Chambolle-Musigny 2021

Comte Georges de Vogue: Chambolle-Musigny 2021

Weinclub

Limitiert

Zum Winzer

94–95+
100
2
Pinot Noir 100%
5
rot, trocken
13,0% Vol.
Trinkreife: 2026–2043
Verpackt in: 6er OHK
9
pikant & würzig
saftig
strukturiert
3
Lobenberg: 94–95+/100
Galloni: 93–95/100
Decanter: 93/100
Suckling: 92/100
6
Frankreich, Burgund, Cote d'Or
7
Allergene: Sulfite, Abfüllerinformation
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Chambolle-Musigny 2021

94–95+
/100

Lobenberg: Ähnlich wie Meo-Camuzet zeigen auch die Weine von Comte de Vogue häufig Cassis- und Johannisbeerfrucht, der 2020er ist da keine Ausnahme. Dazu die dunkelröstige Würze vom Holz, ein paar Veilchen und Flieder darüber, Schlehe. Selbst in Chambolle ist Vogue nie auf der ganz zarten, sondern eher auf der druckvolleren, intensiveren Seite des Burgunds. 94-95+/100

Jahrgangsbericht

Was für ein unglaubliches Jahr! Auch im Burgund sind wir klimatisch wie charakterlich back to the roots der 80er bis 90er Jahre. Nach einer Serie von heißen bis extrem heißen Jahren seit 2015 eine wirklich willkommene Abwechslung. Die Weine sind berauschend frisch, saftig, straff und explosiv, kristallklar in ihrer Anmutung und Transparenz für die Terroirs. Gerade Letzteres ist ein Profil, das in manchem heißen Vorjahr nicht immer gegeben war. Ein Jahr für echte Burgund Afficionados, für Liebhaber der großen Klassik und der schlanken Finesse. Auf einen recht »normalen« Winter bezüglich Regen und Temperatur folgte ein ungewöhnlich rascher und warmer Frühling mit annähernd 30 Grad gegen Ende März. Der Austrieb erfolgte daher 10 Tage früher als erwartet, also Anfang statt Mitte April. da nahm das Drama seinen Lauf… denn eine Serie von brutalen Frostnächten vom fünften bis zum siebten April verwüstete Weite Teile des Mâconnais, der Côte Chalonnaise und an der Côte d’Or vor allem die Côte de Beaune, denn Chardonnay treibt früher aus als Pinot Noir. Aber selbst nördlichen Bereiche der Côte de Nuits wurden teils noch getroffen, wenn auch deutlich weniger. Nicht nur im Burgund, sondern in ganz Frankreich und Europa eine der kleinsten Weinernten seit Jahrzehnten – puh! Ein maßgeblicher Grund für die weiterhin galoppierende Preisentwicklung der Region. Es gibt einfach zu wenig Wein für die Welt. Der Sommer war eher kühl und sehr regenreich, mit 300mm doppelt so hoch wie normal. Die Trauben wuchsen und reiften entsprechend langsam und spät heran. Erst Mitte August kam die Wende mit beständig sonnig-warmem, trockenem Wetter. Die Lese begann dennoch viel später als in allen Vorjahren, meist erst ab der zweiten, dritten Septemberwoche im Süden des Mâconnais und der Côte Chalonnaise. Gegen die dritte, vierte Septemberwoche waren dann auch die kühleren Gemeinden wie Gevrey und Marsannay dran. Das unbeständige Wetter und einige Herbststürme entlang der Côtes hat die Erträge noch weiter dezimiert, sodass viele nur um die 15 bis 30 Hektoliter geerntet haben in Weiß und Rot. Die Lese zog sich in manchen Gemeinden bis Ende Oktober hin, das gab es kaum in den letzten 20 Jahren. Der Pflanzenschutz war eine Sisyphusarbeit, gerade die Biowinzer mussten quasi durchgehend rennen und auf ihre Sommerurlaube verzichten. Ein Nonstop-Job. Wer sauber gearbeitet hat und ein erfahrenes Leseteam einsetzt, konnte aber brillante, glockenklare Weine ernten. Nehmen wir mal Nicolas Potels Domaine de Bellene als Beispiel: Alkoholgrade im Schnitt um 13 Prozent, keinerlei Anreicherung nötig, keine Entsäuerung. Geht es noch besser?! Lange hatte ich nicht mehr so feine, verspielte, tänzerisch-leichte Pinot Noirs mit strahlend süßsäuerlicher Rotfruchtigkeit auf der Zunge! Weniger würzig-schwarzfruchtig-drückend als die Vorjahre. Einfach traumhaft schön zu trinken, zugänglich, geschliffen, die Tannine kaum spürbar. Die Chardonnays sind wieder etwas zitrischer, auch intensiv kräuterig-minzig und haben diesen spannungsreichen grünlichen Touch in der Frucht, den wir alle so lieben. Hohe Säuren, die aber gut von den hohen Extrakten aus den niedrigen Erträgen gepuffert werden. Eigentlich ist 2021 der Inbegriff dessen, worauf viele Winzer heute hinarbeiten, feine Strukturen, die sich trinkig und geschmeidig anfühlen, infusioniert eher denn extrahiert. Entsprechend waren fast alle absolut begeistert vom Profil der Weine 2021. Einige äußerten aber auch bedenken, ob die überwiegend angelsächsischen Journalisten den Jahrgang ebenso schätzen würden, denn er ist eben sehr oldschool und aromatisch und strukturell weit von den mediterranen Blockbustern von 2018 bis 2020 entfernt. Für mich persönlich ist 2021 Burgund ein wunderbares Highlight, von dem ich mir selbst mehr als von den Vorjahren in den Keller legen werde, weil es die pure Finesse ist. Wer erst in den letzten fünf Jahren mit dem Burgund angefangen hat, der wird den Sprung zu den 2021ern deutlich merken. Genießer, die sich schon 20 Jahre und mehr durch die Region trinken, werden sich in wohlig und genussreich an die Weine von Vorgestern erinnert fühlen, aber mit der geschliffenen Perfektion der Moderne. Für mich, ein wunderschöner Jahrgang.

