
Chateau Pichon Longueville Comtesse de Lalande 2eme Cru 2022
- 2
- Cabernet Sauvignon 78%, Merlot 17%, Cabernet Franc 5%
- 5
- rot, trocken
- 13,5% Vol.
- Trinkreife: 2034–2076
- Verpackt in: 6er OHK flach
- 9
- voluminös & kräftig
- tanninreich
- 3
- Lobenberg: 100+/100
- Parker: 100/100
- Falstaff: 100/100
- Decanter: 99/100
- Neal Martin: 99/100
- Suckling: 99/100
- Wine Cellar Insider: 99/100
- Weinwisser: 98–99/100
- Jeb Dunnuck: 97–100/100
- Gerstl: 20+/20
- 6
- Frankreich, Bordeaux, Pauillac
- 7
- Allergene: Sulfite,
Abfüllerinformation
Abfüller / Importeur: Pichon Lalande, , 33250 Paulliac, FRANKREICH

In der 6er Holzkiste erhältlichq
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Heiner Lobenberg über:
Chateau Pichon Longueville Comtesse de Lalande 2eme Cru 2022
/100
Lobenberg: Die Assemblage von Pichon Comtesse in 2022: 78 Prozent Cabernet Sauvignon, fünf Prozent Cabernet Franc und 17 Prozent Merlot. Die Nase ist hocharomatisch, dicht und reich, aber unendlich fein. Eigentlich irgendwo zwischen Pomerol und Saint-Émilion schwebend. Feinster Blütenstaub mit Lavendel und Veilchen. Dahinter schwarze Kirsche, etwas Cassis und Holunder, aber superfein poliert und trotzdem aromatisch. Extrem schick! Schon in der Nase wird klar, dass der reichliche Gerbstoff seidigst, feinkörnigst poliert ist. Der Mund ist nochmal deutlich feiner als des zuvor probierten Pichon Baron. Lakritze, dunkel Schokolade, Nougat und Holunder, dazu zerstoßene Blaubeerschalen und schwarze Kirsche. Viel Salz, viel Gesteinsmehl. Schöne Länge, grandiose Balance! Die beiden Pichons haben ein herausragendes Jahr erwischt. Zusammen mit Lynch Bages sind sie sicherlich die ersten Verfolger der Premier Crus – wenn sie nicht gar auf gleichem Level sind. 100+/100 *** Aktueller Besitzer von Pichon Comtesse ist die Familie Rouzaud, ebenfalls Besitzer des Champagnerhauses Roederer. Die Familie erwarb das Weingut 2007, seit 2010 ist Sylvie Cazes Verwalterin von Pichon Comtesse. Pichon Lalande liegt auf einer zwei bis fünf Meter dicken Schicht aus Kies, teils mit Sand durchmischt. Darunter befindet sich komplett Lehm. Die Böden sind also ideal geeignet für die mediterranen Jahre ab 2015, weil es immer ausreichend Wasserversorgung gibt.
Jahrgangsbericht
2022 hatte den trockensten Sommer in Frankreich seit Beginn der Aufzeichnungen und war insgesamt das heißeste Jahr seit 1947. Nicht so extrem und plötzlich heiß wie 2003, eher harmoniefördernd gleichmäßig warm und eben sehr trocken. Nachdem im November und Dezember 2021 satt Regen fiel, blieb es in den Folgemonaten trocken und warm. Die Reben konnten sich also bei gleichmäßiger Blüte langsam an die Trockenheit gewöhnen. Die Terroirs mit den besten Wasserspeicher-Eigenschaften und den sehr tief wurzelnden alten Reben konnten das Wasser-Reservoir des Winters und Frühjahrs nach früher und sonniger Blüte relativ problemlos durch den trockenen Sommer nutzen. Regen gab es erst wieder im Juni und dann in der zweiten Augusthälfte mit 30 bis 50mm. Danach blieb es sonnig und trocken mit einem langen »Indian Summer« bis weit in den Oktober und sogar November. Jeder konnte auf den perfekten Erntezeitpunkt warten, zumal es dank sommerlicher Stillstände keinen Zucker-Alkoholdruck gab. Wer mit alten Reben und perfekten Terroirs dann noch verschont wurde vom jährlich zunehmendem April-Frost und vom