Chateau Seguin 2018
100
- 2
- Cabernet Sauvignon 55%, Merlot 45%
- 5
- rot, trocken
- 14,0% Vol.
- Trinkreife: 2027–2057
- Verpackt in: 6er OHK
- 9
- voluminös & kräftig
- tanninreich
- 3
- Lobenberg: 98–100/100
- Gabriel: 19/20
- Weinwisser: 19/20
- Gerstl: 20/20
- Pirmin Bilger: 20/20
- 6
- Frankreich, Bordeaux, Pessac Leognan
- 7
- Allergene: Sulfite,
Abfüllerinformation
Abfüller / Importeur: Seguin, Chemin de la House, 33610 Canejan, FRANKREICH
Chateau Seguin 2018
/100
Lobenberg: Besitzer ist seit 1987 die Familie Darriet, die Reben sind nun ca. 25 Jahre alt. Das Weingut liegt in der Nähe von Pontac Monplaisir, nicht weit entfernt von Château Haut-Brion. Die Böden hier sind sogar identisch mit denen der Nachbarn Haut-Brion und Mission Haut-Brion, das ist sogar in historischen Büchern so festgehalten. Es ist überwiegend sensationelles Kies-Terroir mit etwas Lehm und Sand. Das Weingut ist immer schon in Familienbesitz und hat ungefähr 30 ha, die mit über 7.000 Stöcken je Hektar dicht bepflanzt sind, eines der Erfolgsgeheimnisse. Denis folgt in seiner Ernte und seiner Auswahl für Erst- und Zweitwein mehr den Bodenformationen als anderen Kriterien. Alle Reben sind in etwa gleich alt, im Durchschnitt 25-30 Jahre alt. Die sandigen Böden gehen in den Angelot, der kein klassischer Zweitwein ist, sondern eben der Wein von den sandigen Böden. Die Top-Böden mit Lehm und Kies gehen in den Seguin. Es gibt in Frankreich eine neue staatliche Zertifizierung des Agrarministeriums, welches über ein 3-stufiges System die Umweltverträglichkeit attestiert. Stufe 3 ist das höchste erreichbare Level, für welches die Verwendung von Rohstoffen wie Plastik, Holz, Wasser, der Einsatz von Pestiziden, Insektiziden, Dünger und vieles weitere nach den höchsten staatlichen Richtlinien geprüft und zertifiziert wird. Im Grund ist das genau wie bei Demeter oder anderen Verbänden, nur das dies hier staatlich geschieht. Da Seguin schon lange überwiegend organisch und ressourcenschonend arbeitet, hat Seguin inzwischen mit dem Jahrgang 2018 die höchste Stufe 3 erreicht. Ab 2018 wird es daher ein neues zertifiziertes Rückenlabel für die Flasche geben. Die Cépage in 2018 ist 55% Cab. Sauvignon und 45% Merlot, der Alkohol liegt bei 14%. Der Wein wird zu 60% in neuen Barriques ausgebaut, der pH-Wert liegt bei 3.7. Die Nase dieses Seguin zeigt eine wunderschöne Reife, Backpflaume, schwarze Kirsche, nur feine Lakritze, Veilchen, sehr verspielt und getragen, langsam kommt auch etwas rote Kirsche. Insgesamt eine große Harmonie ausstrahlend, feiner Duft mit extrem feinem Tanningerüst in der Nase. Aber im Mund geht es dann richtig zur Sache mit extremer Mineralität, so viel Salz, so viel Gestein, Kalkstein, fast Schärfe zeigend aus der Mineralik, die nochmal deutlich höher ist als sie 2016 schon war und eine großartige Balance schafft zu dieser hohen Reife. Das mit dieser wirklich fast physisch spürbaren Säure, etwas an Zitronengras und Limette erinnernd, und dann diese salzige Schärfe, die für Minuten anhält. Dieser Seguin 2018 ist wie man so schön sagt ein Vin de Garde, ein großer achtungsgebietender Wein, der Zeit braucht. Der 2018 wird noch deutlich mehr Zeit brauchen, als