Chateau Pavie 1er Grand Cru Classe A 2022

Chateau Pavie 1er Grand Cru Classe A 2022

Zum Winzer

95–98
100
2
Merlot 52%, Cabernet Franc 30%, Cabernet Sauvignon 18%
5
rot, trocken
14,5% Vol.
Trinkreife: 2035–2071
Verpackt in: 3er OHK
9
voluminös & kräftig
tanninreich
3
Lobenberg: 95–98/100
Falstaff: 98–100/100
Bettane: 98–99/100
VVWine: 97–99/100
Wine Cellar Insider: 97–99/100
Jeb Dunnuck: 96–98+/100
Gerstl: 19+/20
6
Frankreich, Bordeaux, Saint Emilion
7
Allergene: Sulfite, Abfüllerinformation
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Chateau Pavie 1er Grand Cru Classe A 2022

95–98
/100

Lobenberg: Die Assemblage von Pavie in 2022: 52 Prozent Merlot, 30 Prozent Cabernet Franc und 18 Prozent Cabernet Sauvignon. Die Säure liegt bei 3,71 Gramm, der pH-Wert bei 3,67. Alkoholgehalt 14,5 Volumenprozent. Die Lese begann am 15. September und zog sich bin Anfang Oktober. Drückende, wuchtige, leicht überreife Nase. Sie ist eine Mischung aus hochreifer Pflaume, hochreifer Erdbeere und intensiver, fast schwärzlicher Himbeere. Extrem hohe Veilchennase mit viel Lakritze und süßem Lavendel. Eine ziemliche Wuchtbrumme. Im Mund viel Druck, aber nicht nur schwarze Frucht, nicht nur Überextraktion, die der Wein durchaus hat, sondern auch hochreife Pflaume und ganz reife rote Frucht mit Erdbeere und Himbeere. Dazu viel Lakritz und After Eight. Eine Mischung von etwas grünen Noten und Überreife. Ein Hammer zwar, aber auch seltsam… Wie immer vom Fass nicht mein Wein. 95-98/100 *** Château Pavie umfasst 42 Hektar Reben, sie sind im Durchschnitt 34 Jahre alt. Das Weingut ist im Besitz von Gérard Perse. Bestes Terroir auf Kalkstein an den Südhängen Saint-Émilions – die Côte de Pavie. Mit das Beste, was Saint-Émilion zu bieten hat. Die Reben sind im Durchschnitt 50 Jahre alt, sie stehen in Dichtpflanzung. Der Ertrag liegt meist bei lediglich 30 Hektolitern pro Hektar.

