Chateauneuf du Pape Blanc 2023

Clos des Papes: Chateauneuf du Pape Blanc 2023

Zum Winzer

97–98
100
2
Bourboulenc, Clairette Blanche, Grenache blanc, Picardan, Picpoul de Pinet, Roussanne
5
weiß, trocken
14,0% Vol.
Trinkreife: 2028–2049
Verpackt in: 12er OHK
9
voll & rund
niedrige Säure
3
Lobenberg: 97–98/100
Suckling: 95/100
Parker: 95/100
6
Frankreich, Rhone, Chateauneuf du Pape
7
Allergene: Sulfite, Abfüllerinformation
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Chateauneuf du Pape Blanc 2023

97–98
/100

Lobenberg: Der Jahrgang 2023 war heiß und trocken, genau wie das Vorjahr 2022. Entsprechend zeigt der Wein seine volle provençalische Breitseite, aber er ist weniger reich als 2022. Aufgrund des Frostes war 2022 enorm konzentriert und die restlichen Trauben (50% Verlust!) Haben wie verrückt Zucker gebildet, was den Alkohol dann schnell hat steigen lassen. In 2023 liegen wir mit 14% rund einen Prozentpunkt tiefer. Obwohl er keinerlei Holz bekommt, ist schon der Duft eine üppige Wolke in gelber Frucht, Reneclaude, Verbene, gelbe und grüne Birne, auch einen Hauch Anis und Fenchelgrün. Der Mund ist traumhaft cremig, die grüne Birne bekommt einen Kick aus Kumquat und nimmt richtig Fahrt auf mit einer ganz feinen Salzspur. In den Jungweinen dominiert bei Clos des Papes natürlich immer die kraftvolle, üppig-mediterrane Frucht aus den sechs Rebsorten. So schön ein junger Clos des Papes Blanc in seinem vollen Fruchtrausch sein kann, so zeigt sich doch der wahre Charakter dieser eigentlich sehr mineralgetriebenen Weine erst mit 10 Jahren und mehr der Reife. Schon nach drei, vier Jahren im Keller geht die Frucht zurück und die Würze und das Salz übernehmen. Es wird immer schlanker und mineralischer, rassiger und griffiger mit dem Alter. Eine Frage des Geschmacks, in welchem Alter man die Weine genießen möchte, aber man sollte sie in ihrer Jugend keinesfalls unterschätzen oder für üppige Fruchtbomben halten, denn darunter gibt es noch so viel mehr zu Entdecken.

