Chateau Valandraud 1er Grand Cru Classe B 2022
100
- 2
- Merlot 88%, Cabernet Franc 6%, Cabernet Sauvignon 6%
- 5
- rot, trocken
- 15,5% Vol.
- Trinkreife: 2033–2063
- Verpackt in: 3er OHK
- 9
- voluminös & kräftig
- tanninreich
- 3
- Lobenberg: 100/100
- Falstaff: 98–100/100
- Quarin: 98/100
- Wine Cellar Insider: 97–99/100
- Jeb Dunnuck: 97–99/100
- Suckling: 97–98/100
- Gerstl: 20/20
- 6
- Frankreich, Bordeaux, Saint Emilion
- 7
- Allergene: Sulfite,
Abfüllerinformation
Abfüller / Importeur: Valandraud, 2, rue Vergnaud, 33330 Saint Emilion, FRANKREICH
Chateau Valandraud 1er Grand Cru Classe B 2022
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Lobenberg: Die Assemblage von Valandraud besteht 2022 aus 88 Prozent Merlot, sechs Prozent Cabernet Franc und sechs Prozent Cabernet Sauvignon. Sehr dichte Veilchen-Lakritz-Schwarzkirschnase. Viel Wucht mit Brombeere und Maulbeere. Süß, reich und dicht, ohne sehr fett zu sein in der Nase. Die Gerbstoffe sind üppig und samtig. Der Mund ist deutlich feiner, deutlich geschliffener. Viel rote Frucht mit Schlehe und roter Johannisbeere, poliert und tänzelnd. Ich finde ihn verdammt gut, er gehört sicher zu den größten Weinen in diesem Jahrgang. Überragende Harmonie zeigend, insgesamt überaus stimmig. Sagenhafte Entwicklung vom überholzten und überkonzentrierten Garagenwein zu einer Schönheit voller Finesse und Anmut. Groß! 100/100 *** Valandraud liegt am äußersten Rand von Saint-Émilion auf dem Kalksteinplateau. Leichte Lehmauflage. Perfekt positioniert, gerade für die warmen Jahre. Seit Jahren hält sich das Château wieder beständig in der Spitzengruppe. Häufig zu teuer, verglichen mit seinen gleich guten Nachbarn. Valandraud ist quasi der Nachbar von Château Tertre de la Mouleyre und Mangot. Als nächste Appellation folgt dann Castillon.
Jahrgangsbericht
2022 hatte den trockensten Sommer in Frankreich seit Beginn der Aufzeichnungen und war insgesamt das heißeste Jahr seit 1947. Nicht so extrem und plötzlich heiß wie 2003, eher harmoniefördernd gleichmäßig warm und eben sehr trocken. Nachdem im November und Dezember 2021 satt Regen fiel, blieb es in den Folgemonaten trocken und warm. Die Reben konnten sich also bei gleichmäßiger Blüte langsam an die Trockenheit gewöhnen. Die Terroirs mit den besten Wasserspeicher-Eigenschaften und den sehr tief wurzelnden alten Reben konnten das Wasser-Reservoir des Winters und Frühjahrs nach früher und sonniger Blüte relativ problemlos durch den trockenen Sommer nutzen. Regen gab es erst wieder im Juni und dann in der zweiten Augusthälfte mit 30 bis 50mm. Danach blieb es sonnig und trocken mit einem langen »Indian Summer« bis weit in den Oktober und sogar November. Jeder konnte auf den perfekten Erntezeitpunkt warten, zumal es dank sommerlicher Stillstände keinen Zucker-Alkoholdruck gab. Wer mit alten Reben und perfekten Terroirs dann noch verschont wurde vom jährlich zunehmendem April-Frost und vom allzu häufigen Hagel des Frühsommers, konnte sich gerade als biologisch arbeitender Winzer über das, ob des Klimas, vollständige Ausbleiben von Fäulnis und Pilzkrankheiten freuen. Niemand musste auch nur irgendwas