Lobenberg: Der Wein besteht zu 75% aus Clairette und 25% Grenache blanc von sandigen Böden mit runden Kieselsteinen durchsetzt. Im Stahl vinifiziert und dann komplett in 600 Liter Demi-Muids und Barriques ausgebaut, teilweise gebraucht, teilweise neu. Die Besonderheit der alten Clairette von Caillou ist, dass es die pinke Spielart ist. Dementsprechend Direktpressung als Ganztraube, um keine Farbe in den Wein zu bekommen. Der Wein ist blank und hochintensiv duftig. Die Clairette ist eine völlig unterschätzte Rebsorte, wurde häufig nur mit recht simplen Rhôneweinen in Verbindung gebracht, aber von Clos des Papes wissen wir, dass sie auch die Basis für große Weißweine des Südens bilden kann. Die Nase ist unglaublich schön, duftig, hochintensiv. Gelbe Melone, reifer Augustapfel, sehr reife Birne, ein bisschen Quitte darunter, sogar ein bisschen Litschi, dazu weißer Pfeffer und Minze, blumig Noten, sogar ein bisschen duftiger Flieder. Der Mund ist griffig, drückend, alles einnehmend, viel Power. Natürlich kommt vom neuen Holz und dem hohen Alkohol des Jahrgangs eine gute Stütze, aber das ist gar nicht so spürbar. Der Wein hat sehr viel Kraft, sehr viel Druck und ist trotzdem fein. Ein Côtes du Rhône Reserve, der dieser Bezeichnung spottet, der einfach lange weggesperrt gehört, der ähnlich wie ein Châteauneuf Prestige bei Janasse oder ein weißer Clos des Papes einfach mal 10, 12 Jahre in Ruhe gelassen werden muss. Und gerade 2018 braucht diese Zeit. Großer Stoff für ein langes Leben, aber auch für lange Wartezeit. 95+/100