Lobenberg: 37 Hektar im Besitz von Gérard Perse. Bestes Terroir auf Kalkstein an den Südhängen Saint-Émilions. 50 Prozent Merlot, 32 Prozent Cabernet Franc, 18 Prozent Cabernet Sauvignon. Die Reben sind im Durchschnitt 50 Jahre alt, der Ertrag liegt lediglich bei 29 Hektolitern pro Hektar. Der pH-Wert liegt in 2019 bei 3,55, die Säure bei 3,8, der Alkohol bei 14,7 Volumenprozent. Die Cépage, mit dem hohen Anteil an Cabernet, lässt ja im Ansatz schon auf große Frische hoffen. Die Nase ist allerdings eher von der Merlot geprägt, sehr reich. Aber wie dieses Jahr so ist, wenig Brombeere und wenig Cassis. Sehr viel Schwarzkirsche, aber viel Druck, viel Lakritze an der Seite, weil hier doch ein hoher Anteil im neuen Holz ausgebaut wird. 80 Prozent in neuen Barriques, 20 Prozent in gebrauchten. Minze, Eukalyptus und wie bereits gesagt Lakritze. Satte Veilchennote, feine Süße, etwas Lavendel. Ziemlich fruchtig, aber auch durchaus fein und geschliffen. Von allen Weinen von Monsieur Perse ist Pavie mit Abstand der feinste und der am wenigsten vom Holz dominierte bzw. erschlagene wie etwa Pavie Decesse und Bellevue Mondotte. Pavie ist extrem geschliffen. Wunderbare Frische zeigend, aber auch sehr viel Schwarzfrucht. Wieder sehr viel Lakritze. Auch diese Süße aus der Lakritze, mit einem feinen salzigen Ende. Keine Bitterstoffe, sondern feinschwebend. Wie schon 2018 ist 2019 Pavie ein großer Wein. Er braucht Zeit, aber er hat alles, was einen großen, modernen Saint-Émilion ausmacht. 97-100/100