Lobenberg: Winzer Dominique Gruhier ist eine magische Entdeckung, weil er auf seiner Domaine, die ein uralte Klosteranlage ist, das schafft, was es heute im Burgund leider viel zu selten gibt: feine, leckere, verspielte, handwerkliche Weine zu einem wirklich fairen Preis. Die Weine sind handwerklich auf höchstem Niveau, keinerlei Schönung, keine Filtration, alles spontan vergoren, minimalster Schwefeleinsatz. Sehr pur, so natürlich wie möglich. Das ist der Stil, den Gruhier sucht. Pure, saftige, leckere Frucht, so nah an der Weintraube wie es eben geht. Epineuil ist diese spannende Appellation östlich von Chablis, das Terroir ist sehr ähnlich. Leicht hügelig, karge Kimmeridge-Kalkböden, immer ein hoher Oszillograph, viel Spannung und dennoch früher zugänglich als die Côte d’Or. Côte de Grisey ist die steilste und kargste Einzellage der Gemeinde. Purer Kimmeridgemergel mit sehr wenig Erdauflage und sehr steinig. Die Reben müssen tief wurzeln, um an Nährstoffe und Feuchtigkeit zu kommen. Zur Vinifikation wird der Wein zu einem Drittel entrappt, zu einem Drittel als Ganztraube belassen und zu einem Drittel entrappt und dann die Rappen geschichtet wieder hinzugefügt. Das gibt ihm die beste Balance laut Gruhier. Diese herbe Mineralität strahlt der Wein auch direkt aus, er hat aber so viel reiche, warme Frucht darüber in 2023. Wir haben Brombeere, Creme de Cassis, Walderdbeeren, Menthol und Mirabelle auf einem allerfeisten Tanninteppich. Auf jeden Fall reichlich Tannin, das ist klar, aber voller Finesse und Samtigkeit. Tolle Länge, zieht sich immer weiter den Gaumen entlang, beerig, würzig, minzig und mit dieser berauschenden Frische. Das ist ein köstlicher kleiner Pinot Noir mit einem Hang zur Größe.