Chateau Pontet Canet 5eme Cru 2022
- 2
- Cabernet Sauvignon 57%, Merlot 35%, Cabernet Franc 4%, Petit Verdot 4%
- 5
- rot, trocken
- 15,0% Vol.
- Trinkreife: 2034–2066
- Verpackt in: 6er OHK flach
- 9
- voluminös & kräftig
- tanninreich
- 3
- Lobenberg: 100+/100
- Suckling: 99–100/100
- VVWine: 98–100/100
- Falstaff: 98–100/100
- Gerstl: 20/20
- 6
- Frankreich, Bordeaux, Pauillac
- 7
- Allergene: Sulfite,
Abfüllerinformation
Abfüller / Importeur: Pontet Canet, , 33250 Pauillac, FRANKREICH
In der 6er Holzkiste erhältlichq
Wenn Sie 6 Weine kaufen, erhalten Sie diese kostenfrei in der Original-Holzkiste.
Chateau Pontet Canet 5eme Cru 2022
/100
Lobenberg: 57 Prozent Cabernet Sauvignon, 35 Prozent Merlot, vier Prozent Cabernet Franc und vier Prozent Petit Verdot. Der Ausbau geschieht zur Hälfte in neuem Holz, zu 35 Prozent in Betonamphoren und zu 15 Prozent in gebrauchten Barriques. Jedes Jahr hat Pontet Canet eine faszinierende Nase, aber in 2022 ist es schon nochmal anders, weil es so unglaublich fein ist, dicht und reich. Viel Holunder und schwarze Kirsche, dazu unglaublich dichte, fast schwarze Himbeere, mit nur ganz feiner Würze unterlegt. Eher spielerisch mit feinster Lakritze und Lavendel, dazu Veilchen. Alles ganz fein und schwebend. Schon in der Nase ultrafeine, seidige Tannine und Seidigkeit ausstrahlend. Die Nase erinnert mich sehr an die faszinierenden Nasen von Pichon Lalande und Lynch Bages. So ein schicker Jahrgang! Der Mund ist anders als in den drei, vier Jahren davor – gar nicht so auf Naturwein und Biodynamie laufend, sondern fein, saftig und schick. Auch hier wieder die Ähnlichkeit zu Pichon Lalande und Lynch Bages. So ein schicker Fluss! Die Tannine sind ultra poliert. Der Alkoholwert von 14,9 ist nicht zu spüren, sondern extrem integriert. Langer Nachhall mit großer Frische, Salz, Kalkstein und viel säurebeladener Himbeere, Erdbeere und roter Johannisbeere. Ein wirklich schicker, gelungener, harmonischer Pontet Canet. Ganz klar einer der Superstars des Jahrgangs in Pauillac. Auf gleichem Level wie Pichon Lalande und mindestens wie Lynch Bages, für meinen Geschmack oberhalb von Lafite. 100+/100 *** Pontet Canet ist der biodynamische Vorzeigebetrieb im Bordeaux. Seit 2005 wahrscheinlich immer eins der zwei oder drei besten Châteaus überhaupt, häufig auch gerne mal die Nummer 1. Erreichte in den Jahren 2009 und 2010 jeweils 100 Parker-Punkte. Seit 1995 immer eine sichere Bank und seit 2000 Weltklasse. 2015 und 2016 der Durchbruch auf 1er Cru Niveau zusammen mit Pichon Comtesse. Wenn hier kein grandioser Wein entsteht, kann man den Jahrgang abhaken. Der Name des neuen technischen Direktors und Chefönologen ist Mathieu Bessonnet. Vorher war er bei Chapoutier technischer Direktor und verantwortlich für alle Weinberge. Gebürtig kommt er aber aus der Aquitaine und ist deshalb zurückgekehrt nach Bordeaux.
