Cornas Les Vieilles Fontaines 2022

Domaine Alain Voge: Cornas Les Vieilles Fontaines 2022

Limitiert

Zum Winzer

97–100
100
2
Syrah 100%
5
rot, trocken
14,0% Vol.
Trinkreife: 2032–2062
Verpackt in: 6er
9
tanninreich
strukturiert
pikant & würzig
3
Lobenberg: 97–100/100
Jeb Dunnuck: 95–97/100
6
Frankreich, Rhone, Nordrhone
7
Allergene: Sulfite, Abfüllerinformation
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Cornas Les Vieilles Fontaines 2022

97–100
/100

Lobenberg: Cornas ist immer 100 Prozent Syrah, by law, keine weißen Trauben erlaubt wie in Côte Rotie oder Hermitage. Biodynamische Weinbergsarbeit, Spontanvergärung. Rund 15 Prozent Rappenanteile in der Gärung. Ausbau in Barriques mit 15 Prozent Neuholzanteil. Die Einzellage La Fontaines liegt mitten im Filetstück des Cornas-Hangs. Schon der verstorbene Alain Voge hat diese Einzellage separat ausgebaut. 70 Jahre alte Reben auf hammerhartem Granitfels, man kann hier kaum Reben pflanzen, weil der Boden so hart ist. Die Lage ist wie ein kleiner, nach außen gewölbter Hügel. Dadurch gibt es einen sehr warmen südexponierten Teil und auf der anderen Seite eine Nordostexposition, was im Blend einen sehr kompletten Wein ergibt. Endlich gibts diese großartige Einzellage wieder. 2021 war als Jahrgang zu kühl, der Wein hat nicht seine typische Charakteristik erlangen können. Tiefes Purpur im Glas. Die Nase ist unglaublich dicht, fast undurchdringlich, drückend. Brombeere, Cassis, und Verveine. Wow! Welch Intensität! Unter diesem Schirm des Hedonismus ist deutlich diese ausgereifte, dunkle Granitmineralik zu erkennen. Im Mund zeigt sich der Wein genau konträr zum 2020. Die Nase ist in diesem Jahr viel intensiver als der Mund. Das aromatische Spektrum ist das gleiche wie in der Nase, jedoch wird der Mund durch eine schöne, lebhafte Säureader durchzogen. Erneut Cassis und Verveine, diesmal aber auch zarte Walderdbeere und Veilchen. Wunderbar geschliffen und balanciert. Der Druck des Weines bleibt für Minuten. Wow! Eine eigene Dimension!

Jahrgangsbericht

Der Jahrgang 2022 ist ein multikomplexer, kontrastreicher, heterogener und ganz und gar ungewöhnlicher Jahrgang - offensichtliche Folgen des Klimawandels? Die Rhone hat in den letzten zwei Jahren somit zwei extreme, paradoxe und diametral entgegengesetzte Jahrgänge erlebt. 2021 war frostig, kühl und regenreich, klassisch aufregendes cool-climate. 2022 war dagegen viel zu trocken und extrem sonnig. Dieser schnelle Wechsel macht etwas ratlos und 2022 stellt sogar die Zukunft mancher Weinberge dauerhaft in Frage. Der schon jetzt zu einem der besten Jahrgänge des letzten Jahrzehnts erklärte Jahrgang 2022, den manche gar mit 1978 vergleichen, hält zwar im Norden wunderbare, ja grandiose Überraschungen bereit, aber im Süden durchaus auch einige herbe Enttäuschungen. Die Widerstandsfähigkeit der Reben angesichts der klimatischen Extremsituationen erstaunt dennoch! Die mehr oder weniger intensiven Regenfälle Mitte August und September retteten dann die Weinberge und Regionen, in denen der Punkt ohne Wiederkehr durch Wasserstress noch nicht erreicht war, manchmal aber war es zu spät. 2022 ist somit durch sehr starke Heterogenität zwischen und auch innerhalb der Appellationen gekennzeichnet, grandiose Schönheiten und vertrocknetes, unreifes Elend liegen oft nah beieinander, alles hing am seidenen Faden. Unsere Verkostungen bei den Erzeugern und unsere akribische Auswahl hat in diesem Jahrgang 2022 noch mehr Bedeutung als je zuvor.Südliche Rhone:Wider Erwarten sind die Weißen harmonisch, aromatisch und nicht fett und alkoholisch, es gibt viele großartige Erfolge. Erstaunlich und superb! Die Qualität der Roten ist deutlich heterogener. Unbalanciertheit, Disharmonie, spröde und harte Tannine und mangelnde phenolische Reife findet man in vielen jungen Reben. Nur sehr alte Reben mit minimalen Erträgen und tiefem Wurzelwerk bieten komplexe und anmutige, ja sogar ganz große Weine der historischen Extraklasse.Nördliche Rhone:Der kühlere Norden blieb von den meisten Leiden des Jahrgangs verschont. Die vollständige Reife wurde fast immer erreicht und die Alkoholgrade blieben moderat. Die Gaumen der gleichermaßen großartigen Weißen und Roten sind üppig, prall und dennoch straff. Weine mit Typizität und Stil, die Sommeliers und Restaurants gleichermaßen glücklich machen werden. Ein historisch großer Jahrgang!

95–97
/100

Jeb Dunnuck über: Cornas Les Vieilles Fontaines

-- Jeb Dunnuck: The tiny production 2022 Cornas Les Vieilles Fontaines comes from the site of the estate’s oldest Syrah vines, an 80-year-old vineyard planted in granite soil. It's a sensational looking barrel sample that's going to rank with the top handful of wines in the appellation. Cassis, blueberries, spring flowers, game, and liquid violet notes are just some of its nuances, and it hits the palate with full-bodied richness, a layered, broad mouthfeel, and ripe yet certainly present tannins. It's going to need 3-5 years of cellaring but will evolve for two decades. 95-97/100

Mein Winzer

Domaine Alain Voge

Was Chave für Hermitage ist, das sind Clape und Voge für Cornas – DIE absoluten Großmeister und Kultwinzer ihrer Appellationen. 1958 stieg Alain Voge in die elterliche Domaine ein, da lagen Cornas und Saint Peray noch im Dornröschenschlaf. Derzeit war es eine mehr als gewagte Idee, sein Leben diesen...

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