93–95
/100

Galloni über: Chambolle-Musigny

-- Galloni: The 2021 Chambolle-Musigny 1er Cru now comes from a small 0.2-hectare parcel of vines under 25-years old, tucked just below the Musigny Blanc. So there are now just two barrels. It has a beautifully-defined bouquet, much more complex in fact, than the Les Amoureuses with vivid blackberry, raspberry and mineral scents. The palate is very well balanced with saturated tannins, slightly granular in texture with real depth and grip towards the elegant finish. Stylish.

93
/100

Decanter über: Chambolle-Musigny

-- Decanter: This is a cuvée in transition. It has historically consisted of the young vines from Musigny, but since the average age of the de Vogüé holdings is now 60 – 70 years, much of the fruit has ‘graduated’. This portion currently represents about 10% of the production. What is left is lovely with ripe cherry fruit and floral and spice notes. The body is lighter than the Bonnes-Mares or the Musigny, and the acidity is lively and fresh. Although this will be ready to drink in two or three years, it should age for a further twenty years.

92
/100

Suckling über: Chambolle-Musigny

-- Suckling: The amount of tannins here is not so great, but the sleekness of the wine means you feel them quite directly. Some green pepper from stems alongside the red cherry fruit and dried citrus peel notes. Impressive length at the moderately dry finish. Drink or hold. 92/100

Mein Winzer

Comte Georges de Vogue

Dieses historische Weingut zählt seit einigen Jahren wieder zu den allerfeinsten Erzeugern. Die langlebigen Weine sind eine kraftvolle Interpretation Chambolles und verlangen viel Geduld. Die Philosophie der Domaine lässt sich am einfachsten mit folgendem Spruch erklären: »Verbindung zwischen Mensch...

Chambolle-Musigny 2021