spritzen. Für Bio-Winzer mit alten Reben und superbem Terroir war 2022 ein so noch nie erlebtes, perfektes Jahr, zumal man sich über die vergangenen 10 extremen Jahre an die besser angepasste Laub- und Bodenarbeit gewöhnt hatte. Saint Emilions und Castillons Kalksteinfelsen, Pomerols und Fronsacs Lehmböden und die dicken Kieslinsen des Medocs hatten bei sehr altem Rebbestand bis auf den Malus kleinerer Erträge kaum Sorgen. Weniger, aber ein überragend intensiver Saft aus kleinen, dickschaligen, kerngesunden Beeren. Aromatisch frischer Most, tiefes und zugleich delikates Tannin, dazu eine überragende Balance. Junge Reben und sandige Böden litten allerdings extrem, da gab es hier und da schon desaströse Ergebnisse. Besonders profitiert haben, neben den o.g. perfekten Böden dazu am linken Ufer, die in sehr nassen Jahren benachteiligten Fluss- und Ufernahen Terroirs des Medocs, des nördlichen Haut Medocs und Saint Estèphes. Die meisten Winzer vergleichen 2022 mit 2018, allerdings war 2022 überwiegend noch deutlich konzentrierter und reicher in der Frucht, vibrierender, cremiger und trotz der extremen Reichhaltigkeit erstaunlich frisch, seidig und harmonisch, das erinnert auch an das Traumjahr 2016. 2022 ist nicht so extrem pikant wie das Hammerjahr 2019 und nicht ganz so tänzelnd finessenreich wie der 2020er. Winzer mit langer Erfahrung sprechen eher von einer deutlich perfekteren Reinkarnation der Jahrgänge 1982, 1961 und 1949. Jean-Philippe Janoueix, eine Instanz am rechten Ufer und Besitzer vieler Châteaux in Pomerol, Saint Emilion und Castillon sagt: »2022 is the more concentrated version of 2018. With deep acidity and rich, soft masses of tannin, 2022 is the much better and long-lived resurrection of the great 1982 and 1961.« Und das mit größerem Know-how, optimaleren Weinstöcken, niedrigeren Erträgen je Stock, besserer biologischer Weinbergsarbeit, dramatisch präziserer Selektion vor der Kelter (Laser und Wasserbad) und einer kenntnisreicheren Kellertechnik als vor vierzig Jahren. Ohne Zweifel ist 2022 also ein historischer Jahrgang. Fakt ist, dass trotz der wohl berechtigten Jubelschreie der allerbesten Winzer das Jahr 2022 auf Kante genäht ist. Junge Reben und nur mittelgute und schwächere Terroirs, und das ist nun mal mit Abstand der Großteil des Bordelais, haben in nassen und noch mehr in solch trocken-heißen Jahren ganz schlechte Karten und üble Zukunftsaussichten. Und leider werden die Jahre trotz einiger, klassischer Ausnahmen wie das Bordelaiser »Normaljahr« 2021 im Schnitt immer extremer. Die wenigen, strahlenden Topwinzer der Appellationen glänzen ob der extraterrestrischen Qualitäten mehr denn je, die große Masse bleibt auf der Strecke. Die Spitze der Pyramide wird noch schmaler und zugleich noch höher. 2022 ist für die Superstars jeder Appellation ein so noch nie dagewesener Qualitätstraum, aber wo soll das für die breite Basis enden? Spanien findet den Ausweg aus den immer extremeren klimatischen Wetterkonditionen in 800 bis 1200 kühlen Höhenmetern, aber wie sieht – neben den weiter vorwärts stürmenden Superstars – die Zukunft des Bordelaiser »Normalwinzers« auf NN aus?