Jahrgangsbericht

Jahrgang 2023 Rhone: Ein Jahrgang auf Messers Schneide! Es brauchte nur ein paar Tage, die das Jahr zwischen einem »Grand Millésime« und einem »Millésime complexe« schwanken ließen. Der letztlich doch noch "klassische" Winter, der von einer ziemlich strengen Kälte geprägt war, verhinderte zum Glück den zu frühen Austrieb und damit jedes Risiko von Frühjahrsfrösten. Der folgende Vegetationszyklus brachte regelmäßige und glücklicherweise reichliche Regenfälle. Daraus resultierende Pilz-Krankheiten setzen die Winzer aber unter Druck! Die Erfahrung des Jahrgangs 2018 mit starkem Mehltau, der den Winzern noch leidvoll gut in Erinnerung ist, sorgte jedoch dafür, dass dieser Pilz-Druck bei den besten Winzern mit Erfahrung und viel Arbeit eingegrenzt werden konnte. Diese Winzer gingen somit gelassen und mit guten Wasserreserven in die Sommersaison, eine qualitativ schöne und große Ernte stand in Aussicht. Außerdem, und das ist selten, beglückte der Sommer die Winzer nochmal mit einigen milden Regenfällen. Am 15. August waren die Weinberge der Rhône gesund und grün. Die Winzer rieben sich die Hände, denn alles deutete auf einen »Grand Millésime« hin. Leider hat Mutter Natur, wie so oft in den letzten Jahren, in einigen Teilbereichen 2023 doch noch anders entschieden. Für einige Tage wurden die Weinberge der Rhône von einer extremen Hitzewelle heimgesucht. Die Trauben auf jungen Rebstöcken und jungen Terroirs hatten kaum eine Chance. Der totale Stillstand im Weinberg. Nur die wirklich alten Vieilles Vignes mit geringen Erträgen, dazu auf geschützten und alten Terroirs, fanden die Widerstandsfähigkeit, um ihre Trauben weiter zur optimalen Reife zu bringen. Die Katastrophe wurde somit nur in Teilen abgewendet, nur sehr alte Reben auf Top-Terroirs brachten grandiose Ergebnisse, aber in Summe über alle jüngeren Weinberge sind die Qualitäten wirklich mehr als heterogen, selbst in den arrivierten und besten Weinkellern... Eine grandiose, sehr spitze Spitze der Pyramide und darunter viel Durchwachsenes. Wieder einmal hat die akribische Selektionsarbeit im Weinberg ihren Sinn erfüllt! Die südliche Rhône: Paradoxerweise zeigen die Weißweine viel Lebendigkeit, Frische und aromatisch-mineralische Ausgewogenheit. Die Gaumen sind strahlend und harmonisch. Unerwartet und großartig. - Die Qualitäten bei den Rotweinen sind dagegen von Rebsorte zu Rebsorte sehr unterschiedlich. Entgegen allen Erwartungen kommen die Syrahs mit moderater Frucht erstaunlich gut weg. Die Weine aus sehr alten “Vieux Grenache” sind wunderbar rassig und von sehr großer Präzision, ein großes Jahr für sehr alte Reben. Junge Grenache aber litten sehr. Die nördliche Rhône: Hier gibt es weiß eine gewisse Ähnlichkeit mit den so herrlichen südlichen Weißweinen, wobei die Dichte sogar etwas ausgeprägter ist, superbe Ergebnisse... Die Qualitäten bei den Rotweinen variieren jedoch von einer Appellation zur anderen und sogar innerhalb der Appellation, abhängig eben vom Rebalter und vom Terroir. Ein Jahrgang, der uns bei den wenigen richtig gelungenen und großen Weinen in der Spitze, aber eben nur da, enorm an den Superjahrgang 2016 denken lässt. Und für den Norden des Nordens gilt »Spéciale!«: Saint Joseph, Condrieu and Cote Rôtie zeigen einige Jahrhundertweine.

95
/100

Suckling über: Chateauneuf du Pape Blanc

-- Suckling: A creamy, well-rounded yet lively and citrusy white. It shows notes of fresh lemons, grapefruit, dried herbs, fennel and mild spices. It's medium- to full-bodied. Plenty of volume on the ample palate, harmonious and poised. There is so much texture on the mid-palate with a caressing touch at the edge. Round and aromatic with a fresh, citrusy finish. Drink or hold.

95
/100

Parker über: Chateauneuf du Pape Blanc

-- Parker: Crafted from six permitted varieties in equal proportions, co-fermented and cold-settled for one night, the 2023 Chateauneuf du Pape Blanc from Clos des Papes exhales a delicate, complex bouquet of fennel, verbena, pear, iodine, herbs and acacia blossoms. Medium to full-bodied, pure and seamless, it's built around bright acids, a layered, lovely structured texture and a long, ethereal, saline finish. The phenolic aftertaste adds a racy profile that I find particularly appealing.

Mein Winzer

Clos des Papes

Schon Paul Avril, der Großvater des derzeitigen Besitzers von Clos du Papes, Vincent Avril, machte sich um die Region verdient und trug nicht unwesentlich zur Schaffung des Cru Châteauneuf-du-Pape bei. 1896 begann er seine Weine unter dem Namen Clos des Papes zu verkaufen, den er 1902 als...

Chateauneuf du Pape Blanc 2023