Chateau Suduiraut 1er Cru Classé 2022

Chateau Suduiraut 1er Cru Classé 2022

Holzkiste

Zum Winzer

99–100
100
2
Semillon 100%
5
weiß, süß
13,5% Vol.
Trinkreife: 2026–2081
Verpackt in: 6er OHK
9
sehr süss
voll & rund
exotisch & aromatisch
3
Lobenberg: 99–100/100
Suckling: 99/100
Wine Cellar Insider: 99/100
Jeb Dunnuck: 99/100
Gerstl: 20/20
6
Frankreich, Bordeaux, Sauternes
7
Allergene: Sulfite
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Chateau Suduiraut 1er Cru Classé 2022

99–100
/100

Lobenberg: Suduiraut ist sicher mit oder gar vor La Tour Blanche und Lafaurie DER legitime Wiedersacher von d'Yquem. Mancxmal besser, feiner, verspielter. Sicher aber immer überragend und atemberaubend im günstigen Preis. 2022 war DAS Rotweinjahr des Bordelaise, aber dass weiß und süß so grandios und frisch ausgefallen sind, hat mich arg verblüfft. Nach 2021 sicher zusammen mit 2015 das allerbeste Jahr hier!

Jahrgangsbericht

2022 hatte den trockensten Sommer in Frankreich seit Beginn der Aufzeichnungen und war insgesamt das heißeste Jahr seit 1947. Nicht so extrem und plötzlich heiß wie 2003, eher harmoniefördernd gleichmäßig warm und eben sehr trocken. Nachdem im November und Dezember 2021 satt Regen fiel, blieb es in den Folgemonaten trocken und warm. Die Reben konnten sich also bei gleichmäßiger Blüte langsam an die Trockenheit gewöhnen. Die Terroirs mit den besten Wasserspeicher-Eigenschaften und den sehr tief wurzelnden alten Reben konnten das Wasser-Reservoir des Winters und Frühjahrs nach früher und sonniger Blüte relativ problemlos durch den trockenen Sommer nutzen. Regen gab es erst wieder im Juni und dann in der zweiten Augusthälfte mit 30 bis 50mm. Danach blieb es sonnig und trocken mit einem langen »Indian Summer« bis weit in den Oktober und sogar November. Jeder konnte auf den perfekten Erntezeitpunkt warten, zumal es dank sommerlicher Stillstände keinen Zucker-Alkoholdruck gab. Wer mit alten Reben und perfekten Terroirs dann noch verschont wurde vom jährlich zunehmendem April-Frost und vom allzu häufigen Hagel des Frühsommers, konnte sich gerade als biologisch arbeitender Winzer über das, ob des Klimas, vollständige Ausbleiben von Fäulnis und Pilzkrankheiten freuen. Niemand musste auch nur irgendwas spritzen. Für Bio-Winzer mit alten Reben und superbem Terroir war 2022 ein so noch nie erlebtes, perfektes Jahr, zumal man sich über die vergangenen 10 extremen Jahre an die besser angepasste Laub- und Bodenarbeit gewöhnt hatte. Saint Emilions und Castillons Kalksteinfelsen, Pomerols und Fronsacs Lehmböden und die dicken Kieslinsen des Medocs hatten bei sehr altem Rebbestand bis auf den Malus kleinerer Erträge kaum Sorgen. Weniger, aber ein überragend intensiver Saft aus kleinen, dickschaligen, kerngesunden Beeren. Aromatisch frischer Most, tiefes und zugleich delikates Tannin, dazu eine überragende Balance. Junge Reben und sandige Böden litten allerdings extrem, da gab es hier und da schon desaströse Ergebnisse. Besonders profitiert haben, neben den o.g. perfekten Böden dazu am linken Ufer, die in sehr nassen Jahren benachteiligten Fluss- und Ufernahen Terroirs des Medocs, des nördlichen Haut Medocs und Saint Estèphes. Die meisten Winzer vergleichen 2022 mit 2018, allerdings war 2022 überwiegend noch deutlich konzentrierter und reicher in der Frucht, vibrierender, cremiger und trotz der extremen Reichhaltigkeit erstaunlich frisch, seidig und harmonisch, das erinnert auch an das Traumjahr 2016. 2022 ist nicht so extrem pikant wie das Hammerjahr 2019 und nicht ganz so tänzelnd finessenreich wie der 2020er. Winzer mit langer Erfahrung sprechen eher von einer deutlich perfekteren Reinkarnation der Jahrgänge 1982, 1961 und 1949. Jean-Philippe Janoueix, eine Instanz am rechten Ufer und Besitzer vieler Châteaux in Pomerol, Saint Emilion und Castillon sagt: »2022 is the more concentrated version of 2018. With deep acidity and rich, soft masses of tannin, 2022 is the much better and long-lived resurrection of the great 1982 and 1961.« Und das mit größerem Know-how, optimaleren Weinstöcken, niedrigeren Erträgen je Stock, besserer biologischer Weinbergsarbeit, dramatisch präziserer Selektion vor der Kelter (Laser und Wasserbad) und einer kenntnisreicheren Kellertechnik als vor vierzig Jahren. Ohne Zweifel ist 2022 also ein historischer Jahrgang. Fakt ist, dass trotz der wohl berechtigten Jubelschreie der allerbesten Winzer das Jahr 2022 auf Kante genäht ist. Junge Reben und nur mittelgute und schwächere Terroirs, und das ist nun mal mit Abstand der Großteil des Bordelais, haben in nassen und noch mehr in solch trocken-heißen Jahren ganz schlechte Karten und üble Zukunftsaussichten. Und leider werden die Jahre trotz einiger, klassischer Ausnahmen wie das Bordelaiser »Normaljahr« 2021 im Schnitt immer extremer. Die wenigen, strahlenden Topwinzer der Appellationen glänzen ob der extraterrestrischen Qualitäten mehr denn je, die große Masse bleibt auf der Strecke. Die Spitze der Pyramide wird noch schmaler und zugleich noch höher. 2022 ist für die Superstars jeder Appellation ein so noch nie dagewesener Qualitätstraum, aber wo soll das für die breite Basis enden? Spanien findet den Ausweg aus den immer extremeren klimatischen Wetterkonditionen in 800 bis 1200 kühlen Höhenmetern, aber wie sieht – neben den weiter vorwärts stürmenden Superstars – die Zukunft des Bordelaiser »Normalwinzers« auf NN aus?