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Falstaff über: Chateau Valandraud 1er Grand Cru Classe B
-- Falstaff: Tiefdunkles Rubingranat, opaker Kern, violette Reflexe, zarte Randaufhellung. Feine Edelholznuancen, dunkle Waldbeeren, frische Kirschen, ein Hauch von Nugat und Orangenzesten, einladendes Bukett. Saftig, elegant, feine Kirschen und Pflaumen, zarte Extraktsüße, finessenreich strukturiert, seidig und balanciert, große Länge und Delikatesse, sehr überzeugend, sicheres Reifepotenzial. 98-100/100
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Quarin über: Chateau Valandraud 1er Grand Cru Classe B
-- Quarin: Schwarze Farbe. Sehr aromatische Nase, fruchtig, reif, subtil und leicht rauchig. Am Gaumen ganz vornehm tanninhaltig, saftig, schmackhaft, parfümiert, mit Klasse in der Berührung und einer nie dagewesenen luftigen Dimension. Ganzer Schmelz, präzise, fett, schmackhaft und unzerstörbar. Der Wein ist einfach großartig! Zusammenstellung: 88 % Merlot, 6 % Cabernet Franc, 6 % Cabernet Sauvignon. Alkoholgehalt: 15°3 - pH-Wert: 3,55. 98/100
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Wine Cellar Insider über: Chateau Valandraud 1er Grand Cru Classe B
-- Wine Cellar Insider: Inky dark in color, the wine explodes from the glass with its bouquet of wild flowers, violets, camphor, cinnamon, saffron, licorice and plum liqueur. The nose rocks, but the palate takes it to a new level. Opulent fruits drenched in velvet with intensity, purity, and electric vibrancy. The fruit caresses, and coats your palate with almost surreal levels of fruit, that magically remain light on its feet. The seamless finish lingers, builds, and expands for almost 60 seconds. It was 9am when I tasted this, and after making sure nobody was looking, I drained my glass with pleasure. This is a new level of quality for Valandraud, and that is saying something. Blending 88% Merlot, 6% Cabernet Franc and 6% Cabernet Sauvignon, 15.5% ABV, 3.55 pH. Harvesting took place September 15 - October 5. Drink from 2027-2055. 97-99/100
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Jeb Dunnuck über: Chateau Valandraud 1er Grand Cru Classe B
-- Jeb Dunnuck: Tasted on multiple occasions, the 2022 Château Valandraud is based on 88% Merlot and the balance an even split of Cabernet Franc and Cabernet Sauvignon. It has incredible purity in its cassis and darker, almost blue fruits as well as notes of candied violets, licorice, and spicy oak. Full-bodied, rich, and concentrated, it has perfect tannins, a great mid-palate, and flawless balance. It reminds me of hypothetical blend of the 2010 and 2009, with perhaps plenty of similarities to the 2020 as well. 97-99/100
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Gerstl über: Chateau Valandraud 1er Grand Cru Classe B
-- Gerstl: Schon im Duft ist die enorme Konzentration erkennbar, eine geballte Ladung Frucht springt förmlich aus dem Glas, das kommt auch herrlich aus der Tiefe, wirkt enorm komplex. Ein kleines Monster mit geball- ter Kraft am Gaumen, es vernachlässigt aber auch die Eleganz nicht. Die kühle Stilistik mit sehr feinen Tanninen macht den Wein schön schlank und verleiht ihm Eleganz. Da sind auch viele edle Finessen, es bleibt ein klassischer, konzentrierter Valandraud, aber so elegant habe ich ihn selten erlebt. 20/20
Galloni über: Chateau Valandraud 1er Grand Cru Classe B
-- Galloni: The 2022 Valandraud is magnificent. Rich and sumptuous to the core, the 2022 offers up inky red/purplish fruit, blood orange, spice, mocha and espresso, with nearly seamless texture and fabulous balance. Bright acids and beams of tannin lend shape and energy. Jean-Luc Thunevin and Muriel Andraud crafted a wine that captures the textural opulence that first turned heads here, but with an added kick of energy that reflects a more contemporary approach and also the style of the year. There is absolutely no sign of the 100% new oak, always a good measure of balance. I imagine this full throttle Saint-Émilion will need a number of years to shed some of its considerable baby fat. The 2022 showed beautifully at Thunevin, but showed even better in a large comparative tasting. Yields were a very generous 50 hectoliters per hectare, very much on the high side here. Jean-Luc Thunevin adds that he may opt for slightly shorter élevage in barrel than the norm of around 18 months. 96-98/100
Chateau Valandraud
Ganz am Rande der Appellation gelegene Weinberge und der Nachbar von Château Tertre de la Mouleyre. Château Valandraud wird häufig sogar als »Le Pin Saint-Émilion« bezeichnet, weil die Weine ähnlich rar und konzentriert, aber natürlich weniger teuer sind.