Lobenberg: Der Dangerfield Syrah stammt von drei Parzellen des Weingutes, die Reben sind rund 20 Jahre alt. 2016 war von Trockenheit geprägt und die Ernte war eher früh. Hohe Traubengesundheit und gute Balance bei moderaten Alkoholgraden, 2016 ist auch in Südafrika kein wuchtiges Jahr. Nach einer dreitätigen Kaltmazeration wurden die drei Parzellen alle separat ausgebaut, um später einen harmonischen Blend herstellen zu können. Nur spontane Vergärung, mit 30 bis 40 Prozent Rappenanteilen. Ausbau für 20 Monate in französischen Barriques mit 25% Neuholz. Dicht gewobene, intensive Nase, die ein klein wenig von rauchigem Holz geküsst ist, dann kommt Roiboos, getrocknete Cranberry, Boysenberry. Die Frucht ist dunkelwürzig, aber nicht wuchtig oder drückend schwarzfruchtig, sie zeigt auch kühlere, rotfruchtigere, energetischere Elemente. Lorbeer, frische Erde und Garrigues. Der Mund bestätigt, was die Nase ankündigt, nämlich einen Fruchtkern, der eher zur Spannung und zur Eleganz als zum Fett tendiert. Durchaus mit gewisser Konzentration, aber eher mittelgewichtig und rassig, auch hier zeigt sich rote und schwarze Frucht mit getrockneter Cranberry, roter Pflaume und dunkler Kirsche, die auf provenzalische Kräuter und Schwarztee gebettet sind. Auch hier begeistert vor allem die famose Saftigkeit, die Sebastian Beaumonts Handschrift ist. Der Wein ist intensiv, dicht gewirkt, die Pfeffrigkeit der Rappen kommt im feinkörnigen Tannin durch. Aber alles eher dezent und mehr europäisch ausgelegt in dieser kühleren Aromatik und schlankeren Frucht. Nein, das ist kein Blockbuster, sondern ein eleganter, saftiger Wein mit Länge und Präzision. Sehr delikat und geradeaus. 94/100