Lobenberg: Verantwortlich für diesen Megawein zeichnen die berühmte Familie Barbier aus dem Priorat (Clos Mogador) und ein befreundetes Ehepaar, die beide Önologie-Professoren an der Universität Tarragona sind. Geballtes Know-How also. Noch dazu wächst dieser sehr spezielle Wein in einem der spektakulärsten Weinberge Montsants. Rene Barbier nennt ihn den 'L'Ermita des Montsant', in Anlehnung an den berühmten Grand Cru Priorats von Alvaro Palacios. Wow, was für eine spektakuläre Nase da aus dem Glas strömt! Extrem frische, glockenklare, rötliche Frucht, wilde Himbeere, Walderdbeere, Boysenberry, Cranberry, Veilchen ohne Ende. Dazu Gesteinsmehl, Feuerstein, deutlich mineralisch geprägt. Aber auch so fein, so verspielt, weder der hohe Alkoholgehalt noch Holz sind in der Nase zu spüren, alles tanzt und spielt. Ein wunderschöner Ausdruck der Garnacha. Der Wein hat eine hohe Reife und viel Fruchtdruck und ist doch so elegant und zart, wie es die besten Châteauneuf eben auch sind. Sehr fein und verspielt geht es auch am Gaumen zu. Vibrierende Frische in der lebhaften, roten Frucht, rote Waldbeeren, Veilchen, knackfrische Blaubeere, zeigt viel Energie. Die Tanninstruktur liegt irgendwo zwischen leicht angerautem Samt und zarter Seide, einfach unglaublich fein. Die reinste Trinkfreude. Der Wein hat Kraft, Konzentration und Fruchtdichte, aber ist durch seine vibrierend-mineralische Ader vom Kalkstein so leichtfüssig und tänzerisch, dass er seine immense Fülle fast vergessen macht. Was für ein hochfeiner Ausdruck von Grenache aus einem der spektakulärsten Weinberge Kataloniens. Voller Energie, Spannung und einer gewissen Erotik, dabei schwerelos wirkend. Die Eisenfaust im Samthandschuh. Gehört zu den allerbesten Garnachas Spaniens, ein wunderschöner Wein für die Freude. 98-100/100
Der Winter 2020/2021 brachte zwischen Dezember und März sehr viel Regen und Schnee, auch etwas Frost. Die Böden waren vor dem Austrieb der Reben mit ordentlichen Wasserreserven gefüllt – ein guter Start in den Jahrgang 2021. Die Blüte verlief bis auf kleine Verrieselungen ziemlich normal, kein Frost, kein Mehltau. Dann folgten nach einem trockenen Mai noch vor der Blüte große Regenmengen im Juni. Nach der Blüte begann ein sehr trockener, warmer, teils heißer Sommer. Hitze- und Trockenstress waren die Folge, die Reben machten ab Mitte August total dicht, um sich zu schützen. Die Beeren waren zu diesem Zeitpunkt dickschalig und kerngesund, Sorge bereitet aber die phenolische Reife, die durch den Stillstand der Reben nicht erreicht werden konnte. Dieses Phänomen gab es in allen Regionen der nördlichen Hälfte Spaniens, also in allen Topregionen. Von Anfang September bis zum 25. September gab es einige Tage satten Regen. Durch die neue Wasserversorgung setzten Photosynthese und Reifung sofort ein. Ab dem 25. September war es trocken, extrem sonnig und warm, nachts sanken die Temperaturen deutlich. Fünf traumhafte Wochen mit großen Temperaturunterschieden zwischen Tag und Nach und hochintensiver Sonne folgten. Diese große Kühle, ja Kälte der Nächte, nach dem letzten Regen vom 25. September, gilt als der Schlüssel zu diesem großen, reifen und zugleich frischen Cool-Climate-Jahrgang. Das Ergebnis waren überall hochgesunde, dickschalige Beeren mit sattem Tannin und hoher Säure vor der Lese im Herbst. Die Weine sind weniger extremreif und immens als 2019, aber deutlich aromatischer und reifer als 2018, mit einer Frische, die ihresgleichen sucht.