allzu häufigen Hagel des Frühsommers, konnte sich gerade als biologisch arbeitender Winzer über das, ob des Klimas, vollständige Ausbleiben von Fäulnis und Pilzkrankheiten freuen. Niemand musste auch nur irgendwas spritzen. Für Bio-Winzer mit alten Reben und superbem Terroir war 2022 ein so noch nie erlebtes, perfektes Jahr, zumal man sich über die vergangenen 10 extremen Jahre an die besser angepasste Laub- und Bodenarbeit gewöhnt hatte. Saint Emilions und Castillons Kalksteinfelsen, Pomerols und Fronsacs Lehmböden und die dicken Kieslinsen des Medocs hatten bei sehr altem Rebbestand bis auf den Malus kleinerer Erträge kaum Sorgen. Weniger, aber ein überragend intensiver Saft aus kleinen, dickschaligen, kerngesunden Beeren. Aromatisch frischer Most, tiefes und zugleich delikates Tannin, dazu eine überragende Balance. Junge Reben und sandige Böden litten allerdings extrem, da gab es hier und da schon desaströse Ergebnisse. Besonders profitiert haben, neben den o.g. perfekten Böden dazu am linken Ufer, die in sehr nassen Jahren benachteiligten Fluss- und Ufernahen Terroirs des Medocs, des nördlichen Haut Medocs und Saint Estèphes. Die meisten Winzer vergleichen 2022 mit 2018, allerdings war 2022 überwiegend noch deutlich konzentrierter und reicher in der Frucht, vibrierender, cremiger und trotz der extremen Reichhaltigkeit erstaunlich frisch, seidig und harmonisch, das erinnert auch an das Traumjahr 2016. 2022 ist nicht so extrem pikant wie das Hammerjahr 2019 und nicht ganz so tänzelnd finessenreich wie der 2020er. Winzer mit langer Erfahrung sprechen eher von einer deutlich perfekteren Reinkarnation der Jahrgänge 1982, 1961 und 1949. Jean-Philippe Janoueix, eine Instanz am rechten Ufer und Besitzer vieler Châteaux in Pomerol, Saint Emilion und Castillon sagt: »2022 is the more concentrated version of 2018. With deep acidity and rich, soft masses of tannin, 2022 is the much better and long-lived resurrection of the great 1982 and 1961.« Und das mit größerem Know-how, optimaleren Weinstöcken, niedrigeren Erträgen je Stock, besserer biologischer Weinbergsarbeit, dramatisch präziserer Selektion vor der Kelter (Laser und Wasserbad) und einer kenntnisreicheren Kellertechnik als vor vierzig Jahren. Ohne Zweifel ist 2022 also ein historischer Jahrgang. Fakt ist, dass trotz der wohl berechtigten Jubelschreie der allerbesten Winzer das Jahr 2022 auf Kante genäht ist. Junge Reben und nur mittelgute und schwächere Terroirs, und das ist nun mal mit Abstand der Großteil des Bordelais, haben in nassen und noch mehr in solch trocken-heißen Jahren ganz schlechte Karten und üble Zukunftsaussichten. Und leider werden die Jahre trotz einiger, klassischer Ausnahmen wie das Bordelaiser »Normaljahr« 2021 im Schnitt immer extremer. Die wenigen, strahlenden Topwinzer der Appellationen glänzen ob der extraterrestrischen Qualitäten mehr denn je, die große Masse bleibt auf der Strecke. Die Spitze der Pyramide wird noch schmaler und zugleich noch höher. 2022 ist für die Superstars jeder Appellation ein so noch nie dagewesener Qualitätstraum, aber wo soll das für die breite Basis enden? Spanien findet den Ausweg aus den immer extremeren klimatischen Wetterkonditionen in 800 bis 1200 kühlen Höhenmetern, aber wie sieht – neben den weiter vorwärts stürmenden Superstars – die Zukunft des Bordelaiser »Normalwinzers« auf NN aus?

