Chateau Pape Clement Cru Classe 2022

Chateau Pape Clement Cru Classe 2022

Holzkiste

Zum Winzer

97–100
100
2
Cabernet Sauvignon 60%, Merlot 40%
5
rot, trocken
14,5% Vol.
Trinkreife: 2035–2058
Verpackt in: 6er OHK
9
voluminös & kräftig
tanninreich
3
Lobenberg: 97–100/100
Suckling: 97–98/100
Jeb Dunnuck: 96–98+/100
Wine Cellar Insider: 96–98/100
Gerstl: 20/20
6
Frankreich, Bordeaux, Pessac Leognan
7
Allergene: Sulfite, Abfüllerinformation
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Chateau Pape Clement Cru Classe 2022

97–100
/100

Lobenberg: 60 Prozent Merlot und 40 Prozent Cabernet Sauvignon. Die Nase ist für Pape Clément erstaunlich schön, weil sie nicht überextrahiert ist und nicht überholzt, sondern einfach nur dicht, schwarz, geschliffen und fein im Tannin. Lakritze, Veilchen, Oliven, feine schwarze Kirsche – alles zusammen und immer geradeauslaufend, ohne aggressiv zu sein. Sehr gute Komposition im Mund, die schwarzen Fruchtkomponenten passen sehr gut zusammen! Der Wein ist elegant und schick, die Tannine seidig und geschliffen. Der Wein ist nicht überextrahiert, nicht überholzt, sondern alles passt sehr gut zusammen. Immer geradeauslaufend – fast spielerisch. Zu glatten 100 fehlt ihm vielleicht ein bisschen Fleisch in der Mitte. Aber ein verdammt guter Wein und wohl der beste Wein aller Zeiten hier! 97-98/100 *** Pape Clément ist das Flagship von Bernard Magrez. Ein in der Stadt gelegenes Château, in der Nähe von La Mission Haut-Brion. Cabernet-Ausrichtung.

Jahrgangsbericht

2022 hatte den trockensten Sommer in Frankreich seit Beginn der Aufzeichnungen und war insgesamt das heißeste Jahr seit 1947. Nicht so extrem und plötzlich heiß wie 2003, eher harmoniefördernd gleichmäßig warm und eben sehr trocken. Nachdem im November und Dezember 2021 satt Regen fiel, blieb es in den Folgemonaten trocken und warm. Die Reben konnten sich also bei gleichmäßiger Blüte langsam an die Trockenheit gewöhnen. Die Terroirs mit den besten Wasserspeicher-Eigenschaften und den sehr tief wurzelnden alten Reben konnten das Wasser-Reservoir des Winters und Frühjahrs nach früher und sonniger Blüte relativ problemlos durch den trockenen Sommer nutzen. Regen gab es erst wieder im Juni und dann in der zweiten Augusthälfte mit 30 bis 50mm. Danach blieb es sonnig und trocken mit einem langen »Indian Summer« bis weit in den Oktober und sogar November. Jeder konnte auf den perfekten Erntezeitpunkt warten, zumal es dank sommerlicher Stillstände keinen Zucker-Alkoholdruck gab. Wer mit alten Reben und perfekten Terroirs dann noch verschont wurde vom jährlich zunehmendem April-Frost und vom allzu häufigen Hagel des Frühsommers, konnte sich gerade als biologisch arbeitender Winzer über das, ob des Klimas, vollständige Ausbleiben von Fäulnis und Pilzkrankheiten freuen. Niemand musste auch nur irgendwas spritzen. Für Bio-Winzer mit alten Reben und superbem Terroir war 2022 ein so noch nie erlebtes, perfektes Jahr, zumal man sich über die vergangenen 10 extremen Jahre an die besser angepasste Laub- und Bodenarbeit gewöhnt hatte. Saint Emilions und Castillons Kalksteinfelsen, Pomerols und Fronsacs Lehmböden und die dicken Kieslinsen des Medocs hatten bei sehr altem Rebbestand bis auf den Malus kleinerer Erträge kaum Sorgen. Weniger, aber ein überragend intensiver Saft aus kleinen, dickschaligen, kerngesunden Beeren. Aromatisch frischer Most, tiefes und zugleich delikates Tannin, dazu eine überragende Balance. Junge Reben und sandige Böden litten allerdings extrem, da gab es hier und da schon desaströse Ergebnisse. Besonders profitiert haben, neben den o.g. perfekten Böden dazu am linken Ufer, die in sehr nassen Jahren benachteiligten Fluss- und Ufernahen Terroirs des Medocs, des nördlichen Haut Medocs und Saint Estèphes. Die meisten Winzer vergleichen 2022 mit 2018, allerdings war 2022 überwiegend noch deutlich konzentrierter und reicher in der Frucht, vibrierender, cremiger und trotz der extremen Reichhaltigkeit erstaunlich frisch, seidig und harmonisch, das erinnert auch an das Traumjahr 2016. 2022 ist nicht so extrem pikant wie das Hammerjahr 2019 und nicht ganz so tänzelnd finessenreich wie der 2020er. Winzer mit langer Erfahrung sprechen eher von einer deutlich perfekteren Reinkarnation der Jahrgänge 1982, 1961 und 1949. Jean-Philippe Janoueix, eine Instanz am rechten Ufer und Besitzer vieler Châteaux in Pomerol, Saint Emilion und Castillon sagt: »2022 is the more concentrated version of 2018. With deep acidity and rich, soft masses of tannin, 2022 is the much better and long-lived resurrection of the great 1982 and 1961.« Und das mit größerem Know-how, optimaleren Weinstöcken, niedrigeren Erträgen je Stock, besserer biologischer Weinbergsarbeit, dramatisch präziserer Selektion vor der Kelter (Laser und Wasserbad) und einer kenntnisreicheren Kellertechnik als vor vierzig Jahren. Ohne Zweifel ist 2022 also ein historischer Jahrgang. Fakt ist, dass trotz der wohl berechtigten Jubelschreie der allerbesten Winzer das Jahr 2022 auf Kante genäht ist. Junge Reben und nur mittelgute und schwächere Terroirs, und das ist nun mal mit Abstand der Großteil des Bordelais, haben in nassen und noch mehr in solch trocken-heißen Jahren ganz schlechte Karten und üble Zukunftsaussichten. Und leider werden die Jahre trotz einiger, klassischer Ausnahmen wie das Bordelaiser »Normaljahr« 2021 im Schnitt immer extremer. Die wenigen, strahlenden Topwinzer der Appellationen glänzen ob der extraterrestrischen Qualitäten mehr denn je, die große Masse bleibt auf der Strecke. Die Spitze der Pyramide wird noch schmaler und zugleich noch höher. 2022 ist für die Superstars jeder Appellation ein so noch nie dagewesener Qualitätstraum, aber wo soll das für die breite Basis enden? Spanien findet den Ausweg aus den immer extremeren klimatischen Wetterkonditionen in 800 bis 1200 kühlen Höhenmetern, aber wie sieht – neben den weiter vorwärts stürmenden Superstars – die Zukunft des Bordelaiser »Normalwinzers« auf NN aus?