der hochelegante 2016er, weil in 2018 von allem reichlich vorhanden ist. Reife Frucht mit einer deutlichen Dominanz bei der Kirsche, in der schwarzen Kirsche, darunter dann diese ungeheuren Tanninmassen, die aber total seidig und fein sind und noch ein guter Touch Toasting vom neuen Holz. Hochintensiv und dennoch fast schlank bleibend, fast filigran, aber weil alles belegt wird und alles immer wieder hochrollt, weil von allem irgendwie zu viel ist, ist es dennoch gleichzeitig eine Art Blockbuster. Ein Blockbuster der Feinheit, der bitte mindestens 5 Jahre, besser etwas mehr, weggesperrt gehört. Ein Wein, der sich dann finden wird, der Eleganz und Kraft verkörpert, der im Grunde stilistisch noch mehr als 2016 eine Art La Mission Haut-Brion ist. Gnadenlos gut, aber auch gnadenlos jung. Ich hätte nach dem schicken, feinen und zugleich großen 2016 einen viel üppigeren, runderen Wein hier erwartet, aber 2018 zeigt sich so gnadenlos mineralisch, zusammen mit dieser sehr reifen Frucht. Dieser Wein wird Jahrzehnte halten und braucht wirklich viel Zeit zur Entwicklung, das Potenzial ist riesig. Fast ein wenig maskuline Züge in dieser Mineralität, fast ein wenig irgendwo an Pape Clement erinnernd mit Zügen eines Pauillac. Der Wein hat zwar Charme in der reifen Frucht, aber eben noch sehr viel mehr Anspruch in der Mineralität und in der Power, die unter allem schlummert. Der Wein hat eine so viel größere Frische und Mineralität, im Gegensatz zu den meisten anderen bisher probierten Weinen aus Pessac Léognan, von denen die meisten eine Wärme gezeigt haben. Das sorgt nicht nur für große Verblüffung, sondern sorgt auch für den großen Unterschied. Unglaublich präzise, geradeauslaufend mit einer wahnsinnigen Frische und eben dieser hohen Mineralität. Da es das gleiche Terroir ist wie bei Haut-Brion, bin ich sehr gespannt, wenn wir dort hinkommen. Das muss ja ähnlich großes erwarten lassen. Seguin 2018 ist groß, lang, dicht und ein Wein für die ewig lange Reise. 98-100/100
/20
Gabriel über: Chateau Seguin
-- Gabriel: (55% Cabernet Sauvignon, 45% Merlot, 30 hl/ha) Dichtes, samtenes, komplexes, dunkles Bouquet, schwarze Beeren, Dörrpflaumen, Graphit, Korinthen, dunkler Tabak, Mahagoni, Minze. Konzentrierter, vielschichtiger, eleganter Gaumen mit viel feinem Tannin, dichter, vielfältiger, dunkler Aromatik, kraftvoller, eleganter Struktur, sehr langer, aromatischer Abgang. 19/20
/20
Weinwisser über: Chateau Seguin
-- Weinwisser: 55% Cabernet Sauvignon, 45% Merlot, 30hl/ha. Dichtes Granat mit aufhellendem Rand. Verführerisches Brombeerenbouquet, Schokopralinen und Holundergelee. Im zweiten Ansatz Veilchen, dunkle Edelhölzer und Cassis. Am kräftigen Gaumen mit stützenden Muskeln und einer atemberaubenden Eleganz und Präzision vinifiziert. Im gebündelten, komplexen Finale eine perfekte Symbiose von schwarzbeeriger Frucht, dunkler Mineralik und tiefschürfender Würze. Für mich 'The Best Ever' - Chapeau Denis Darriet! 19/20
/20
Gerstl über: Chateau Seguin