/100
Parker über: Chateau Pichon Longueville Comtesse de Lalande 2eme Cru
-- Parker: The 2022 Pichon Longueville Comtesse de Lalande has turned out even better in bottle than I anticipated, bursting from the glass with aromas of cassis and blackberries mingled with scents of licorice, violets and pencil shavings. Full-bodied, layered and enveloping, it's suave, seamless and complete, with faultless precision, pristine integration of tannin, controlled sweetness and a long, expansive finish. The 2022 manages to unite the sensuality that's the estate's calling card and the ripeness of the vintage on the one hand, with a sense of Pauillac classicism on the other, threading the needle to deliver one of the finest wines of the vintage and a benchmark Pichon Comtesse. It's a blend of 78% Cabernet Sauvignon, 17% Merlot and 5% Cabernet Franc that spent 18 months in barriques (three months more than was formerly the case), two-thirds of which were new. As I wrote en primeur, there's more than a hint of the 1982 about this wine, and like the 1982, the 2022 will offer an exceptionally wide drinking window.

/100
Falstaff über: Chateau Pichon Longueville Comtesse de Lalande 2eme Cru
-- Falstaff: Tiefdunkles Rubingranat, fast tintig, opaker Kern, violette Reflexe, zarte Randaufhellung. Cassis und Gewürznelken, dunkle Waldbeeren, reife Kirschen, feines Nugat, sehr einladendes Bukett. Stoffig, süß und elegant, schokoladige Textur, frisch und komplex, süßer Nachhall, enormer Druck, tolle Länge, Harmonie, salziges Finale, nicht enden wollend, der Nachfolger für den legendären 1982er ist geboren, der delikateste Pauillac seit Langem. 100/100

/100
Decanter über: Chateau Pichon Longueville Comtesse de Lalande 2eme Cru
-- Decanter: Shiny and striking, this delights from the first sip giving a burst of strawberry and citrus acidity before salty minerality comes in the form of chalky tannins, graphite, pencil lead and slate. Really quite mineral. It's sleek and classically styled, no overt ripeness of fruit although there's concentration in the frame and power that thrusts the flavours forward. Detailed and joyous, it's pent up with muscles and tension but where other wines are showcasing that brawn now, this also delivers a ton of juicy acidity and lift which makes this so joyful. I love it. 78% Cabernet Sauvignon, 17% Merlot and 5% Cabernet Franc.

/100
Neal Martin über: Chateau Pichon Longueville Comtesse de Lalande 2eme Cru
-- Neal Martin: The 2020 Pichon-Longueville Comtesse de Lalande has one of the more opulent aromatic profiles amongst the flight of Pauillac wines, displaying black cherries, cassis, graphite and cedar. The palate is medium-bodied with svelte tannins and a silver bead of acidity. Silky smooth in texture, this retains impressive composure toward the finish, handling the weight of fruit with class. It improves with each swirl, though the bottle I tasted just after bottling had a touch more precision. Nevertheless, this a fabulous Pauillac that flirts with perfection. Tasted blind at the annual Southwold tasting.

/100
Suckling über: Chateau Pichon Longueville Comtesse de Lalande 2eme Cru
-- Suckling: What perfect aromas of blackcurrants, lead pencil, violets, blood oranges and blood. Some iron. Medium- to full-bodied, this has incredible tannins that are completely loaded and integrated, melting into the wine with such a glorious mouthfeel. The finish goes on and on, lightly austere in the most sophisticated way. Racy and rigorously focused. 78% cabernet sauvignon, 17% merlot and 5% cabernet franc. Try after 2030, but already a new benchmark for this estate.

