Volnay Premier Cru Clos des Ducs 2021

Domaine d'Angerville: Volnay Premier Cru Clos des Ducs 2021

Weinclub

Holzkiste

Zum Winzer

97–98
100
2
Pinot Noir 100%
5
rot, trocken
13,0% Vol.
Trinkreife: 2029–2057
Verpackt in: 6er OHK
9
frische Säure
seidig & aromatisch
strukturiert
3
Lobenberg: 97–98/100
Decanter: 95/100
Jancis Robinson: 18/20
6
Frankreich, Burgund, Cote d'Or
7
Allergene: Sulfite, Abfüllerinformation
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Volnay Premier Cru Clos des Ducs 2021

97–98
/100

Lobenberg: Der Clos des Ducs ist mit seinen etwas über 2 Hektar quasi der Garten des Château d’Angerville. Die Lage erstreckt sich direkt am Haus und ist in einen unteren und einen oberen Teil separiert, insgesamt einer der höchstgelegenen 1ers Crus von Volnay, der sich bis auf über 360 Höhenmeter erstreckt. Als erstes fällt die immens dichte, hochkonzentrierte Farbe des Weines auf. Das strahlende Lila ist schon optisch eine Wucht – und so ist auch die Duftwolke. Die Nase ist nobler, leiser als die der anderen Crus, aber nicht weniger intensiv, es kommt nur hintersinniger, gesetzter. Zerstoßenes Gestein, hell und dunkel, viel wilder Cassisstrauch, schwarzer Trüffel und schwarzer Tee geben eine wunderbar dunkelwürzige, fast etwas winterlich anmutende Art in den vor Saft und Vibration strotzenden Fruchtkern. Eine irre Mischung. Der Wein ist expressiv und doch so fein und leise. Das kann man sich kaum erklären. Der Mund erstaunt mich dann ein zweites Mal, denn er knüpft nur an der Feinheit und nicht an der Intensität der Nase an. So zart und leichtfüßig, zeigt kaum Gewicht in seiner unglaublich filigranen, tänzelnden Struktur. Viel zarter und harmonischer als der wilde Champans oder der virile Taillepieds. Ein Wein voll Spannung und mineralischer Strahlkraft und doch nur auf Finesse laufend. Salzig unterlegte Himbeere, wilde Blaubeeren, schlanke Zwetschge. All diese hedonistisch blaue Volnay-Frucht sitzt auf einem Chassis, das so feingliedrig daherkommt wie das eines Rennwagens. Alles ist schwebend und doch auf maximale Performance und Präzision getrimmt. Die Symmetrie ist atemberaubend. Die Fruchtsüße trägt den Wein in ein Finish, von dem man sich wünscht es höre nie auf – und beinahe ist der Wein gewillt diesen Wunsch auch zu erfüllen. Auf die Zwölf haut er dabei doch zu keiner Zeit. 97-98/100