Jahrgangsbericht

2022 hatte den trockensten Sommer in Frankreich seit Beginn der Aufzeichnungen und war insgesamt das heißeste Jahr seit 1947. Nicht so extrem und plötzlich heiß wie 2003, eher harmoniefördernd gleichmäßig warm und eben sehr trocken. Nachdem im November und Dezember 2021 satt Regen fiel, blieb es in den Folgemonaten trocken und warm. Die Reben konnten sich also bei gleichmäßiger Blüte langsam an die Trockenheit gewöhnen. Die Terroirs mit den besten Wasserspeicher-Eigenschaften und den sehr tief wurzelnden alten Reben konnten das Wasser-Reservoir des Winters und Frühjahrs nach früher und sonniger Blüte relativ problemlos durch den trockenen Sommer nutzen. Regen gab es erst wieder im Juni und dann in der zweiten Augusthälfte mit 30 bis 50mm. Danach blieb es sonnig und trocken mit einem langen »Indian Summer« bis weit in den Oktober und sogar November. Jeder konnte auf den perfekten Erntezeitpunkt warten, zumal es dank sommerlicher Stillstände keinen Zucker-Alkoholdruck gab. Wer mit alten Reben und perfekten Terroirs dann noch verschont wurde vom jährlich zunehmendem April-Frost und vom allzu häufigen Hagel des Frühsommers, konnte sich gerade als biologisch arbeitender Winzer über das, ob des Klimas, vollständige Ausbleiben von Fäulnis und Pilzkrankheiten freuen. Niemand musste auch nur irgendwas spritzen. Für Bio-Winzer mit alten Reben und superbem Terroir war 2022 ein so noch nie erlebtes, perfektes Jahr, zumal man sich über die vergangenen 10 extremen Jahre an die besser angepasste Laub- und Bodenarbeit gewöhnt hatte. Saint Emilions und Castillons Kalksteinfelsen, Pomerols und Fronsacs Lehmböden und die dicken Kieslinsen des Medocs hatten bei sehr altem Rebbestand bis auf den Malus kleinerer Erträge kaum Sorgen. Weniger, aber ein überragend intensiver Saft aus kleinen, dickschaligen, kerngesunden Beeren. Aromatisch frischer Most, tiefes und zugleich delikates Tannin, dazu eine überragende Balance. Junge Reben und sandige Böden litten allerdings extrem, da gab es hier und da schon desaströse Ergebnisse. Besonders profitiert haben, neben den o.g. perfekten Böden dazu am linken Ufer, die in sehr nassen Jahren benachteiligten Fluss- und Ufernahen Terroirs des Medocs, des nördlichen Haut Medocs und Saint Estèphes. Die meisten Winzer vergleichen 2022 mit 2018, allerdings war 2022 überwiegend noch deutlich konzentrierter und reicher in der Frucht, vibrierender, cremiger und trotz der extremen Reichhaltigkeit erstaunlich frisch, seidig und harmonisch, das erinnert auch an das Traumjahr 2016. 2022 ist nicht so extrem pikant wie das Hammerjahr 2019 und nicht ganz so tänzelnd finessenreich wie der 2020er. Winzer mit langer Erfahrung sprechen eher von einer deutlich perfekteren Reinkarnation der Jahrgänge 1982, 1961 und 1949. Jean-Philippe Janoueix, eine Instanz am rechten Ufer und Besitzer vieler Châteaux in Pomerol, Saint Emilion und Castillon sagt: »2022 is the more concentrated version of 2018. With deep acidity and rich, soft masses of tannin, 2022 is the much better and long-lived resurrection of the great 1982 and 1961.« Und das mit größerem Know-how, optimaleren Weinstöcken, niedrigeren Erträgen je Stock, besserer biologischer Weinbergsarbeit, dramatisch präziserer Selektion vor der Kelter (Laser und Wasserbad) und einer kenntnisreicheren Kellertechnik als vor vierzig Jahren. Ohne Zweifel ist 2022 also ein historischer Jahrgang. Fakt ist, dass trotz der wohl berechtigten Jubelschreie der allerbesten Winzer das Jahr 2022 auf Kante genäht ist. Junge Reben und nur mittelgute und schwächere Terroirs, und das ist nun mal mit Abstand der Großteil des Bordelais, haben in nassen und noch mehr in solch trocken-heißen Jahren ganz schlechte Karten und üble Zukunftsaussichten. Und leider werden die Jahre trotz einiger, klassischer Ausnahmen wie das Bordelaiser »Normaljahr« 2021 im Schnitt immer extremer. Die wenigen, strahlenden Topwinzer der Appellationen glänzen ob der extraterrestrischen Qualitäten mehr denn je, die große Masse bleibt auf der Strecke. Die Spitze der Pyramide wird noch schmaler und zugleich noch höher. 2022 ist für die Superstars jeder Appellation ein so noch nie dagewesener Qualitätstraum, aber wo soll das für die breite Basis enden? Spanien findet den Ausweg aus den immer extremeren klimatischen Wetterkonditionen in 800 bis 1200 kühlen Höhenmetern, aber wie sieht – neben den weiter vorwärts stürmenden Superstars – die Zukunft des Bordelaiser »Normalwinzers« auf NN aus?

98–100
/100

Falstaff über: Chateau Pavie 1er Grand Cru Classe A

-- Falstaff: Tiefdunkles Rubingranat, tintig, opaker Kern, violette Reflexe, zarte Randaufhellung. Feine Nuancen von Lakritze, florale Noten, schwarze Waldbeeren, Cassis und Mandarinenzesten, einladendes Bukett. Stoffig, engmaschig, mineralisch und straff, stramme Tannine, reif und anhaftend, dunkle Frucht im Abgang, zeigt große Länge und sicheres Entwicklungspotenzial. 98-100/100

98–99
/100

Bettane über: Chateau Pavie 1er Grand Cru Classe A

-- Bettane: Pavie 2022 stützt sich auf eine breitere Landbasis, indem die fünf Hektar von Pavie-Decesse und Bellevue-Mondote einbezogen werden, d.h. 42 Hektar, davon 30 auf dem Plateau. 52% Merlot, 30% Cabernet Franc und 18% Cabernet Sauvignon definieren die Besetzung einer gelungenen Assemblage. Satinierte, raffinierte Tannine und schwindelerregende Tiefe. 98-99/100