/100
Wine Cellar Insider über: Chateau Pichon Longueville Comtesse de Lalande 2eme Cru
-- Wine Cellar Insider: Inky in hue, the wine is equally dark, and deep on the palate. There is so much going on here, it takes some effort to discover all the wine offers, but, it's worth the effort. On the palate, which is the star of the show due to its silky tannins, incredible depth of flavor, length, intensity, and gorgeous purity, this will be one of the great vintages of Pichon Comtesse. But, it will take patience before the wine opens, fully expressing itself. The wine blends 78% Cabernet Sauvignon, 17% Merlot, and 5% Cabernet Franc. Drink from 2030-2065.

/100
Weinwisser über: Chateau Pichon Longueville Comtesse de Lalande 2eme Cru
-- Weinwisser: 78 % Cabernet Sauvignon, 17 % Merlot, 5 % Cabernet Franc, 13.65 Vol.-%, pH 3.8, 30 hl/ha. Unglaublich vielschichtiges Bouquet, frisch gepflückte Alpenheidelbeere, heller Tabak, Lakritze, satter Veilchenstrauß und Holundergelee. Das ist schon jetzt so elegant und verführerisch. Am kaskadenartigen Gaumen mit seidiger Textur, reifer Extraktfülle und tänzerischer Rasse – alles in Balance, ein wahrer Modellathlet mit präzisen und eleganten Definitionen. Im konzentrierten Finale blaubeerige Konturen, tiefschürfende Terroirwürze und erhabene Adstringenz – ganz nah an der Perfektion und hinter Mouton Rothschild dieses Jahr der zweitbeste Pauillac. 98-99/100

/100
Jeb Dunnuck über: Chateau Pichon Longueville Comtesse de Lalande 2eme Cru
-- Jeb Dunnuck: One of the gems from Pauillac is unquestionably the 2022 Château Pichon-Longueville Comtesse De Lalande, which is 78% Cabernet Sauvignon, 17% Merlot, and 5% Cabernet Franc. A hypothetical blend of the 2019 and 2020, it's a full-bodied, concentrated, opulent Comtesse offering beautiful blue fruits, some chocolate, leafy herbs, and undeniable minerality, ripe, velvety tannins, and a great finish. Despite the higher Cabernet Sauvignon component, this stays silky, expansive, and incredibly sexy. It's going to be drinkable with just 4-5 years of bottle age but should have a lengthy drink window. Hats off to director Nicolas Glumineau for another legendary wine from this château. 97-100/100

/20
Gerstl über: Chateau Pichon Longueville Comtesse de Lalande 2eme Cru
-- Gerstl: Mir fehlen die Worte, ich muss dieses Dufterlebnis zuerst einmal verdauen, einfach mal eine Weile nur geniessen, bestaunen, sich betören lassen. Das ist burgundische Feinheit, der Duft berührt die Nase nur ganz zart, aber die aromatische Fülle ist unbeschreiblich. Klar, es ist Pichon, mit dieser verschwenderischen Vielfalt kann nur ein ganz grosser Pichon duften. Rabenschwarze Frucht, Terroirdüfte ohne Ende, das ist eine die Sinne berauschende Duftorgie. Am Gaumen geht das grosse Staunen weiter, das ist ein Superleichtgewicht, der Wein streichelt den Gaumen nur ganz zart, zeigt aber eine bombastische Fülle von Aromen, eine immense Vielfalt, enorm konzentriert und gleichzeitig so sagenhaft leicht. Das ist ein mit Worten kaum zu beschreibendes Naturwunder: 20+/20! Dazu wird er – wie der 1982er – zweifellos ganz jung schon allerhöchstes Trinkvergnügen bieten. 20+/20
Pichon Lalande
1850 wurden das Weingut Pichon Longeville wegen eines Erbschaftsfalls geteilt. Eine Hälfte erbte Virginie de Lalande, die noch vor Antritt ihres Erbes den Grafen Henri de Lalande geheiratet hatte. So kam der etwas umständlich lange Name Chateau Pichon Longueville Comtesse de Lalande zustande.