Jahrgangsbericht
2022 hatte den trockensten Sommer in Frankreich seit Beginn der Aufzeichnungen und war insgesamt das heißeste Jahr seit 1947. Nicht so extrem und plötzlich heiß wie 2003, eher harmoniefördernd gleichmäßig warm und eben sehr trocken. Nachdem im November und Dezember 2021 satt Regen fiel, blieb es in den Folgemonaten trocken und warm. Die Reben konnten sich also bei gleichmäßiger Blüte langsam an die Trockenheit gewöhnen. Die Terroirs mit den besten Wasserspeicher-Eigenschaften und den sehr tief wurzelnden alten Reben konnten das Wasser-Reservoir des Winters und Frühjahrs nach früher und sonniger Blüte relativ problemlos durch den trockenen Sommer nutzen. Regen gab es erst wieder im Juni und dann in der zweiten Augusthälfte mit 30 bis 50mm. Danach blieb es sonnig und trocken mit einem langen »Indian Summer« bis weit in den Oktober und sogar November. Jeder konnte auf den perfekten Erntezeitpunkt warten, zumal es dank sommerlicher Stillstände keinen Zucker-Alkoholdruck gab. Wer mit alten Reben und perfekten Terroirs dann noch verschont wurde vom jährlich zunehmendem April-Frost und vom allzu häufigen Hagel des Frühsommers, konnte sich gerade als biologisch arbeitender Winzer über das, ob des Klimas, vollständige Ausbleiben von Fäulnis und Pilzkrankheiten freuen. Niemand musste auch nur irgendwas spritzen. Für Bio-Winzer mit alten Reben und superbem Terroir war 2022 ein so noch nie erlebtes, perfektes Jahr, zumal man sich über die vergangenen 10 extremen Jahre an die besser angepasste Laub- und Bodenarbeit gewöhnt hatte. Saint Emilions und Castillons Kalksteinfelsen, Pomerols und Fronsacs Lehmböden und die dicken Kieslinsen des Medocs hatten bei sehr altem Rebbestand bis auf den Malus kleinerer Erträge kaum Sorgen. Weniger, aber ein überragend intensiver Saft aus kleinen, dickschaligen, kerngesunden Beeren. Aromatisch frischer Most, tiefes und zugleich delikates Tannin, dazu eine überragende Balance. Junge Reben und sandige Böden litten allerdings extrem, da gab es hier und da schon desaströse Ergebnisse. Besonders profitiert haben, neben den o.g. perfekten Böden dazu am linken Ufer, die in sehr nassen Jahren benachteiligten Fluss- und Ufernahen Terroirs des Medocs, des nördlichen Haut Medocs und Saint Estèphes. Die meisten Winzer vergleichen 2022 mit 2018, allerdings war 2022 überwiegend noch deutlich konzentrierter und reicher in der Frucht, vibrierender, cremiger und trotz der extremen Reichhaltigkeit erstaunlich frisch, seidig und harmonisch, das erinnert auch an das Traumjahr 2016. 2022 ist nicht so extrem pikant wie das Hammerjahr 2019 und nicht ganz so tänzelnd finessenreich wie der 2020er. Winzer mit langer Erfahrung sprechen eher von einer deutlich perfekteren Reinkarnation der Jahrgänge 1982, 1961 und 1949. Jean-Philippe Janoueix, eine Instanz am rechten Ufer und Besitzer vieler Châteaux in Pomerol, Saint Emilion und Castillon sagt: »2022 is the more concentrated version of 2018. With deep acidity and rich, soft masses of tannin, 2022 is the much better and long-lived resurrection of the great 1982 and 1961.« Und das mit größerem Know-how, optimaleren Weinstöcken, niedrigeren Erträgen je Stock, besserer biologischer Weinbergsarbeit, dramatisch präziserer Selektion vor der Kelter (Laser und Wasserbad) und einer kenntnisreicheren Kellertechnik als vor vierzig Jahren. Ohne Zweifel ist 2022 also ein historischer Jahrgang. Fakt ist, dass trotz der wohl berechtigten Jubelschreie der allerbesten Winzer das Jahr 2022 auf Kante genäht ist. Junge Reben und nur mittelgute und schwächere Terroirs, und das ist nun mal mit Abstand der Großteil des Bordelais, haben in nassen und noch mehr in solch trocken-heißen Jahren ganz schlechte Karten und üble Zukunftsaussichten. Und leider werden die Jahre trotz einiger, klassischer Ausnahmen wie das Bordelaiser »Normaljahr« 2021 im Schnitt immer extremer. Die wenigen, strahlenden Topwinzer der Appellationen glänzen ob der extraterrestrischen Qualitäten mehr denn je, die große Masse bleibt auf der Strecke. Die Spitze der Pyramide wird noch schmaler und zugleich noch höher. 2022 ist für die Superstars jeder Appellation ein so noch nie dagewesener Qualitätstraum, aber wo soll das für die breite Basis enden? Spanien findet den Ausweg aus den immer extremeren klimatischen Wetterkonditionen in 800 bis 1200 kühlen Höhenmetern, aber wie sieht – neben den weiter vorwärts stürmenden Superstars – die Zukunft des Bordelaiser »Normalwinzers« auf NN aus?
