Morey Saint Denis Premier Cru La Forge de Tart 2021

Clos de Tart: Morey Saint Denis Premier Cru La Forge de Tart 2021

Weinclub

Limitiert

Zum Winzer

94–95+
100
2
Pinot Noir 100%
5
rot, trocken
13,5% Vol.
Trinkreife: 2026–2046
Verpackt in: 6er OHK
9
strukturiert
saftig
seidig & aromatisch
3
Lobenberg: 94–95+/100
Decanter: 93/100
Parker: 91–93/100
6
Frankreich, Burgund, Cote d'Or
7
Allergene: Sulfite, Abfüllerinformation
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Morey Saint Denis Premier Cru La Forge de Tart 2021

94–95+
/100

Lobenberg: Das ist der Zweitwein aus dem Clos de Tart. Er wird aus drei Parzellen geerntet, davon eine in 2011 gepflanzt, die anderen sind älter, aber haben nicht ganz die Struktur für den Grand Cru. Im offenen Holgärständer spontan vergoren mit rund 25 Prozent Rappenanteil. Ausbau im alten tiefen Fasskeller bei rund 45 Prozent Neuholzanteil. Die Domaine nutzt fünf burgundische Tonnelerien für die Fässer. Die Nase ist hocharomatisch und springt direkt aus dem Glas. Wow, was für eine Wucht! Rauchig, dicht, sehr versammelt, die feine Rappenwürze kommt durch, schwarzer Pfeffer, Erde. Unsüße Waldfrüchte, seriös, tief und würzig. In den 2021er Forge sind die Parzellen Plantation 2005 und Jeanniard mit eingegangen, weil sie für Alessandro nicht in den Blend des Grands Crus gepasst haben. Dadurch hat der 1er Cru einen gewaltigen Boost bekommen. Man spürt die Zusatzdimension im Finale, die dichte Struktur, die nachschiebt. Fächert auf im Nachhall. Eine versammelte Ladung roter, Schwarzer und blauer Beeren kämpft um die Vorherrschaft, zartes Unterholz, auch Süßholz, frischer Tabak, kaum merklicher Holzeinsatz, ganz dezent, wirklich perfekt integriert. Der Mund ist so unendlich zart und fein, wir sind hier zurück bei 2017, zurück in der Finesse des Pinot Noir. Rubinrote Farbe, die die Zartheit schon anzeigt, alles tanzt und duftet. In der Seriösität, der Länge und der leichtfüßigen Kraft zeigt sich die Größe des Terroirs und die Kunst des Winzers, denn es ist zur gleichen Zeit so fein, so unglaublich zartschmelzend, aber eben auch lang und packend. 2021 ist ein Traum in Frische und Feinheit. 94-95+/100