97–99
/100

VVWine über: Chateau Pavie 1er Grand Cru Classe A

-- VVWine: Dichtes Rubin und intensive, sehr tiefgründige Nase, ein ganzer Korb von Beeren, florale Noten, kalkige Mineralik, mit mehr Luft Cassis und Veilchennoten, faszinerend. Im Gaumen ein kompkates Stück Frucht, wow, was für eine Dichte, was für eine Kraft, die Tannine sind messerscharf, halten das Fruchtbündel in Schach, ausgezeichnete Qualität, vie. Präsision und vor allem viel Eleganz. Der Abgang ist fast endlos, würzig, mit dunklen und roten Beeren sowie einem pfeffrigen Finish ist das ein ausgezeichneter Pavie, der für eine kleine Ewigkeit gebaut ist! 2030-2060+ 97-99/100

97–99
/100

Wine Cellar Insider über: Chateau Pavie 1er Grand Cru Classe A

-- Wine Cellar Insider: nky, opaque, black purple in color, the explosive perfume delivers purple flowers, licorice, truffle, crushed stone, smoke, saffron, and almost 100% cocoa. The palate is painted with opulent, rich, layers of concentrated, blackberries, plum liqueur, black cherries, spice, smoke, licorice, espresso and chocolate. As dense and deep as this wine is, what is important to note is the vibrancy and freshness on the palate. That sense of lift remains from the mid-palate through to the finish. The is the first vintage where you find the vines from Bellevue Mondotte and Pavie Decesse integrated into Chateau Pavie. The wine blends 52% Merlot, 30% Cabernet Franc and 18% Cabernet Sauvignon, 14.7% ABV, pH 3.71. Harvesting took place September 15 - October 1. This is the earliest harvest in the history of Pavie. Drink from 2030-2065. 97-99/100

96–98+
/100

Jeb Dunnuck über: Chateau Pavie 1er Grand Cru Classe A

-- Jeb Dunnuck: Released in a special bottle to celebrate the 25th harvest of Gerard Perse, the 2022 Château Pavie checks in as 52% Merlot, 30% Cabernet Franc, and 18% Cabernet Sauvignon, which is in line with recent vintages, although one important factor is that both Pavie Decesse and Bellevue Mondot will no longer be produced and will are now incorporated into the Château Pavie. Given the quality of those two releases, I don't see that affecting the quality of the Grand Vin. The 2022 sports a deep, saturated purple hue as well as a gorgeous bouquet of ripe cassis, blackcurrants, espresso roast, violets, and chalky minerality. Hitting the palate with full-bodied richness, it has a layered, opulent mouthfeel, velvety tannins, integrated oak, and a great finish. This is another heavenly Pavie that's going to shine with just 5-7 years of bottle age and evolve for 30-40 years or more. 96-98+/100

19+
/20

Gerstl über: Chateau Pavie 1er Grand Cru Classe A

-- Gerstl: Dieser Pavie strahlt aus dem Glas wie ein Pavie strahlen muss: undurchdringliches Dunkelrot, ein Bouquet von verschwenderischer Art und Weise, der Rahmen des Bildes aus Vanille und einem Hauch Kräuteraromatik, im Zentrum steht die intensive schwarze Frucht. Das Feuerwerk geht weiter im Gaumen, was für eine Kombination von intensiver Kirschenaromatik, schwarzer Schokolade und etwas Tabaknoten, ein Touch Vanille, die Tannine sind sehr reif. Ich habe das Gefühl, dass Pavie noch nie so harmonisch war wie in diesem Jahr, diese Frische und diese Mineralität machen grosse Freude. Ein Gigant, der aber auch mit der feinen Klinge umzugehen weiss. Der fast 50% Cabernet Franc/Sauvignon-Anteil steht ihm sehr gut. 19+/20

Mein Winzer

Pavie

Die 36,5 Hektar Rebfläche von Chateau Pavie im Südosten von Saint Emilion sind mit sehr alten Reben (55 % Merlot, 25 % Cabernet Franc, 20 % Cabernet Sauvignon) bestockt. Das Terroir gilt als das beste in Saint Emilion.

Chateau Pavie 1er Grand Cru Classe A 2022