Pommard Premier Cru Clos de la Commaraine Monopole 2021

Domaine de la Commaraine: Pommard Premier Cru Clos de la Commaraine Monopole 2021

Holzkiste

Zum Winzer

95–97
100
2
Pinot Noir 100%
5
rot, trocken
12,5% Vol.
Trinkreife: 2026–2046
Verpackt in: 6er OHK
9
seidig & aromatisch
strukturiert
3
Lobenberg: 95–97/100
Jancis Robinson: 18/20
6
Frankreich, Burgund, Cote d'Or
7
Allergene: Sulfite, Abfüllerinformation
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Pommard Premier Cru Clos de la Commaraine Monopole 2021

95–97
/100

Lobenberg: Der Clos de la Commaraine ist eine historische Monopole-Lage mitten in Pommard, seit Jahrhunderten ein großes Terroir und ein Einzellagenwein mit Historie zurück bis ins frühe Mittelalter. Der Weinberg umgibt eine Festung und eine ehemalige kleine Klosteranlage. Lange Zeit war der Weinberg nur mittelmäßig bewirtschaftet, Jadot hat einen Großteil der Trauben gekauft und einen ordentlichen, aber etwas belanglosen Wein daraus gekeltert – mehr war einfach nicht drin. Seit 2017 ist nun alles anders. Das komplette Anwesen inklusive Weinberg und aller uralter Gebäude wurde von finanzstarken Investoren übernommen: Harvard-Professorin Denise Dupré und Dr. Mark Nunelly vom Boston Capital Fund. Die beiden sind auch an einer der luxuriösesten Hotelketten der Welt beteiligt, zu der unter anderem das Megahotel Royale in der Champagne gehört. Es versteht sich, dass auch in den Festungs- und Klosteranlagen des Clos de la Commaraine, der nun aufwendig restauriert und ausgebaut wird, ein Weinhotel entsteht. Direkt vor dessen Türen wächst auf 3,7 Hektar in bester Lage Pommards dieser Wein – der einzige der Domaine. Es wird nur ein Grand Vin aus allen Teilen des Clos erzeugt, um die maximale Komplexität zu erreichen. Die Weinbergsarbeit und den Wein macht kein geringerer als Louis-Michel Liger-Belair, der Superstar aus Vosne-Romanée. Der Clos de la Commaraine ist heute also ein Pinot Noir im grandiosen, samtigweichen Liger-Belair-Style und weit weg von der Mittelmäßigkeit früherer Zeiten. Dass das Terroir Größe hergibt, steht seit Jahrhunderten fest. Das System Liger-Belair beinhaltet sofortige Umstellung auf Biodynamie auf der ganzen Fläche, organische Düngung, im Clos weidende Schafe und maximal penible Weinbergsarbeit. Im Keller wird zurückhaltend gearbeitet, auch wenn in der bezaubernden Samtigkeit des Weines Liger-Belairs Handschrift klar erkennbar ist. Schon beim ersten Hineinriechen ist man verblüfft, wie zart und duftig der Commaraine ist. Man erwartet Üppigkeit und eine gewisse Rustizität in Pommard und findet das Gegenteil. Fast ätherisch wirkend in seiner Art, duftet hier zunächst viel frische, überwiegend rötliche Frucht. 2021 dieses kühlere, feinere Jahr hat einige sehr leicht wirkende Weine hervorgebracht. Das ist bei Commaraine nicht der Fall, der Kern ist dicht bepackt mit dunklen Mineralien zur saftigen dunkelroten und blauen Frucht von Schlehe, Waldbeeren und Zimt. Hohe Frische unter dieser samtig-dichten Struktur, die den Wein in eine große Länge übersetzt, die mich direkt mitnimmt. Schön ausgewogene, fein anschiebende Power mit hoher Frische, das gefällt mir sehr. Direkt nach der Arrivage geöffnet ist die jugendliche Zartheit ist eine Ode an die Freude, aber ich glaube in 5 bis 10 Jahren kommt hier noch eine Dimension hinzu, die man aktuell nur erahnen kann. Es lohnt sich mehr als eine Flasche von diesem Wein zu haben! 95-97/100