Jahrgangsbericht

Was für ein unglaubliches Jahr! Auch im Burgund sind wir klimatisch wie charakterlich back to the roots der 80er bis 90er Jahre. Nach einer Serie von heißen bis extrem heißen Jahren seit 2015 eine wirklich willkommene Abwechslung. Die Weine sind berauschend frisch, saftig, straff und explosiv, kristallklar in ihrer Anmutung und Transparenz für die Terroirs. Gerade Letzteres ist ein Profil, das in manchem heißen Vorjahr nicht immer gegeben war. Ein Jahr für echte Burgund Afficionados, für Liebhaber der großen Klassik und der schlanken Finesse. Auf einen recht »normalen« Winter bezüglich Regen und Temperatur folgte ein ungewöhnlich rascher und warmer Frühling mit annähernd 30 Grad gegen Ende März. Der Austrieb erfolgte daher 10 Tage früher als erwartet, also Anfang statt Mitte April. da nahm das Drama seinen Lauf… denn eine Serie von brutalen Frostnächten vom fünften bis zum siebten April verwüstete Weite Teile des Mâconnais, der Côte Chalonnaise und an der Côte d’Or vor allem die Côte de Beaune, denn Chardonnay treibt früher aus als Pinot Noir. Aber selbst nördlichen Bereiche der Côte de Nuits wurden teils noch getroffen, wenn auch deutlich weniger. Nicht nur im Burgund, sondern in ganz Frankreich und Europa eine der kleinsten Weinernten seit Jahrzehnten – puh! Ein maßgeblicher Grund für die weiterhin galoppierende Preisentwicklung der Region. Es gibt einfach zu wenig Wein für die Welt. Der Sommer war eher kühl und sehr regenreich, mit 300mm doppelt so hoch wie normal. Die Trauben wuchsen und reiften entsprechend langsam und spät heran. Erst Mitte August kam die Wende mit beständig sonnig-warmem, trockenem Wetter. Die Lese begann dennoch viel später als in allen Vorjahren, meist erst ab der zweiten, dritten Septemberwoche im Süden des Mâconnais und der Côte Chalonnaise. Gegen die dritte, vierte Septemberwoche waren dann auch die kühleren Gemeinden wie Gevrey und Marsannay dran. Das unbeständige Wetter und einige Herbststürme entlang der Côtes hat die Erträge noch weiter dezimiert, sodass viele nur um die 15 bis 30 Hektoliter geerntet haben in Weiß und Rot. Die Lese zog sich in manchen Gemeinden bis Ende Oktober hin, das gab es kaum in den letzten 20 Jahren. Der Pflanzenschutz war eine Sisyphusarbeit, gerade die Biowinzer mussten quasi durchgehend rennen und auf ihre Sommerurlaube verzichten. Ein Nonstop-Job. Wer sauber gearbeitet hat und ein erfahrenes Leseteam einsetzt, konnte aber brillante, glockenklare Weine ernten. Nehmen wir mal Nicolas Potels Domaine de Bellene als Beispiel: Alkoholgrade im Schnitt um 13 Prozent, keinerlei Anreicherung nötig, keine Entsäuerung. Geht es noch besser?! Lange hatte ich nicht mehr so feine, verspielte, tänzerisch-leichte Pinot Noirs mit strahlend süßsäuerlicher Rotfruchtigkeit auf der Zunge! Weniger würzig-schwarzfruchtig-drückend als die Vorjahre. Einfach traumhaft schön zu trinken, zugänglich, geschliffen, die Tannine kaum spürbar. Die Chardonnays sind wieder etwas zitrischer, auch intensiv kräuterig-minzig und haben diesen spannungsreichen grünlichen Touch in der Frucht, den wir alle so lieben. Hohe Säuren, die aber gut von den hohen Extrakten aus den niedrigen Erträgen gepuffert werden. Eigentlich ist 2021 der Inbegriff dessen, worauf viele Winzer heute hinarbeiten, feine Strukturen, die sich trinkig und geschmeidig anfühlen, infusioniert eher denn extrahiert. Entsprechend waren fast alle absolut begeistert vom Profil der Weine 2021. Einige äußerten aber auch bedenken, ob die überwiegend angelsächsischen Journalisten den Jahrgang ebenso schätzen würden, denn er ist eben sehr oldschool und aromatisch und strukturell weit von den mediterranen Blockbustern von 2018 bis 2020 entfernt. Für mich persönlich ist 2021 Burgund ein wunderbares Highlight, von dem ich mir selbst mehr als von den Vorjahren in den Keller legen werde, weil es die pure Finesse ist. Wer erst in den letzten fünf Jahren mit dem Burgund angefangen hat, der wird den Sprung zu den 2021ern deutlich merken. Genießer, die sich schon 20 Jahre und mehr durch die Region trinken, werden sich in wohlig und genussreich an die Weine von Vorgestern erinnert fühlen, aber mit der geschliffenen Perfektion der Moderne. Für mich, ein wunderschöner Jahrgang.

93
/100

Decanter über: Morey Saint Denis Premier Cru La Forge de Tart

-- Decanter: The premier cru ‘Forge de Tart’ is a big step up from the village Morey. More serious fruit intensity on the nose and better density on the palate complement the lively fresh tannins and lingering finish. The 2021 vintage has fruit from the blocks ‘Jeanniard’ and ‘Plantation 2005’ that go into the grand vin in most years. 25% of the grapes are fermented as whole clusters, and 45 – 50% of the casks are new. 93/100

91–93
/100

Parker über: Morey Saint Denis Premier Cru La Forge de Tart

-- Parker: The 2021 Morey-Saint-Denis 1er Cru La Forge de Tart derives from a 2011 planting of young vines, complemented by two parcels that are being grafted over to superior genetic material and two blocks on the Bonnes-Mares side that Noli elected to declassify this year. Bursting with aromas of sweet red berries, plums, spices and peonies, it's medium to full-bodied, ample and fleshy, with a seamless, enveloping, attractively complete profile. This has turned out very well, reflecting the domaine's rigorous selection policy more than the challenges of the vintage. 91-93/100

Mein Winzer

Clos de Tart

Clos de Tart – im Burgund ein Name wie Donnerhall. 7,53 Hektar (wein-)heiliges Land im Herzen der Côte de Nuits, auf dem Gemeindegebiet von Morey Saint Denis. Unter den gerade einmal fünf Monopole-Grands Crus, die es im Burgund gibt, ist er der flächenmäßig größte. Seine Geschichte reicht beinahe...

Morey Saint Denis Premier Cru La Forge de Tart 2021