Lobenberg: Fourchaume ist die wohl berühmteste 1er Cru Lage, auch weil sie vom Terroir und Kleinklima direkt an Preuses, der elegantesten und kühlsten Grand Cru Lage, angrenzt. Die winzige 0,25 ha Parzelle, die sehr weit oben am Waldrand liegt, wird komplett im Edelstahl ausgebaut. Hier ist der Boden sehr karg und es ist oft windig. Da der Wein komplett aus dieser winzigen Gewann stammt, hat er nur diesen stahligen Charakter, wohingegen manche Fourchaume vom Hangauslauf durchaus auch mal Meursault Hallo sagen können. Dieser hier ist anders. Der Wein wird in einem einzigen großen Fass ausgebaut, das 900 Liter fasst, mehr gibt es nicht. Extrem vibrierend, strahlend, enormer Druck, reine Energie. Die Frucht ist grandios, vielleicht die schönste aller 1ers Crus bei Billaud, weil sie offen und fein und trotzdem intensiv mineralisch und geschliffen ist. In der Jugend oft etwas verschlossen, sollte man ihn karaffieren, wenn man ihn früh genießen will. Er ist durchaus karg und steinig. Eine wahnsinnig köstliche Nase mit mildem Limettensaft, Papaya und frischen Weintrauben und Zitronenmelisse. Bezaubernd. Ich liebe diese leichte Exotik, ohne aber einen Hauch von Fett oder hoher Reife. Sehr eleganter, generöser Wein mit hintersinniger Tiefe, die sich nicht in Wucht ausdrückt, sondern in geschliffener Energie. Der Wein spielt auf der Zunge, feiner weißer Pfeffer und zartes Fleur de Sel bitzeln lange auf der Zunge. Der Wein hört kaum mehr auf hintenraus, aber gar nicht schiebend, sondern schwebend. Ein luftiger Wein, der trotzdem sehr viel Mineralpower auf die Straße bringt. Ganz fein und tänzerisch mit sehr reifer, präziser Säure, die dem Finale spürbar Schliff verleiht, aber geschmeidig bleibt. Das ist ein großer Chablis in Feinheit. 95+/100