Lobenberg: Schon im Duft eine gewisse Festigkeit und Struktur aufweisend, die fast ernsthaft für die sonst so verspielte, fruchtbetonte Appellation Chorey les Beaune wirkt. Sehr straight, puristisch, geradezu stringent und gewissermaßen steinig. Johannisbeere, Sauerkirsche, Erde, Schwarztee, viel dunkel anmutende Mineralität. Dem steht die spannungsgeladene rote Frucht entgegen. Aber dann kommt der Mund, und wir sind doch wieder klar im terroirgetreuen Chorey les Beaune, sanfte aber ebenso saftige und energetische Frucht, Herzkirsche, Cranberry, Schlehe, tänzelnd und fein, nur ganz zart kommt das Tannin am Ende. Dafür kommt ein ganzer Strauß frische Veilchen im verspielten, rotfruchtig-charmanten Nachhall, der so archetypisch für die kleinen Vororte von Beaune ist, die mit etwas leichteren Böden so florale, ungemein feine Weine hervorbringt, dass es die reinste Freude ist. Nein, hier wachsen selten ganz große Pinot Noirs, aber um sich einfach mal zurückzulehnen und Fünf gerade sein zu lassen, gibt es kaum Schönere Weine als Chorey oder Savigny les Beaune. Eben schick und lässig. Dennoch sind das keine seichten Weinchen, hier kommt schon viel Pikanterie und Saftigkeit, eine kreidige Struktur und geballte Fruchtenergie auf. Man sollte auch die Alterungswürdigkeit der besten Choreys nicht unterschätzen. Da geht was! 94/100