Lobenberg: 70 Prozent Merlot und 30 Prozent Cabernet Franc. Wegen Mehltau lag der Ertrag bei nur 28 Hektolitern pro Hektar. Die Farbe ist schwarz mit leicht rubinroten Reflexen. Hochintensive Nase mit Amarena Kirsche und satter süßer Lakritze. Extrem viel Veilchen und süße Rosenblätter, dazu Feigen, Datteln und Speck. Eine unglaublich reiche, schwarze Nase. Maulbeere und ein Schub Moschus. Wirklich opulent und erotisch. Der Mund ist geprägt von Frische, das hätte ich gar nicht erwartet. Satte schwarze Frucht, aber auch viel Säure, Frische, Mineralität und Salz. Das Ganze wieder mit Schokolade und Lakritze unterlegt, aber auch sehr viel Minze von der Cabernet Franc. Eukalyptus dazu, lange Sauerkirsch-Spur… Ein wirklich schicker Wein! Nervig, spannungsgeladen und vibrierend. Ein großer Domaine de L’A. Und einer der wirklich besten Weine von Castillon, der direkte oder gar gleichwertige Verfolger von Clos Louie, sogar klar besser noch als Clos Puy Arnaud. Clos Louie ist tiefschürfend aus uralten Reben, puristische reine Substanz aus dem Weinberg, Domaine de L'A setzt etwas mehr neues Holz ein, ist moderner und letztlich auchj fetter und körperreicher. 2023 sind beide Weine Weltklasse! Der 2023er Domaine de L’A kann locker mit dem 2022er mithalten und ganz sicher mit allen Saint Emilions unter 100 Euro! Er ist vielleicht sogar dem 22er überlegen ob der immensen energiegeladenen, spannungsgeladenen Fruchtigkeit. Superber, großer Wein! *** Die Domaine de L’A ist das biodynamisch bearbeitete Castillon-Weingut, auf dem Stéphan Derenoncourt, der Superstar der Önologie des rechten Ufers, persönlich mit seiner Frau Christine wohnt. 11,5 Hektar, überwiegend Kalkstein mit leichter Lehmauflage. Die Domaine de L’A ist seit Jahren der zweitbeste Wein in Castillon, nach dem Weltklassewein von Clos Louie, aber in einigen Jahren durchaus nicht weit entfernt und wie in 2023 mit anderer Stilistik gleichauf, und er wäre sicherlich in der oberen Liga Saint-Émilions einzuordnen. Das Weingut arbeitet zwar biodynamisch, dieses Zertifikat wird aber auf dem Etikett nicht genannt. Extrem geringe Erträge bei extremer Dichtpflanzung. Zu 100 Prozent entrappt, dann spontan vergoren, ohne Schwefel während der Fermentation und bis nach der Malo. Der Ausbau erfolgt je nach Jahrgang zu einem Teil in neuen Barriques, ansonsten in gebrauchten Barriques und auch in größeren Tonneaux.
Bordeaux 2023 aus Expertensicht über ein reifes und früh trinkbares Jahr mit elegantem, schmeichelndem und seidigem Tannin, hohem Genussfaktor und saftigem Trinkfluss: Stephane Derenoncourt, Önologe, Consultant am rechten und linken Ufer, Winzer, eine lebende Legende in Bordeaux: „Überall waren die Tannine reif und von hoher Qualität. Die Trauben zeigten die volle technologische und phenolische Reife. Die Weine dieses Jahrgangs sind insgesamt harmonisch und dynamisch.“ *** Thomas Duclos, führender Berater und Önologe des rechten Ufers: „Bei dem Jahrgang 2023 haben wir ständig Neues entdeckt. Es würde mich nicht überraschen, wenn sich in ein paar Jahren einige 2023er den 2022er Weinen als überlegen erweisen. Der Jahrgang 2023 ist sehr schmeichelhaft: Wir haben eine angenehme Weichheit im Abgang, ohne Schwere, elegante Texturen, überraschend seidig...“ *** Axel Marchal, führender Önologie-Professor der Universität Bordeaux: „Trotz der extremen Wetterbedingungen sind in dem Jahrgang 2023 Weine mit einem guten Gleichgewicht und schönen Säurenoten entstanden. Die Weine sind sehr angenehm, zwar nicht von immenser Konzentration, aber köstlich, rund und fruchtig.“*** Michel Rolland, Önologe und Weingutsberater und ein Bordeaux Urgestein: “The aromatic potential was good, with excellent aromatic intensity and ripe fruit flavours. 2023 is a vintage without excess and opulence. Enjoyable, delicious and easy-to-drink!!