Perrin / Beaucastel: Chateauneuf du Pape Chateau de Beaucastel 2019
- 2
- Cinsault, Counoise, Grenache, Mourvedre, Muscardin, Syrah, Terre Noir, Vaccarese
- 5
- rot, trocken
- 14,5% Vol.
- Trinkreife: 2025–2060
- Verpackt in: 6er OHK
- 9
- voluminös & kräftig
- pikant & würzig
- 3
- Lobenberg: 100/100
- Suckling: 97/100
- Jeb Dunnuck: 96+/100
- Decanter: 96/100
- Wine Spectator: 96/100
- Parker: 95/100
- Galloni: 95/100
- 6
- Frankreich, Rhone, Chateauneuf du Pape
- 7
- Allergene: Sulfite,
Abfüllerinformation
Abfüller / Importeur: Perrin / Beaucastel, La Ferriere - Route de Jonguières, 84100 Orange, FRANKREICH
Chateauneuf du Pape Chateau de Beaucastel 2019
/100
Lobenberg: 2019 ist an der Rhône die Fortsetzung der mediterranen Jahre, der Jahre ohne Wasser, der großen Trockenheit. Zwischen April und Mitte September gab es so gut wie keinen Regen, weder im Norden noch im Süden. Die Trockenheit war extrem. Minimale Regeschauer zwischendurch reichten noch nicht einmal aus, um von der Erde aufgenommen zu werden. Seltsamerweise starben die Weinberge nicht ab, sondern alle Weinberge mit alten Reben sahen über die ganze Zeit ganz hervorragend aus. Es gab zwar Wasserstress, aber es gab keinen Stillstand. Der Schlüssel sind also ganz eindeutig alte, tiefwurzelnde Reben. Trotzdem wäre es zu einem desaströsen Ergebnis gekommen, wenn es nicht Mitte September einige anständige Regenfälle von über 20 Millimeter gegeben hätte. Die Entwicklung wäre sonst zu weit fortgeschritten, die Weine hätten ihre Frische verloren. Die Regenfälle wendeten das Blatt vollständig. Aber man muss dazusagen, dass es in Zukunft wahrscheinlich keine großen Weine von der Rhône geben wird, sollte sich die Situation so fortsetzen. 2019 ist es nicht nur gutgegangen, sondern alle Winzer sprechen von einem legendären Jahrgang. Die Weißweine im Süden sind durch die kühlen Nächte vor der Ernte und durch die Regenfälle extrem frisch. Das Ganze mit hoher Reife durch die enormen Sonnenstunden des Sommers. Das bringt einen ähnlichen Spagat, einen ähnlichen Oszillographen, wie in Deutschland, wie in Bordeaux, wie überhaupt in Europa. Crispe, frische, mineralische Weine. Extrem extraktreich, hohe Reife und hohe Frische beieinander. Die Rotweine sind generös und tief und stellen eine Synthese von 2007 und 2016 dar. Man kann von einer strahlenden Zukunft und von einem Best-Ever-Jahrgang ausgehen. 2019 ist schon jetzt, ein Jahr nach der Ernte, eine lebende Legende. Beaucastel hat mehrere Besonderheiten. Zuallererst ist es ein waschechter Biodynamiker. Aber das gibt es natürlich bei Vieille Julienne auch. Generell ist das im Châteauneuf allerdings noch eine richtige Ausnahme. Die nächste Besonderheit ist die Lage der Domaine. Sie liegt extrem im Wind, Mistral ohne Ende. Es gibt hier fast nie Probleme mit Fäulnis, deswegen ist die Biodynamie auch so einfach durchzuführen. Dazu kommt die große Schwerpunktsetzung auf die Rebsorte Mourvèdre. Wenn wo anders teilweise reiner Grenache läuft, ist Beaucastel schon noch auf einer Vielfalt aufgebaut. Zum Mourvèdre kommen Grenache, Syrah, Counoise, Cinsault, Terre Noir, Muscardin und Vaccarese. Alle Rebsorten werden hier separat vinifiziert, die Trauben werden zu 100 Prozent entrappt. Spontane Gärung in großen Fudern. Danach wird ganz sanft gepresst, der verbliebene Trester bleibt sogar feucht, wenn er in den Weinberg gefahren wird. Es wird also immer fast nur der erweitere Vorlaufsaft verwendet. Dieser Saft geht dann in ein weiteres Fuder, dort findet die Malo statt. In den Fudern bleibt der Wein für bis zu zwei Jahre. Die ganze Charge wird vor der Gärung ein bisschen gekühlt und circa fünf Tage vormazeriert. Früher wurde vor der Gärung mit heißem Dampf ein bisschen sterilisiert, was aber durch die extrem penible, saubere Arbeit, mit extremer Sortierung, nicht mehr nötig ist – im Gegenteil. Beaucastel ist ein einziger, zusammenhängender Weinberg, mit insgesamt 80 Hektar. Das Terroir ist überwiegend weißer Lehm und Kalkstein. Ein ähnliches Terroir wie in den besten Lagen des Barolo-Gebiets. Cannubi zum Beispiel. Ein einziger zusammenhängender Weinberg, mit homogenem Untergrund, ist also eine weitere Besonderheit von Beaucastel. Mourvèdre-Mistral-Terroir. Noch nie war der Unterschied in der Nase zwischen Coudoulet und Châteauneuf so groß wie in diesem Jahr. Der Châteauneuf ist deutlich dunkler, fast schwarz. Wir haben satte Maulbeere von dem hohen Mourvèdre-Anteil. Viel Schwarzkirsche, auch ein wenig Cassis und Brombeere. Aber die Schwarzkirsche ist klar die Dominante. Auch im Mund Schwarzkirsche über alles. So eindeutig war das noch nie. Und ich war in bisschen ängstlich und gespannt, wie sich 2019, mit den meisten Sonnenstunden aller Zeiten und der großen Trockenheit, im Wein niederschlägt. Aber der Septemberregen muss Wunder gewirkt haben. Der Wein hat eine wahnsinnig schöne Frische, eine grandiose Komplexität und eine brutale Konzentration. Aber nichts Marmeladiges. Einfach nur super konzentriert. Unglaublich dicht in dieser schwarzen Kirsche. Die Kirsche ist die ganz große Dominante. So eine unglaubliche Feinheit, sowas Delikates, Wunderschönes. Um es jetzt mit einem Richebourg