Clos de Tart: Clos de Tart Grand Cru 2021
- 2
- Pinot Noir 100%
- 5
- rot, trocken
- 13,5% Vol.
- Trinkreife: 2029–2061
- Verpackt in: 3er OHK
- 9
- strukturiert
- pikant & würzig
- saftig
- 3
- Lobenberg: 97–99/100
- Decanter: 96/100
- Galloni: 95–97/100
- Tim Atkin: 95/100
- Parker: 94–96/100
- 6
- Frankreich, Burgund, Cote d'Or
- 7
- Allergene: Sulfite,
Abfüllerinformation
Abfüller / Importeur: Clos de Tart, 7 Route des Grands Crus, 21220 Morey-Saint-Denis, FRANKREICH
Clos de Tart Grand Cru 2021
/100
Lobenberg: Der Hauptwein aus den legendären 7,5 Hektar des Clos de Tart. Rund 55 Prozent Rappenanteile und rund zwei Drittel Neuholz. Die Nase ist hochkomplex, immer neue Schichten werden freigelegt, ein Hauch Kokosnussholz, Blaubeere, Schlehe, Sanddorn, auch hier sehr viel Veilchen. Direkt zu Beginn wirkt er sehr verschlossen, voller reduktiver Spannung, rauchig, warmer Asphalt, grüner Pfeffer und grünes Zigarrendeckblatt. Nach einigen Minuten dann, werden immer mehr Strukturen freigesetzt, die rotblaue Frucht, Grapefruit, roter Pfirsich, Muschelschale, sehr viel Cranberry und Sauerkirsche. Eine fast an die allerbesten Vosne erinnernde Aromatik. Schon der Duft strahlt eine unvergleichliche Struktur und Tiefe aus, aber völlig ohne Härte oder Wucht. Nur Finesse, vor allem in 2021. Im Gegensatz zu den Vorjahren geht es 2021 wieder um Säure, Salzigkeit, Würze, Spannkraft und Schlankheit. Wo 2020 unendlich seidig-dicht und üppig war, ist 2021 ein drahtiger Athlet, ein Sprinter, alle Sehnen sind angespannt. Der Wein ist schwer zu begreifen in seiner schwebenden Art, die doch so viel Power vermittelt. Tief und lang, mit einer würzigen, salzigen Tiefe, den Mund belegt und die Lippen salzig macht. Selten waren Mineralität und Säure in Tateinheit so präsent als Dominanten wie dieses Jahr. Ein Traum von einem Pinot Noir und tatsächlich nahe an der Perfektion, was Feinheit und Tanninqualität angeht. Das ist klassisches Burgund wie in den besten Jahren vergangener Zeiten, nur mit so viel mehr Zartheit und Finesse im Handling. So etwas gab es früher nahezu nicht, diese Perfektion und diesen Feinschliff. Das gehört heute in die Top-Riege der allerbesten Weine des Burgunds. 2021 ist ein Megastoff – für klassische Burgundfreaks und Finessetrinker. 97-99/100
Jahrgangsbericht
Was für ein unglaubliches Jahr! Auch im Burgund sind wir klimatisch wie charakterlich back to the roots der 80er bis 90er Jahre. Nach einer Serie von heißen bis extrem heißen Jahren seit 2015 eine wirklich willkommene Abwechslung. Die Weine sind berauschend frisch, saftig, straff und explosiv, kristallklar in ihrer Anmutung und Transparenz für die Terroirs. Gerade Letzteres ist ein Profil, das in manchem heißen Vorjahr nicht immer gegeben war. Ein Jahr für echte Burgund Afficionados, für Liebhaber der großen Klassik und der schlanken Finesse. Auf einen recht »normalen« Winter bezüglich Regen und Temperatur folgte ein ungewöhnlich rascher und warmer Frühling mit annähernd 30 Grad gegen Ende März. Der Austrieb erfolgte daher 10 Tage früher als erwartet, also Anfang statt Mitte April. da nahm das Drama seinen Lauf… denn eine Serie von brutalen Frostnächten vom fünften bis zum siebten April verwüstete Weite Teile des Mâconnais, der Côte Chalonnaise und an der Côte d’Or vor allem die Côte de Beaune, denn Chardonnay treibt früher aus als Pinot Noir. Aber selbst nördlichen Bereiche der Côte de Nuits wurden teils noch getroffen, wenn auch deutlich weniger. Nicht nur im Burgund, sondern in ganz Frankreich und Europa eine der kleinsten Weinernten seit Jahrzehnten – puh! Ein maßgeblicher Grund für die weiterhin galoppierende Preisentwicklung der Region. Es gibt einfach zu wenig Wein für die Welt. Der Sommer war eher kühl und sehr regenreich, mit 300mm doppelt so hoch wie normal. Die Trauben wuchsen und reiften entsprechend langsam und spät heran. Erst Mitte August kam die Wende mit beständig sonnig-warmem, trockenem Wetter. Die Lese begann dennoch viel später als in allen Vorjahren, meist erst ab der zweiten, dritten Septemberwoche im Süden des Mâconnais und der Côte Chalonnaise. Gegen die dritte, vierte Septemberwoche waren dann auch die kühleren Gemeinden wie Gevrey und Marsannay dran. Das unbeständige Wetter und einige Herbststürme entlang der Côtes hat die Erträge noch weiter dezimiert, sodass viele nur um die 15 bis 30 Hektoliter geerntet haben in Weiß und Rot. Die Lese zog sich in manchen Gemeinden