Lobenberg: Gewachsen auf Lehm, Löss und Schotter. Biologisch angebaut am Wagram, einem langen, steinigen Hügelzug im Donautal. Die Weinberge sind hier größtenteils terrassiert. Der Schreck wird schonend und sehr langsam gepresst, dann spontan vergoren. Ausbau im großen Holz und Betonei. 10 Monate auf der Feinhefe. Die Weine von Strobl sind defintiv etwas anders, aber der Winzer ist eben ein Querdenker, der keinen externen Einschränkungen folgt, sondern nur den eigenen Ideen. Deshalb wird der Wein auch ohne Appellation gefüllt. No rules! Das ist klar der eleganteste und feinste Wein in der Range von Strobl, dezent, geschliffen, sehr filigran gezeichnet. Hier gibt es nichts Wuchtiges, nichts Üppiges. Maritime Noten in der Nase, Muschelschale, Meeresbrise, feine Salzigkeit, die Frucht ist hier sehr viel zurückgenommener als bei den anderen Strobl-Weinen. Große Balance aus diesem unfassbar schicken Jahr 2020, etwas weniger dramatisch aber mit vielleicht einem Hauch mehr Konzentration als 2019. Anklänge von hellem Steinobst, grünem Apfel, Gesteinsmehl, etwas Feuerstein. Der Mundeintritt ist sehr fein, hier kommt etwas mehr Fruchtdruck durch, Mirabelle, Pfirsich, keine spitze Zitrusfrucht, alles ist reif, elegant und anschmiegsam am Gaumen. Fließt seidig über die Zunge, die Säure und die feine Mineralik geben ein dezentes Gerüst. Nichts drängt sich auf, aber alles ist im Fluss und alle Elemente sind fein miteinander verwoben. Tolle Balance! Ein ruhiger, angekommener Wein. Kein lauter Blockbuster, sondern nur Eleganz verkörpernd. 94-95/100