Lobenberg: Immer rund zwei Drittel aus über 100 Jahre alter Grenache von La Crau, Nordteil, mehr roter Lehm gibt Tannin, Kraft, einfach Power. Dazu noch rund ein Drittel über 60 Jahre alte Mourvedre. Komplett entrappt, Ausbau im neuen Holz von 600 Litern. Die Nase ist hoch intensiv, fast drückend in der Intensität. Deus ex Machina ist die Creme de la Creme des Weinguts. Der beste Plot mit den besten Trauben, alle Regler nach rechts, rien ne va plus. Vollständig entrappt, Vergärung in Beton und Ausbau in speziellen Demi-muid Fässern, die nur dem Deux ex Machina vorbehalten sind. Superfeine, hochkonzentrierte Himbeere, Himbeermark mitsamt den feinen Bitterstoffen der Kerne, zarte Lakritznoten, Veilchen, blühender Thymian, süße Tomatenpaste. Wunderbar elegant und duftig-zart in der Anmutung, aber so dramatisch intensiv, dass man die Augen zusammenkneift. Ich bin verblüfft, wie köstlich fein dieser Deus ist, er schwebt schwerelos und unendlich geschliffen über die Zunge trotz dieser gigantischen Reife und Intensität. Clos Saint Jean hat immer um die 16 vol. Alkohol, die als leicht wärmender Schub spürbar sind, aber so perfekt eingebunden und von der floralen Süße der Frucht aufgefangen. Dieser Stil ist absolut unique und so unglaublich schick. Die hohe Reife gepaart mit dieser feingliedrigen Zartheit, das ist schon famos. Köstlich süße Tannine, sehr fein, poliert, dann rollt salzige Himbeere, Wassermelone, Herzkirsche, leichte Salzkaramelle. Der Druck in der Mitte ist schon ungeheuerlich, aber nur fein, geschmeidig. Etwas mineralische Schärfe im Nachhall, schöner Tanninbiss von der Mourvèdre, samtig und alles einnehmend. Lang und länger werdend hintenraus, ohne Wucht und doch dramatisch in der Intensität. Ein hoch feiner Chambertin Clos de Beze aus dem Süden als unendlich delikater Finessestoff in 2020. Berauschend in der Jugend, aber gebaut für zwei Jahrzehnte. 98-100/100