Lobenberg: Ganz am Rande der Appellation gelegene Weinberge und der Nachbar von Château Tertre de la Mouleyre. Der Besitzer ist Jean-Luc Thunevin, ein ehemals berühmter Garagenwinzer, der inzwischen zu den großen Negociants des rechten Ufers gehört. 2018 besteht der Wein zu 90% aus Merlot, 4% Cabernet Franc, 4% Cabernet Sauvignon und 2% Malbec. Dieses so wechselhafte Jahr, das einerseits extrem reif ist, andererseits auch extrem feine Weine hervorgebracht hat. Der Nachbar hier, Château Tertre de la Mouleyre, war eines der Highlights des Jahres. Und so verwundert es nicht, dass wir hier auf dem gleichen Terroir auf Valandraud, die in den letzten Jahren einen deutlichen Paradigmenwechsel in Richtung Feinheit vollzogen haben, auch eine ausgesprochen schicke Nase haben. Obwohl 90% Merlot relativ viel rote Frucht, rote Kirsche, Erdbeere, etwas Himbeere, auch Hagebutte und Schlehe, aber alles sehr fein und burgundisch. Gut verwoben, tolle Dichte zeigend, aber eben auch seidig. Erstaunlich schlanker Mund für Valandraud, das ist überhaupt nicht mehr der Valandraud, dieser Blockbuster, der er vor 10, 15, 20 Jahren mal war. Das ist unglaublich fein, eine zarte Schärfe in der salzigen Mineralik, lang, schlank, verspielt. Die besten St Emilions haben ihren Paradigmenwechsel so stramm vollzogen, dass es eine Freude ist, hier gibt es nichts mehr Fettes und Üppiges. Und gerade in so einem reifen Jahr wie 2018 ist dieser Wechsel so wichtig. Der Wein ist schlank, lang und salzig, mineralisch, mit viel roter Frucht und hoher Intensität. Echt schick, schon ein ziemliches Highlight für Valandraud. 98+/100