-- Gerstl: Mit diesem Duft in der Nase bin ich schon im 7. Himmel, das ist schlicht genial, eine atemberaubend schöne, sinnliche Duftwolke, das ist irre fein, zart, gleichzeitig intensiv, komplex und mit viel Ausdruckskraft. Schon im Antrunk ist klar, das ist einer der allerbesten Seguin Jahrgänge, letztes Jahr gab es hier keinen Wein, jetzt ist die Natur generös und belohnt den Winzer mit einem absoluten Top Wein. Das ist ganz grosse Klasse in jeder Beziehung, angefangen bei der samtenen Feinheit der Tannine, über die enorme Konzentration, die sprichwörtliche Vielfalt, die verspielte Leichtigkeit mit der dieses monumentale Kraftbündel über den Gaumen schwebt. Der Wein ist von eindrücklicher Präzision, er hat Charme ohne Ende, es ist eine ganz grosse Persönlichkeit und das Potenzial, welches da noch drin steckt kann man nur erahnen. Perfekter kann ein Wein gar nicht mehr sein. Zwischen dem 20. September und dem 15. Oktober konnte bei besten Wetterbedingungen in aller Ruhe geerntet werden, praktisch Traube um Traube konnt im optimalen Zeitpunkt gelesen werden. Wenn man weiss, dass Seguin über praktisch identische Böden wie Haut-Brion verfügt, wird schnell klar, weshalb hier so grosse Weine entstehen. 20/20
/20
Pirmin Bilger über: Chateau Seguin
-- Pirmin Bilger: 45% Merlot und 55% Cabernet Sauvignon mit 14% Alkohol. pH Wert von 3,72. Die Reben sind zwischen 18 und 30 Jahre alt. Die Ernte hat vom 20. September bis 15. Oktober stattgefunden. Das Terroir ist das gleiche wie bei seinen berühmten Nachbarn Haut-Brion und La Mission Haut-Brion. Nachdem wir bereits ein paar wunderbare Weine von Pessac-Léognan probieren konnten und alle von excellenter Qualität gewesen sind, waren wir nun extrem gespannt auf den diesjährigen Seguin. Das Bouquet kommt wie immer nobel elegant daher mit einer ungeheuren Strahlkraft. Herrlich frische dunkle Kirschfrucht mit unglaublich viel Würze unterlegt. Dazu kommt etwas Dörrpflaume und CassisDer Duft ist schon phänomenal schön und verführerisch. Die Aromen kommen sehr reif daher und strahlen diese Wärme aus. Auch florale Noten schweben im Hintergrund mit und verstärken diese verspielte aber noble Eleganz. Am Gaumen kommt er mit viel Druck und konzentrierter Frucht daher wirkt aber jederzeit so zärtlich und saftig. Man kann den Wein einfach nur als perfekte Schönheit bezeichnen, denn er zeigt sich perfekt balanciert, mit viel Karft und doch so unendliche seidig fein mit einer ungeheuren Noblesse wie man sie selten antrifft. Mir läuft es kalt und warm den Rücken hinunter und eine grosse Dankbarkeit steigt auf, dass wir diesen Seguin probieren durften. So zärtlich der Wein daherkommt so unglaublich zart sind die Tannine mit. Man diese kaum warnehmen so cremig fein sind sie. Fast ein wenig fassungslos und komplett überwältigt von diesem himmlischen Genuss sitze ich nun da und versuche das Geschehene in Worte zu fassen. Wer diesen Wein in seinem Keller hat kann sich sehr glücklich schätzen und wage kaum daran zu denken, wie dieser Wein in ein paar Jahren schmecken wird. Ein grosses Bravo an Denis Darriet! 20/20
Seguin
Der im letzten Jahrhundert bekanteste Weinführer »Cocks an Feret« lobte das damals im Besitz der Familie Pascal befindliche Château in den höchsten Tönen: »the highest part of the commune, with magnificent gravely rises producing full-bodied, elegant wines similar of those of Haut-Brion«. Besitzer...