zu vergleichen oder einem Bonnes Mares, ist es mit fast ein bisschen zu dicht in der Mitte. Aber im Grunde ist das die Richtung, in die es geht. Wunderschöne Süße an der Seite zeigend und Charme ohne Ende. Das hatten wir auch 2018 schon. Diese trockenen, warmen Jahre, führen zu unglaublich schicken und eleganten Weinen. Eine schön krautwürzige Frische am Ende. Langes, salziges Finale, wie auf Kalkstein. Der Wein ist eine grandiose Schönheit. Und das Großartige ist – und das ist bei allen großen Weinen der Welt der Fall: der Wein ist mega elegant, mega schick, und er schmeckt jedem. Es ist für alle Trinker eine Delikatesse. Stellen Sie sich einfach einen leicht zu fahrenden Rolls Royce vor, in den jeder und jede – vom Neuling bis zum arrivierten Fahrer – einsteigen kann, sich sofort zurechtfindet, losfährt und dabei jeden Knopf direkt findet. Alles passt, jeder kann damit fahren und jeder findet es schön. So ist Beaucastel. Ich finde dieses Zugeständnis ans Delikate, diese Trinkigkeit und Saftigkeit, die hier bei Beaucastel angestrebt wird, etwas extrem Löbliches. Einen Wein zu erzeugen, der einem in die Fresse haut, der einem Achtung und den Kniefall abnötigt, kann ja nicht Sinn der Sache sein. Sinn eines genialen Weins ist es, den Tinker zu verzücken, ihn mitzunehmen und ihn aufzufordern, irgendwann die nächste Flasche zu suchen. Ziemliche Perfektion. 100/100
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Suckling über: Chateauneuf du Pape Chateau de Beaucastel
-- Suckling: So much ripe damson-plum and blackberry fruit, but also notes of licorice, candied ginger and baking spices. In spite of all the considerable power and concentration, this is anything but loud or domineering, rather it tastes very poised and precise. Very long finish with pronounced stony character. From organically grown grapes. Drink or hold. 97/100
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Jeb Dunnuck über: Chateauneuf du Pape Chateau de Beaucastel
-- Jeb Dunnuck: The 2019 Châteauneuf Du Pape is the usual blend of roughly 30% Mourvèdre, 30% Grenache, 10% Syrah, 10% Counoise, and the rest a mix of permitted varieties that was brought up in foudre. It offers a vivid ruby/purple hue as well as stunning aromatics of blueberries, violets, peppered beef, leather, and spring flowers. Medium to full-bodied, beautifully balanced, and elegant, it has just a kiss of classic Beaucastel wild, sauvage nuances, ripe, silky tannins, and a great finish. Give bottles 4-5 years of bottle age and enjoy over the following two decades. 96+/100
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Decanter über: Chateauneuf du Pape Chateau de Beaucastel
-- Decanter: Immediately rich and damson-scented with a shot of cassis running through it. A medium-bodied, very classic vintage with good freshness. Has a good sense of weight and drive, not endlessly deep like 2017 or 2016 but perfectly balanced. Should age well into the medium, if not long term, but what's more important is that it's extremely delicious, balanced and fresh. Grenache and Cinsault fermented in cement, Syrah and Mourvèdre fermented in foudre. A little less Syrah this year. 96/100
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Wine Spectator über: Chateauneuf du Pape Chateau de Beaucastel
-- Wine Spectator: This is pretty gorgeous, with a remarkably pure display of cassis, cherry puree and plum reduction flavors laced every so gently with threads of leather, alder and dried garrigue. The sleek iron spine is buried deeply on the finish, and there's a lingering hint of warm stone as the fruit echoes through. Built to last. Grenache, Cinsault, Syrah, Mourvèdre, Counoise, Vaccarèse, Terret, Muscardin, Clairette, Picpoul, Bourboulenc, Picardan and Roussanne. Best from 2024 through 2040. From France. 96/100
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Parker über: Chateauneuf du Pape Chateau de Beaucastel
-- Parker: The dark-fruited, plummy and cola-scented 2019 Chateauneuf du Pape is a rich, full-bodied effort reminiscent of the 2007 or 2009. Dense, powerful and savory, it may drink well for a short time on release, but expect it to close up shortly, only to reemerge in several years. There's ample concentration and sufficient tannins for the long haul, with a long, dusty finish and hints of licorice that bode well for the future. 95/100
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Galloni über: Chateauneuf du Pape Chateau de Beaucastel
-- Galloni: Saturated violet color. Powerful, mineral-accented cherry, blackberry, licorice and -garrigue- scents, along with a hint of candied flowers. Deep, penetrating and alluringly sweet, offering cherry liqueur, dark berry, lavender, exotic spice and cola flavors that are given spine by a core of juicy acidity. In a concentrated yet lively, fluid style. Finishes extremely long and precise, with building tannins and a powerful echo of spiciness and florality. 95/100
Famille Perrin
Beaucastel ist ganz sicher seit Jahrzehnten der Primus inter Pares in der südlichen Rhone und einer der wenigen Betriebe, der für den roten Chateauneuf noch alle 13 zugelassenen Traubensorten verwendet.