bis Ende Oktober hin, das gab es kaum in den letzten 20 Jahren. Der Pflanzenschutz war eine Sisyphusarbeit, gerade die Biowinzer mussten quasi durchgehend rennen und auf ihre Sommerurlaube verzichten. Ein Nonstop-Job. Wer sauber gearbeitet hat und ein erfahrenes Leseteam einsetzt, konnte aber brillante, glockenklare Weine ernten. Nehmen wir mal Nicolas Potels Domaine de Bellene als Beispiel: Alkoholgrade im Schnitt um 13 Prozent, keinerlei Anreicherung nötig, keine Entsäuerung. Geht es noch besser?! Lange hatte ich nicht mehr so feine, verspielte, tänzerisch-leichte Pinot Noirs mit strahlend süßsäuerlicher Rotfruchtigkeit auf der Zunge! Weniger würzig-schwarzfruchtig-drückend als die Vorjahre. Einfach traumhaft schön zu trinken, zugänglich, geschliffen, die Tannine kaum spürbar. Die Chardonnays sind wieder etwas zitrischer, auch intensiv kräuterig-minzig und haben diesen spannungsreichen grünlichen Touch in der Frucht, den wir alle so lieben. Hohe Säuren, die aber gut von den hohen Extrakten aus den niedrigen Erträgen gepuffert werden. Eigentlich ist 2021 der Inbegriff dessen, worauf viele Winzer heute hinarbeiten, feine Strukturen, die sich trinkig und geschmeidig anfühlen, infusioniert eher denn extrahiert. Entsprechend waren fast alle absolut begeistert vom Profil der Weine 2021. Einige äußerten aber auch bedenken, ob die überwiegend angelsächsischen Journalisten den Jahrgang ebenso schätzen würden, denn er ist eben sehr oldschool und aromatisch und strukturell weit von den mediterranen Blockbustern von 2018 bis 2020 entfernt. Für mich persönlich ist 2021 Burgund ein wunderbares Highlight, von dem ich mir selbst mehr als von den Vorjahren in den Keller legen werde, weil es die pure Finesse ist. Wer erst in den letzten fünf Jahren mit dem Burgund angefangen hat, der wird den Sprung zu den 2021ern deutlich merken. Genießer, die sich schon 20 Jahre und mehr durch die Region trinken, werden sich in wohlig und genussreich an die Weine von Vorgestern erinnert fühlen, aber mit der geschliffenen Perfektion der Moderne. Für mich, ein wunderschöner Jahrgang.
/100
Decanter über: Clos de Tart Grand Cru
-- Decanter: ‘Classic Pinot Noir’ according to winemaker Alessandro Noli. He has spared no expense to produce a superb wine, declassifying to premier cru swaths of the Clos that didn't meet his expectations. The result has a lovely ripe, expressive mulberry and pomegranate fruit with accents of earth and sweet oak spice and a silky precision to the texture that is firm if less powerful than in recent years. The overall result is a beautiful expression of the Morey terroir. 96/100
/100
Galloni über: Clos de Tart Grand Cru
-- Galloni: The 2021 Clos de Tart Grand Cru includes 53% whole clusters and 64% new oak. It has a fragrant and open bouquet with brambly red fruit, crushed stone and wilted rose flowers. The palate is lighter than the 2021 with filigree tannins, perhaps airy in style, lightly spiced, quite linear with a saline finish that lingers in the mouth. This grows in the glass over 20-30 minutes, expanding and gaining in terms of nuance. Maybe not in the same class as the previous vintage though frankly, it's not far off. 95-97/100
/100
Tim Atkin über: Clos de Tart Grand Cru
-- Tim Atkin: Dynamic and energetic, the aromas start with toasty, vanilla-ed oak, blueberries and spiced plums. The palate adds on smoky nuance. The tannins are strapping but not drying, andthe acidity shines brightly through the concentrated, nicely extracted mid-palate density. With 55% whole cluster and about two-thirds new oak, there is a lot happening all at once. Give this five to ten years before opening. 95/100
/100
Parker über: Clos de Tart Grand Cru
-- Parker: Unwinding in the glass to reveal notions of sweet red berries and plums mingled with orange zest, rose petals and sweet spices, the 2021 Clos de Tart Grand Cru is full-bodied, ample and fleshy, with a textural attack that segues into a layered, enveloping mid-palate, framed by sweet, powdery tannins and ripe acids. This combines all the inherent charm of the vintage with rare depth and seriousness. 94-96/100
Clos de Tart
Clos de Tart – im Burgund ein Name wie Donnerhall. 7,53 Hektar (wein-)heiliges Land im Herzen der Côte de Nuits, auf dem Gemeindegebiet von Morey Saint Denis. Unter den gerade einmal fünf Monopole-Grands Crus, die es im Burgund gibt, ist er der flächenmäßig größte. Seine Geschichte reicht beinahe...