Clos de Vougeot Grand Cru 2020

Domaine d'Eugenie: Clos de Vougeot Grand Cru 2020

Zum Winzer

97–98+
100
2
Pinot Noir 100%
5
rot, trocken
13,5% Vol.
Trinkreife: 2028–2058
Verpackt in: 6er OHK
9
strukturiert
seidig & aromatisch
frische Säure
3
Lobenberg: 97–98+/100
Decanter: 97/100
6
Frankreich, Burgund, Cote d'Or
7
Allergene: Sulfite, Abfüllerinformation
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Clos de Vougeot Grand Cru 2020

97–98+
/100

Lobenberg: Die Parzelle von 1,3 Hektar im Clos de Vougeot von d’Eugenie liegt auf dem oberen Teil des Hügels, links vom Château. Der Boden im oberen Teil der Parzelle ist Tonkalk, und der untere Teil ist geprägt von Tonschluff. Ersteres bringt mehr Tannin und Länge, und der lehmigere Part sorgt für eine rundere Frucht. Auch der Clos de Vougeot bekommt dieselbe Behandlung wie alle Grands Crus bei Eugenie. Das heißt vier bis fünf Tage Kaltmazeration, dann sogar zu 70% unentrappt im offenen Holzgärständer spontanvergoren und zu 80 Prozent im neuen Barrique ausgebaut. Clos de Vougeot ist ein hochumstrittener Grand Cru. Die besten Winzer machen hier Weine, die zur absoluten Spitze des Burgunds zählen. Je nach Lage der Parzelle und der Fähigkeit des Winzers kann es aber auch nur Mittelfeld ergeben. Bei Eugenie bekommt man den Clos Vougeot stets zuletzt zum Probieren, denn er ist in der Regel der am festesten verwobene, engmaschigste und reduktivste Wein in der Range. Er hat eine geradezu mysteriöse Spannkraft, die ihn zusammenhält wie ein Expander. Es ist kein fetter, opulenter Clos de Vougeot, die es ja durchaus auch gibt – nein, ganz im Gegenteil. Doch aromatisch ist er, eine ganz wunderbare, verführerische Frucht hat er sogar. Satte blaue Frucht, wilde Waldbeeren, frischer Tabak, frisch geteerte Straße. Die hohe Spannung und geniale Frische sprungen schon im Bouquet aus dem Glas. Darunter eine glockenklare, sehr transparente Schattenmorelle mit nur ganz feinen dunklen Einflüssen. Alles ist fein verwoben und engmaschig, aber hat eine wunderbare Extraktsüße im Kern. Wie ein Sprinter im Startblock, der nur darauf wartet loszuschießen. Im Mund schießt er dann auch los, denn hier kommt überraschenderweise etwas mehr Charme als erwartet. Der 2020er ist erstaunlich elegant und fein, fast zart für einen Eugenie. Wahnsinn. Wo kommt diese Finesse denn her? Die Tannine sind butterzart, das ist äußerst ungewöhnlich für diese Lage. Dennoch sitzt hier eine gewaltige Struktur im Untergrund. Ich bin sicher, dass eine Dekade der Reife hier den Funken nochmal ordentlich zünden lassen wird. 97-98+/100

Jahrgangsbericht

Nach einem erneut eher milden Winter kamen Austrieb (März) und Blüte (Mitte Mai) wieder recht früh in 2020. Es folgte ein warmer Sommer, der aber weniger extreme Hitzespitzen wie 2019 und 2018 hatte und vor allem durch kühlere Sommernächte eine robuste Säurestruktur erhalten konnte. Häufig wird vergessen, dass Hitze und vor allem Trockenheit nicht nur die Zuckerentwicklung, sondern auch die Säuren und Gerbstoffe durch niedrige Erträge und dicke Beerenschalen aufkonzentrieren. Dieser mediterrane Powersommer hat dem Burgund Mitte August den frühsten Lesestart seit 2003 beschert, dennoch wurden die vollen 100 Tage Reifezeit nach der Blüte erreicht bis zur Lese. Aufgrund der sehr trockenen Verhältnisse waren die Trauben weitgehend kerngesund und vollreif – Fototrauben soweit das Auge reicht! Wohingegen an der Côte de Beaune fast durchschnittliche Mengen Chardonnay geerntet werden konnten, war der Ertrag beim Pinot Noir an der gesamten Côte d’Or durch die winzige Beerengröße geringer noch als im Vorjahr 2019. Die Chardonnays betören mit dem selben imposanten Fruchtdruck und einer Power wie 2019. Sie wirken allerdings schlanker und feiner, auch aufgrund von lebhafteren Säuren, die eher an 2017 denken lassen. Es ist mit 2014 und 2017 ziemlich sicher das beste Weißweinjahr der letzten 10 Jahre. Die Balance der weißen 2020er ist herausragend! Die Pinot Noirs sind etwas weniger einheitlich balanciert. Je nach Terroir und Erntezeitpunkt, changieren sie zwischen bestechender Eleganz, Kühle und Finesse bis hin zu gewaltiger, mediterraner Struktur mit hoher Reife bis hin zur Überreife in einigen Fällen. Die topgesunden Beeren waren dickschalig, klein und kernig und gaben nur widerwillig ihren hochkonzentrierten, hochintensiven Saft preis. Die Fruchtfülle und das Parfüm der roten 2020er ist gewaltig, wie dichte Wolken aus Waldfrüchten und dunkler Kirsche schiebt es tieffarbig und reich aus dem Glas. Die Konzentration ist berauschend, die besten 2020er stellen die exzellenten Vorjahre sogar noch in den Schatten – in der Spitze war absolute Weltklasse möglich in diesem Blockbusterjahr. 2020 ist ein beeindruckendes und großes Jahr, das bei den Top-Domaines mit zum besten zählt, was es in den letzten Jahrzehnten gab. Zurücklehnen und genießen mit den verführerischen Pinots und sich mitreißen lassen von den berauschenden Chardonnays. Die erneut kleinen Erträge und der harte Frost in 2021 erzeugen weiter Mengendruck auf das Burgund und die besten 2020er werden schnell rar und gesucht sein.

97
/100

Decanter über: Clos de Vougeot Grand Cru

-- Decanter: Powerful dark plum and cassis fruit, with impressive structure and power. Despite the stuffing, this wine never loses sight of its elegance. Bravo! Domaine d’Eugénie is the current proprietor of this parcel which was once owned by Domaine René Engel. It is a 1.34ha plot that averages 60-70 years of age even with some interplanting; the youngest vines are all declassified. The parcel is not far from the Mugneret-Gibourg vines, but the style is very different. 70% whole-cluster. 97/100

Mein Winzer

Domaine d’Eugenie

Im Sommer 2006 erwarb Francois Pinault, einer der wohlhabendsten Franzosen, die Domaine Engel in Vosne Romanee. Nach dem Kauf wurde der Name in Domaine d'Eugenie geändert, in Erinnerung an Francois Pinaults Mutter. Pinault ist bereits seit Anfang der 90er auch der Besitzer von Chateau Latour. Kurz...

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