Domaine de Panisse  Chateauneuf-du-Pape Le Mas 2021

Le Clos du Caillou: Domaine de Panisse Chateauneuf-du-Pape Le Mas 2021

Sale

Zum Winzer

95–96
100
2
Grenache 60%, Mourvedre 25%, Cinsault, Syrah
5
rot, trocken
14,5% Vol.
Trinkreife: 2027–2047
Verpackt in: 12er
9
pikant & würzig
seidig & aromatisch
3
Lobenberg: 95–96/100
Weinwisser: 96–98/100
Decanter: 95/100
6
Frankreich, Rhone, Chateauneuf du Pape
7
Allergene: Sulfite, Abfüllerinformation
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Domaine de Panisse Chateauneuf-du-Pape Le Mas 2021

95–96
/100

Lobenberg: Panisse ist die neue Bio-Domaine von Clos du Caillou. Fünf Hektar alte Reben in Châteauneuf-du-Pape. Anderthalb Hektar davon sind 100 Jahre alte Grenache auf sandigen Böden, dazu kommen 0,8 Hektar uralte Mourvèdre auf eher lehmhaltigen Terroirs, der Rest ist 50 bis 60 Jahre alte Grenache auf Sand. Die Trauben werden komplett entrappt und wie bei Biodynamikern üblich im Beton spontan vergoren. Ausgenbaut wird in zwei bis drei Jahre alten Demi-Muids mit 600 Litern Fassungsvermögen. Diese uralten Reben wurden von den vorherigen Besitzern immer als lose Ware an Erzeuger wie Guigal und Chapoutier abgegeben. 2020 wurde das kleine Weingut verkauft – der biodynamische Nachbar Clos du Caillou bekam den Zuschlag im Wettbewerb vor Beaucastel und Janasse. Da gibt es in Frankreich so eine Art sozialistisches Zuschlagssystem: Der Preis steht fest und dann bekommt es der, den die Appellation gerne hätte. In diesem Fall das junge Ehepaar Marilou und Antoine Vacheron. Der Wein trägt die Zusatzbezeichnung »Le Mas« – Mas ist das provenzalische Wort für »Villa«, weil das Haus in der Mitte des Weinbergs steht. Die Nase des 2021er ist sehr erstaunlich, weil sie so dicht, reich und würzig konzentriert ist. Total fein im Tannin, aber satte würzige und eingekochte Himbeere nebst Zwetschge. Total pikant. Im Mund kommt dazu eine feine Chilischärfe. Eine unglaublich konzentrierte Finesse, so fein und doch so reich. Der Wein steht für Minuten im Mund. Immer wieder rollte die konzentrierte Himbeere mit Salz und Lakritze hoch. Eukalyptus, feine Honigsüße. Unglaublich dicht und trotzdem sind die Tannine reinste Seide und Samt. Das ist kein großer Wein zum Niederknien, aber dieser Wein hätte innerhalb der Range von Clos du Caillou durchaus das Potenzial, zwischen Les Quartz und Les Safres angesiedelt zu werden. Ein unglaublich saftiger, trinkfreudiger Wein mit Länge, großer Eleganz und hoher aromatischer Dichte. Sehr schick! 95-96/100

Jahrgangsbericht

Der Jahrgang 2021 stellt an der Rhône zweifellos einen Einschnitt in der Reihe der heißen, trockenen, mediterranen Jahrgänge dar, wie wir sie spätestens seit 2015 durchweg erlebt haben. 2021 erinnert viele Winzer im Rhônetal gar an die »guten alten Zeiten« vor 20, 30 Jahren – späte Lese, hohe Säurewerte und eine Phenolik wie es sie zuletzt in den 90ern gab. Ein Jahrgang der großen Emotionen, ein ständiges auf und ab der Gefühle: Die extreme Frostepisode vom 7. bis 9. April mit Temperaturen von teilweise fast -10°C betraf fast alle französischen Weinbaugebiete. Teilweise sorgte der Frost für einen kompletten Ernteausfall. Drei Wochen lang regte sich gar nichts in den Weinbergen des Rhônetals. Wie durch ein Wunder trieben viele Reben doch noch aus, aber nicht ohne Folgen: Die eiskalten Nächte brachten die Natur aus dem Gleichgewicht, der Wiederaustrieb verlief geradezu anarchisch, die Arbeit im Weinberg war extrem anspruchsvoll und verlangte den Winzerinnen und Winzern alles ab. Die erfreulichen Regenfälle während des gesamten Vegetationszyklus, die gemäßigten Temperaturen im Sommer und der goldene Herbst sorgten für ein großes Durchatmen. Am Ende wird 2021 nicht nur als Jahrgang der plötzlichen Wiedergeburt der Klassik, der Feinheit und Eleganz in Erinnerung bleiben, sondern auch wegen des immensen Aufwands – nur, wer 2021 alles gegeben hat, wurde am Ende mit ultrafeinen Weinen belohnt, wie wir sie seit Jahren nicht mehr im Glas hatten. An der südlichen Rhône ist 2021 ein Jahr der puren Trinkfreude. Alles ist sofort da, offen und so unglaublich fein. Die Alkoholgrade liegen rund 1,5 Prozent unter denen der vergangenen Jahrgänge. Sowohl die Weißen als auch die Roten sind hervorragend balanciert und bestechen mit guten Säurewerten und hoher Frische. Die Weine sind hocharomatisch, die Frucht ist schmeichelhaft und fast schon spielerisch-abgehoben. Eine Grenache voll auf der Pinot-Spur – wann gab es das zuletzt?! Die nördliche Rhône bringt 2021 einen Stil, den dort viele für nicht mehr möglich hielten: Extrem fein und verspielt, fast schon schwebend und mit einer genialen Frische ausgestattet. Ein Jahr für große Weißweine mit strahlender Aromatik und hervorragender Lagerfähigkeit, ein Jahr für herrlich klassische, stilvolle, delikate Rotweine mit betörend ätherischen Noten von Pfeffer und Veilchen und ultrafeiner, aber aufregender Tanninstruktur. All in all ist 2021 an der Rhône ein Jahr für Finessetrinker, für Liebhaber der Feinheit, der Frische und der Eleganz. Lange hat man sich nach solchen klassischen Jahren gesehnt. Aber klassisch mit einem genialen Twist, denn am Ende vereint 2021 mit seiner schlanken, hochfeinen Art und der genialen Duftigkeit und Aromatik das Beste von damals und heute. »Zurück in die Zukunft!« – das beschreibt diesen aufregenden Rhône-Jahrgang wohl letztlich am besten.

95
/100

Decanter über: Domaine de Panisse Chateauneuf-du-Pape Le Mas

-- Decanter: An extremely spicy expression, remarkably herbal, with notes of cinnamon, rose, cedar and cigar tobacco. Medium- to full-bodied, the acidity isn't high but it's well balanced, the tannins are fine, ending on a hint of dried orange rind. Again, quite a Burgundian style of Châteauneuf. The Grenache is grown on sand and galets roulés in lieu-dit La Janasse, planted in 1921. All destemmed, fermented in tronconic tanks, matured in demi-muids with a tiny proportion of new barriques. Now owned by Le Clos du Caillou. 10,000 bottles produced. 95/100

Mein Winzer

Le Clos du Caillou

Sylvie Vacherons sieben Hektar umfassende Weinberge liegen im nordöstlichen Teil der Appellation und grenzen an Beaucastel. Die Weinberge werden biologisch organisch bearbeitet (seit 2010 zertifiziert) und sind überwiegend in der Umstellung zur Biodynamie.

Domaine de Panisse  Chateauneuf-du-Pape Le Mas 2021