Jahrgangsbericht

Was für ein unglaubliches Jahr! Auch im Burgund sind wir klimatisch wie charakterlich back to the roots der 80er bis 90er Jahre. Nach einer Serie von heißen bis extrem heißen Jahren seit 2015 eine wirklich willkommene Abwechslung. Die Weine sind berauschend frisch, saftig, straff und explosiv, kristallklar in ihrer Anmutung und Transparenz für die Terroirs. Gerade Letzteres ist ein Profil, das in manchem heißen Vorjahr nicht immer gegeben war. Ein Jahr für echte Burgund Afficionados, für Liebhaber der großen Klassik und der schlanken Finesse. Auf einen recht »normalen« Winter bezüglich Regen und Temperatur folgte ein ungewöhnlich rascher und warmer Frühling mit annähernd 30 Grad gegen Ende März. Der Austrieb erfolgte daher 10 Tage früher als erwartet, also Anfang statt Mitte April. da nahm das Drama seinen Lauf… denn eine Serie von brutalen Frostnächten vom fünften bis zum siebten April verwüstete Weite Teile des Mâconnais, der Côte Chalonnaise und an der Côte d’Or vor allem die Côte de Beaune, denn Chardonnay treibt früher aus als Pinot Noir. Aber selbst nördlichen Bereiche der Côte de Nuits wurden teils noch getroffen, wenn auch deutlich weniger. Nicht nur im Burgund, sondern in ganz Frankreich und Europa eine der kleinsten Weinernten seit Jahrzehnten – puh! Ein maßgeblicher Grund für die weiterhin galoppierende Preisentwicklung der Region. Es gibt einfach zu wenig Wein für die Welt. Der Sommer war eher kühl und sehr regenreich, mit 300mm doppelt so hoch wie normal. Die Trauben wuchsen und reiften entsprechend langsam und spät heran. Erst Mitte August kam die Wende mit beständig sonnig-warmem, trockenem Wetter. Die Lese begann dennoch viel später als in allen Vorjahren, meist erst ab der zweiten, dritten Septemberwoche im Süden des Mâconnais und der Côte Chalonnaise. Gegen die dritte, vierte Septemberwoche waren dann auch die kühleren Gemeinden wie Gevrey und Marsannay dran. Das unbeständige Wetter und einige Herbststürme entlang der Côtes hat die Erträge noch weiter dezimiert, sodass viele nur um die 15 bis 30 Hektoliter geerntet haben in Weiß und Rot. Die Lese zog sich in manchen Gemeinden bis Ende Oktober hin, das gab es kaum in den letzten 20 Jahren. Der Pflanzenschutz war eine Sisyphusarbeit, gerade die Biowinzer mussten quasi durchgehend rennen und auf ihre Sommerurlaube verzichten. Ein Nonstop-Job. Wer sauber gearbeitet hat und ein erfahrenes Leseteam einsetzt, konnte aber brillante, glockenklare Weine ernten. Nehmen wir mal Nicolas Potels Domaine de Bellene als Beispiel: Alkoholgrade im Schnitt um 13 Prozent, keinerlei Anreicherung nötig, keine Entsäuerung. Geht es noch besser?! Lange hatte ich nicht mehr so feine, verspielte, tänzerisch-leichte Pinot Noirs mit strahlend süßsäuerlicher Rotfruchtigkeit auf der Zunge! Weniger würzig-schwarzfruchtig-drückend als die Vorjahre. Einfach traumhaft schön zu trinken, zugänglich, geschliffen, die Tannine kaum spürbar. Die Chardonnays sind wieder etwas zitrischer, auch intensiv kräuterig-minzig und haben diesen spannungsreichen grünlichen Touch in der Frucht, den wir alle so lieben. Hohe Säuren, die aber gut von den hohen Extrakten aus den niedrigen Erträgen gepuffert werden. Eigentlich ist 2021 der Inbegriff dessen, worauf viele Winzer heute hinarbeiten, feine Strukturen, die sich trinkig und geschmeidig anfühlen, infusioniert eher denn extrahiert. Entsprechend waren fast alle absolut begeistert vom Profil der Weine 2021. Einige äußerten aber auch bedenken, ob die überwiegend angelsächsischen Journalisten den Jahrgang ebenso schätzen würden, denn er ist eben sehr oldschool und aromatisch und strukturell weit von den mediterranen Blockbustern von 2018 bis 2020 entfernt. Für mich persönlich ist 2021 Burgund ein wunderbares Highlight, von dem ich mir selbst mehr als von den Vorjahren in den Keller legen werde, weil es die pure Finesse ist. Wer erst in den letzten fünf Jahren mit dem Burgund angefangen hat, der wird den Sprung zu den 2021ern deutlich merken. Genießer, die sich schon 20 Jahre und mehr durch die Region trinken, werden sich in wohlig und genussreich an die Weine von Vorgestern erinnert fühlen, aber mit der geschliffenen Perfektion der Moderne. Für mich, ein wunderschöner Jahrgang.

18
/20

Jancis Robinson über: Pommard Premier Cru Clos de la Commaraine Monopole

-- Jancis Robinson: Pale crimson. Very rich and massaged and really one of the most hedonistic wines of the vintage. and it's pretty complete and very long. Rewarding! 18/20

Mein Winzer

Domaine de la Commaraine

Der Clos de la Commaraine ist eine historische Monopole-Lage mitten in Pommard, seit Jahrhunderten ein großes Terroir und ein Einzellagenwein mit Historie zurück bis ins frühe Mittelalter. Einst und lange in adligem Besitz, lebt der Clos heute unter neuen Besitzern zu alter Größe auf. Der Weinberg...

Pommard Premier Cru Clos de la Commaraine Monopole 2021