Jahrgangsbericht

Was für ein unglaubliches Jahr! Auch im Burgund sind wir klimatisch wie charakterlich back to the roots der 80er bis 90er Jahre. Nach einer Serie von heißen bis extrem heißen Jahren seit 2015 eine wirklich willkommene Abwechslung. Die Weine sind berauschend frisch, saftig, straff und explosiv, kristallklar in ihrer Anmutung und Transparenz für die Terroirs. Gerade Letzteres ist ein Profil, das in manchem heißen Vorjahr nicht immer gegeben war. Ein Jahr für echte Burgund Afficionados, für Liebhaber der großen Klassik und der schlanken Finesse. Auf einen recht »normalen« Winter bezüglich Regen und Temperatur folgte ein ungewöhnlich rascher und warmer Frühling mit annähernd 30 Grad gegen Ende März. Der Austrieb erfolgte daher 10 Tage früher als erwartet, also Anfang statt Mitte April. da nahm das Drama seinen Lauf… denn eine Serie von brutalen Frostnächten vom fünften bis zum siebten April verwüstete Weite Teile des Mâconnais, der Côte Chalonnaise und an der Côte d’Or vor allem die Côte de Beaune, denn Chardonnay treibt früher aus als Pinot Noir. Aber selbst nördlichen Bereiche der Côte de Nuits wurden teils noch getroffen, wenn auch deutlich weniger. Nicht nur im Burgund, sondern in ganz Frankreich und Europa eine der kleinsten Weinernten seit Jahrzehnten – puh! Ein maßgeblicher Grund für die weiterhin galoppierende Preisentwicklung der Region. Es gibt einfach zu wenig Wein für die Welt. Der Sommer war eher kühl und sehr regenreich, mit 300mm doppelt so hoch wie normal. Die Trauben wuchsen und reiften entsprechend langsam und spät heran. Erst Mitte August kam die Wende mit beständig sonnig-warmem, trockenem Wetter. Die Lese begann dennoch viel später als in allen Vorjahren, meist erst ab der zweiten, dritten Septemberwoche im Süden des Mâconnais und der Côte Chalonnaise. Gegen die dritte, vierte Septemberwoche waren dann auch die kühleren Gemeinden wie Gevrey und Marsannay dran. Das unbeständige Wetter und einige Herbststürme entlang der Côtes hat die Erträge noch weiter dezimiert, sodass viele nur um die 15 bis 30 Hektoliter geerntet haben in Weiß und Rot. Die Lese zog sich in manchen Gemeinden bis Ende Oktober hin, das gab es kaum in den letzten 20 Jahren. Der Pflanzenschutz war eine Sisyphusarbeit, gerade die Biowinzer mussten quasi durchgehend rennen und auf ihre Sommerurlaube verzichten. Ein Nonstop-Job. Wer sauber gearbeitet hat und ein erfahrenes Leseteam einsetzt, konnte aber brillante, glockenklare Weine ernten. Nehmen wir mal Nicolas Potels Domaine de Bellene als Beispiel: Alkoholgrade im Schnitt um 13 Prozent, keinerlei Anreicherung nötig, keine Entsäuerung. Geht es noch besser?! Lange hatte ich nicht mehr so feine, verspielte, tänzerisch-leichte Pinot Noirs mit strahlend süßsäuerlicher Rotfruchtigkeit auf der Zunge! Weniger würzig-schwarzfruchtig-drückend als die Vorjahre. Einfach traumhaft schön zu trinken, zugänglich, geschliffen, die Tannine kaum spürbar. Die Chardonnays sind wieder etwas zitrischer, auch intensiv kräuterig-minzig und haben diesen spannungsreichen grünlichen Touch in der Frucht, den wir alle so lieben. Hohe Säuren, die aber gut von den hohen Extrakten aus den niedrigen Erträgen gepuffert werden. Eigentlich ist 2021 der Inbegriff dessen, worauf viele Winzer heute hinarbeiten, feine Strukturen, die sich trinkig und geschmeidig anfühlen, infusioniert eher denn extrahiert. Entsprechend waren fast alle absolut begeistert vom Profil der Weine 2021. Einige äußerten aber auch bedenken, ob die überwiegend angelsächsischen Journalisten den Jahrgang ebenso schätzen würden, denn er ist eben sehr oldschool und aromatisch und strukturell weit von den mediterranen Blockbustern von 2018 bis 2020 entfernt. Für mich persönlich ist 2021 Burgund ein wunderbares Highlight, von dem ich mir selbst mehr als von den Vorjahren in den Keller legen werde, weil es die pure Finesse ist. Wer erst in den letzten fünf Jahren mit dem Burgund angefangen hat, der wird den Sprung zu den 2021ern deutlich merken. Genießer, die sich schon 20 Jahre und mehr durch die Region trinken, werden sich in wohlig und genussreich an die Weine von Vorgestern erinnert fühlen, aber mit der geschliffenen Perfektion der Moderne. Für mich, ein wunderschöner Jahrgang.

95
/100

Decanter über: Volnay Premier Cru Clos des Ducs

-- Decanter: Oak is evident, alongside notes of strawberry and vanilla on the nose. Fragrant, fresh and floral, with density and plushness on the palate. Some spice notes with sweet red berry fruit characters. Disarmingly approachable now, this will age effortlessly for several decades. Clos des Ducs (a monopole) dates back to the 16th century and the times of the Ducs de Bourgogne. Lying on steep slopes this is a very well drained site with thin, stony soils with pronounced chalk and limestone content. 95/100

18
/20

Jancis Robinson über: Volnay Premier Cru Clos des Ducs

-- Jancis Robinson: Monopole. Quite an array of fruit and floral flavours here. With great concentration – but no obvious sweetness. Firm and rather majestic but also a bit monastic at the moment! Tannins are beautiful but definitely there. 18/20

Mein Winzer

Domaine d’Angerville

Marquis d'Angerville ist ein echter Klassiker und eine gelungene Symbiose von Tradition und Moderne in der Weinbereitung. Die Familie d'Angerville hat dieses sehr kleine Weingut über Generationen zum besten Erzeuger von Volnay gemacht und es unter die Elite der Rotweinproduzenten der Cote de Beaune...

Volnay Premier Cru Clos des Ducs 2021