99
/100

Suckling über: Chateau Suduiraut 1er Cru Classé

-- Suckling: So many aromas of dried apricots, turmeric, pine nuts and botrytis. Full-bodied with 190 grams of sugar and incredible length and richness. The salted caramel, light nuts and dried fruit go on for minutes. 100% semillon. A great sweet wine. Drinkable already but will age for ages. Better in three or four years but already gorgeous.

99
/100

Wine Cellar Insider über: Chateau Suduiraut 1er Cru Classé

-- Wine Cellar Insider: There is so much going on here and so much to like about this wine; I do not know where to start. So, let's go with the beginning, and its nose is packed with honey-coated apricots, pineapples, tangerine, vanilla, and a plethora of spices. Intense, powerful, opulent, and palate-coating, what makes everything work is the blazing acidity that lifts up the sweetness that comes from its incredible 190 grams of residual sugar! This is pure decadence for lovers of sweet wines. The wine was made from 100% Semillon for only the third time in the history of the estate. Drink from 2027-2065.

99
/100

Jeb Dunnuck über: Chateau Suduiraut 1er Cru Classé

-- Jeb Dunnuck: Honeyed orange, caramelized citrus, flowers, spice, and buttery nuances all emerge from the 2022 Château Suduiraut, a decadent Suduiraut that has a vibrant sense of freshness, perfect balance, and a gorgeous finish. It's a brilliant, opulent Sauternes that's just about impossible to resist yet should evolve for decades if well stored.

20
/20

Gerstl über: Chateau Suduiraut 1er Cru Classé

-- Gerstl: Was für ein süsser Abschluss unserer zweiwöchigen Bordeaux-Reise!Der Suduiraut gehört in Sauternes seit langem zu meinen Favo- riten. Das liegt auch daran, dass wir dank unserem Freund und Part- ner Jürg Richter schon oft die Gelegenheit hatten, hervorragende ältere Jahrgänge von diesem Weingut zu verkosten.Sehr reichhaltiges, fruchtiges und blumiges Bouquet mit dichter, tro- pischer und gleichzeitig frischer Ausprägung. Im Auftakt sehr cre- mig und von einer superdelikaten Süsse und Fruchtexplosion geprägt. Trotz der immensen Dichte begeistert der Wein dank seiner tollen Säure auch mit einer sehr schönen Frische. Das verleiht dem Suduiraut eine exzellente Balance und damit einen extrem hohen Genussfaktor. 20/20

Mein Winzer

Suduiraut

1592 durch eienen Adeligen namens Leonarde de Suduiraut gegründet, wird das Chateau im 17. Jahrhundert um eine Parkanlage erweitert, für die Le Notre verantwortlich zeichnet, der legendäre Architekt der Gärten von Versailles. Gut und Park liegen inmitten der Reben, deren Bestand sich seit 1831 nicht...