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Suckling über: Chateau Pontet Canet 5eme Cru
-- Suckling: What a finish on this Pontet-Canet. So much energy and brightness. It's full-bodied yet so tight and focused with superb fruit and transparency. It is racy and fine with super fine texture. It's like crushed cabernet sauvignon with cassis, tobacco and cigar box. Licorice and spices. Freshness of the seed. 57% cabernet sauvignon, 35% merlot, 4% cabernet franc, and 4% petit verdot. 99-100/100
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VVWine über: Chateau Pontet Canet 5eme Cru
-- VVWine: Sehr kräftige Farbe und ein reiffruchtigier Duft, dieser Pontet-Canet strahlt reiffruchtig aus dem Glas, das riecht nach schwarzer Kirsche, Backpflaume, Cassis und Lakritze, florale Noten schwingen mit. Im Gaumen mit cremiger Textur, einer umwerfenden Frucht und viel Struktur, die Tannine sind von höchster Güte, der Wein hat viel Kraft und gleichzeitig Eleganz, hallt im Abgang sehr lange nach. Ich erinnere mich an die hervorragenden 2009er und 2010er, dieser Wein ist wie eine Symbiose daraus. Grosses Pontet-Canet Kino. 2030-2060 98-100/100
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Falstaff über: Chateau Pontet Canet 5eme Cru
-- Falstaff: Tiefdunkles Rubingranat, opaker Kern, violette Reflexe, zarte Randaufhellung. Feine Nuancen von Herzkirschen und Zwetschken, süßer Cassis ist unterlegt, zarte Edelholznuancen, feine tabakige Nuancen, einladendes Bukett. Komplex, straff, schwarze Waldbeeren, mineralischer Kern, wirkt sehr konzentriert und engmaschig, besitzt eine eindrucksvolle Frische, ohne jede Spur von Opulenz, zeigt große Länge, sicherer Reifepotenzial, feine Kräuterwürze und salzige Nuancen im Nachhall. 98-100/100
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Gerstl über: Chateau Pontet Canet 5eme Cru
-- Gerstl: Zuerst einmal will der im Duft überhaupt nicht aus sich herauskommen, irgendwo versteckt sich etwas schwarze Frucht, nach und nach kommen schüchtern ein paar Gewürze zum Vorschein. Mit viel Luft zeichnet sich ganz langsam das Bild von Pontet-Canet ab. Wie gewohnt haben wir das Gefühl, gar nicht mehr in Bordeaux zu sein. Das ist ein völlig anderer Wein, er hat kaum etwas gemein mit dem, was wir in den vergangenen Tagen verkostet haben. Wilde Kräuter und Gewürze bilden das Zentrum des Duftes, die Frucht ist immer noch ganz versteckt. Ein ganz anderes Bild am Gaumen, da geht die Post ab, da ist Konzentration ohne Ende, aber auch hier drängt sich die Frucht nicht in den Vordergrund. Das ist ein faszinierender Terroirwein, ein wilder Kerl wie immer, da ist dramatische Spannung, was hat doch dieser Wein für eine betörende Süsse, gleichzeitig ist frische Frucht das prägende Element. Massen von feinsten Tanninen bilden das Gerüst, ein Wunderwerk in Sachen Aromatik. Wir diskutieren, wo man den Wein einreihen könnte, mir fällt nichts ein, nur dass das ein monumentaler Wein ist, der seine Duftnoten auf sehr eindrückliche Art setzt. 20/20
Pontet Canet
Seit Château Pontet Canet von 1975 an im Besitz der Familie Tesseron ist, wurde das hervorragende Potenzial der über 100 Hektar großen Rebfläche bestens genutzt.