echte Burgund Afficionados, für Liebhaber der großen Klassik und der schlanken Finesse. Auf einen recht »normalen« Winter bezüglich Regen und Temperatur folgte ein ungewöhnlich rascher und warmer Frühling mit annähernd 30 Grad gegen Ende März. Der Austrieb erfolgte daher 10 Tage früher als erwartet, also Anfang statt Mitte April. da nahm das Drama seinen Lauf… denn eine Serie von brutalen Frostnächten vom fünften bis zum siebten April verwüstete Weite Teile des Mâconnais, der Côte Chalonnaise und an der Côte d’Or vor allem die Côte de Beaune, denn Chardonnay treibt früher aus als Pinot Noir. Aber selbst nördlichen Bereiche der Côte de Nuits wurden teils noch getroffen, wenn auch deutlich weniger. Nicht nur im Burgund, sondern in ganz Frankreich und Europa eine der kleinsten Weinernten seit Jahrzehnten – puh! Ein maßgeblicher Grund für die weiterhin galoppierende Preisentwicklung der Region. Es gibt einfach zu wenig Wein für die Welt. Der Sommer war eher kühl und sehr regenreich, mit 300mm doppelt so hoch wie normal. Die Trauben wuchsen und reiften entsprechend langsam und spät heran. Erst Mitte August kam die Wende mit beständig sonnig-warmem, trockenem Wetter. Die Lese begann dennoch viel später als in allen Vorjahren, meist erst ab der zweiten, dritten Septemberwoche im Süden des Mâconnais und der Côte Chalonnaise. Gegen die dritte, vierte Septemberwoche waren dann auch die kühleren Gemeinden wie Gevrey und Marsannay dran. Das unbeständige Wetter und einige Herbststürme entlang der Côtes hat die Erträge noch weiter dezimiert, sodass viele nur um die 15 bis 30 Hektoliter geerntet haben in Weiß und Rot. Die Lese zog sich in manchen Gemeinden bis Ende Oktober hin, das gab es kaum in den letzten 20 Jahren. Der Pflanzenschutz war eine Sisyphusarbeit, gerade die Biowinzer mussten quasi durchgehend rennen und auf ihre Sommerurlaube verzichten. Ein Nonstop-Job. Wer sauber gearbeitet hat und ein erfahrenes Leseteam einsetzt, konnte aber brillante, glockenklare Weine ernten. Nehmen wir mal Nicolas Potels Domaine de Bellene als Beispiel: Alkoholgrade im Schnitt um 13 Prozent, keinerlei Anreicherung nötig, keine Entsäuerung. Geht es noch besser?! Lange hatte ich nicht mehr so feine, verspielte, tänzerisch-leichte Pinot Noirs mit strahlend süßsäuerlicher Rotfruchtigkeit auf der Zunge! Weniger würzig-schwarzfruchtig-drückend als die Vorjahre. Einfach traumhaft schön zu trinken, zugänglich, geschliffen, die Tannine kaum spürbar. Die Chardonnays sind wieder etwas zitrischer, auch intensiv kräuterig-minzig und haben diesen spannungsreichen grünlichen Touch in der Frucht, den wir alle so lieben. Hohe Säuren, die aber gut von den hohen Extrakten aus den niedrigen Erträgen gepuffert werden. Eigentlich ist 2021 der Inbegriff dessen, worauf viele Winzer heute hinarbeiten, feine Strukturen, die sich trinkig und geschmeidig anfühlen, infusioniert eher denn extrahiert. Entsprechend waren fast alle absolut begeistert vom Profil der Weine 2021. Einige äußerten aber auch bedenken, ob die überwiegend angelsächsischen Journalisten den Jahrgang ebenso schätzen würden, denn er ist eben sehr oldschool und aromatisch und strukturell weit von den mediterranen Blockbustern von 2018 bis 2020 entfernt. Für mich persönlich ist 2021 Burgund ein wunderbares Highlight, von dem ich mir selbst mehr als von den Vorjahren in den Keller legen werde, weil es die pure Finesse ist. Wer erst in den letzten fünf Jahren mit dem Burgund angefangen hat, der wird den Sprung zu den 2021ern deutlich merken. Genießer, die sich schon 20 Jahre und mehr durch die Region trinken, werden sich in wohlig und genussreich an die Weine von Vorgestern erinnert fühlen, aber mit der geschliffenen Perfektion der Moderne. Für mich, ein wunderschöner Jahrgang.

95
/100

Tim Atkin über: Corton Grand Cru Clos des Cortons Faiveley Monopole

-- Tim Atkin: Hailing from Corton Rognets, this is a crunchy, vivid and refreshing Corton. From start to finish, the tannins are impressively smooth, seeming to defer to the acidity to provide the structure. Cranberries, goji berries and lingonberries pack onto the palate. The oak is almost imperceptible. 95/100

95
/100

Suckling über: Corton Grand Cru Clos des Cortons Faiveley Monopole

-- Suckling: This Corton Grand Cru has the imposing structure that we associate with this appellation, but also the aromatic shyness and fresh mineral acidity that not everybody will be pleased by at this early stage of the wine’s long life. For us this is a compelling expression of this great site with excellent mid-palate richness and a very polished finish in spite of a touch of wildness. Try to be patient. Try from 2026. 95/100

95
/100

Wine Spectator über: Corton Grand Cru Clos des Cortons Faiveley Monopole

-- Wine Spectator: Pure and silky, offering cherry, raspberry, floral, sandalwood and oak spice aromas and flavors, this gains depth from earth and mineral notes as it builds to the long, intense finish. Shows terrific balance overall, yet this will require six to eight years to hit its stride. Best from 2027 through 2046. From France. 95/100

18
/20

Jancis Robinson über: Corton Grand Cru Clos des Cortons Faiveley Monopole

-- Jancis Robinson: Cask sample. Sweet, jewel-bright nose. Really fills the mouth! A little bit of spice and oodles of charm. Transparent. So different from the old-fashioned burgundy stereotype of density. Pure pleasure already. 18/20

Mein Winzer

Domaine Faiveley

Die inzwischen ca. 140 Hektar umfassende Domaine Faiveley ist eines der größten Häuser im Burgund. Und eigentlich ist es auch mehr als Weingut zu betrachten, denn hier macht man, anders als bei anderen großen Handelshäuser wie z. B. Jadot oder Bouchard, fast ausschließlich Weine von eigenem Besitz....

Corton Grand Cru Clos des Cortons Faiveley Monopole 2021