97–98
/100

Suckling über: Chateau Pape Clement Cru Classe

-- Suckling: This is a very structured 2022 with powerful tannins that run the length of the wine. Yet it’s perfumed and fresh with flowers and subtle undertones of stone. Pure. It’s full but not heavy with backbone and structure. Lots of crushed stone and currants. One of the most transparent you Pape’s I have tasted. 60% merlot and 40% cabernet sauvignon. 97-98/100

96–98+
/100

Jeb Dunnuck über: Chateau Pape Clement Cru Classe

-- Jeb Dunnuck: A full-bodied, concentrated, awesome Pessac, the 2022 Château Pape Clément offers up loads of spiced red and black fruits, some leafy tobacco, gravelly earth, and graphite aromatics, building, ripe, polished tannins, and a stacked mid-palate. Beautifully done, with remarkable purity and a great finish, it's going to rank with the crème de la crème of the vintage and is well worth seeking out. 96-98+/100

96–98
/100

Wine Cellar Insider über: Chateau Pape Clement Cru Classe

-- Wine Cellar Insider: Dark, almost opaque in color, the wine grabs your attention with its showy display of flowers, cinnamon, chocolate, spice, tobacco, blackberries, and black cherries in the perfume. On the palate, the wine is rich, lush, sweet, deep, and intense. There is a wealth of flavor in the black cherries, white pepper, dark chocolate, and espresso on the palate. The endnote sticks for almost 50 seconds, delivering a peppery, orange rind, refreshing note in the finish. The wine blends 60% Merlot and 40% Cabernet Sauvignon. 14% ABV, 3.6 pH. The harvest took place September 7 - September 28. Yields were 35 hectoliters per hectare. Drink from 2026-2055. 96-98/100

20
/20

Gerstl über: Chateau Pape Clement Cru Classe

-- Gerstl: Selbst der sich immer so superelegant und fein präsentierende Pape Clément strahlt mit einer Fülle aus Frucht aus dem Glas. Das ist schon seit vielen Jahren einer meiner Lieblingsweine, da er die Eleganz eines Bordeaux-Weins auf ganz besondere Art widerspiegelt. Der exzellente Duft des reifen Jahrgangs ist auch voller Komplexität und Tiefgang. Alles ist total auf Feinheit gebaut, aber gleichzeitig auch mit einer unbändigen Kraft ausgestattet. Ungeahnte Fülle und Druck am Gaumen, das habe ich bei diesem Wein schon lange nicht mehr erlebt. Einmal mehr zeichnet er sich durch eine hervorragende Balance und einen saftigen Trinkfluss aus. Atemberaubende Länge, das ist ein fast nicht mehr enden wollendes Spektakel. 20/20

Mein Winzer

Pape Clement

Château Pape Clément ist ein Weingut mit wahrhaft historischer Bedeutung und gilt als ältestes kontinuierlich bewirtschaftetes Weingut im Bordelais. Die erste protokollierte Weinlese fand bereits vor über 750 Jahren im Jahr 1252 statt. Bertrand de Goth erwarb das Château im Jahre 1300, sechs Jahre...

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