Lobenberg: Das ist eine Cuvée aus 60% Pinot Noir, 35% Trousseau und 5% Poulsard. Zum Teil schon zusammen vergoren, zum Teil getrennt. Die Vergärung geschieht immer in offenen Behältern, teilweise Stahl, teilweise Holz, neuerdings auch Beton. Dann wird das Ganze vor der Überführung ins Holz vermählt. Holz ist zur Hälfte drei- bis vierjährige Barriques der Domaine d’Angerville und die andere Hälfte sind zwei, drei und fünf Hektoliter fassende, alte Holzfässer. Alle Trauben werden entrappt vor der Vergärung. Das Rebalter ist zwischen 15 und 50 Jahren alt. Der Betriebsleiter von Angerville und Pelican, Francois Duvivier, hat sich lange Zeit geweigert einen separaten Pinot Noir abzufüllen, weil sie nicht wollten, dass unsinnige Vergleiche zu Angerville in Volnay gezogen werden, weil die Domaines außer dem Besitzer überhaupt nichts gemeinsam haben. Aus dieser Idee ist initial der Trois Cepages entstanden, um den Pinot Noir hier zu verschneiden. Seit 2018 wird nun doch ein Pinot Noir abgefüllt, aber den Trois Cepages gibt es glücklicherweise auch weiterhin, denn er ist ein Wein mit Alleinstellungsmerkmal, der absolut regionaltypisch für das Jura ist. Die Nase hat eine hohe Komplexität, hier ist richtig was los, Kräuter, Gewürze, Schwarztee, Hagebutte, Waldbeeren, fast nur rote Frucht. Weniger aromatisch als der reine Pinot Noir, deutlich mehr in die Würze gehend durch die autochthonen Rebsorten des Jura. Trotz des warmen Jahrgangs wirkt der Wein fragil und kristallin, geradezu kühl in seiner kräuterigen Aromatik. Der Wein ist sehr fein und geschliffen und dennoch etwas schräg würzig in seinem pfeffrigen Duft nach Johannisbeerstrauch und Wildkirsche. Erinnert durchaus etwas an die feinen Rotweine aus dem Loiretal. Obwohl der Poulsard hier nur den kleinsten Teil ausmacht, ist seine verspielte, duftie Blumigkeit hier spürbar. Dazu das feste, konzentrierte Rückgrat des Trousseau und die aromatische Eleganz des Pinot. Das ist schon eine feine Kombination, die Sorten ergänzen sich hervorragend. Die griffige Struktur löst sich im Nachhall recht schnell in feines Salz auf und dann bleibt nur noch mundwässernd-saftige Frucht am Gaumen stehen, würzig, nachhhaltig, pur. Ein Jura-Unikum. 94+/100