Chateau Mouton Rothschild 1er Cru 2022
100
- 2
- Cabernet Sauvignon 92%, Merlot 8%
- 5
- rot, trocken
- 14,0% Vol.
- Trinkreife: 2036–2081
- Verpackt in: 1er OHK
- 9
- voluminös & kräftig
- tanninreich
- 3
- Lobenberg: 100/100
- Quarin: 100/100
- Falstaff: 100/100
- Weinwisser: 99–100/100
- VVWine: 98–100/100
- Decanter: 98–100/100
- Wine Cellar Insider: 98–100/100
- Jeb Dunnuck: 98–100/100
- Gerstl: 20+/20
- 6
- Frankreich, Bordeaux, Pauillac
- 7
- Allergene: Sulfite,
Abfüllerinformation
Abfüller / Importeur: Mouton Rothschild, , 33250 Pauillac, FRANKREICH
Chateau Mouton Rothschild 1er Cru 2022
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Lobenberg: 92 Prozent Cabernet Sauvignon und acht Prozent Merlot. Der Alkoholgehalt liegt bei 14,0 Volumenprozent, der pH-Wert bei 3,89. Ausgebaut in 100 Prozent neuen Barriques. Nach 2021 hat 2022 wieder so einen extrem hohen Anteil Cabernet Sauvignon im Erstwein. Die Nase zeigt zunächst Nutella und Nougat – satte Schokotörtchen. Dann Veilchen, aber auch hellere Blüten, Wiesenblumen. Sehr floral, sehr schwingend! Das Ganze mit schwarzer Kirsche und dunkler Maulbeere unterlegt, auch ein Hauch Schwarzbrot dazu. Aber in Summe sehr fein, mit polierten Tanninen schon in der Nase. Pauillac, aber in fast femininer Ausprägung. Ein bisschen Pichon-Lalande-artig. Der Mund ist sehr schick, sehr fein, sehr Pauillac, aber auch sehr elegant. Wieder sehr floral das Ganze. Schlehe, rote Johannisbeere und Sauerkirsche, dazu eine Süße wie aus Feigen mit Druck aus schwarzer Kirsche, Brombeere und Cassis. Tolle Länge zeigend mit Salz, fein verwoben! Ich weiß nicht, ob er ganz das Allzeithoch des 2020er-Jahrgangs erreichen kann, aber auf jeden Fall ist es ein großer Mouton in perfekter Harmonie und Balance, mit faszinierender Länge und total polierten Tanninen. Reich und weich zugleich. Sehr schicker Mouton! 100/100
Jahrgangsbericht
2022 hatte den trockensten Sommer in Frankreich seit Beginn der Aufzeichnungen und war insgesamt das heißeste Jahr seit 1947. Nicht so extrem und plötzlich heiß wie 2003, eher harmoniefördernd gleichmäßig warm und eben sehr trocken. Nachdem im November und Dezember 2021 satt Regen fiel, blieb es in den Folgemonaten trocken und warm. Die Reben konnten sich also bei gleichmäßiger Blüte langsam an die Trockenheit gewöhnen. Die Terroirs mit den besten Wasserspeicher-Eigenschaften und den sehr tief wurzelnden alten Reben konnten das Wasser-Reservoir des Winters und Frühjahrs nach früher und sonniger Blüte relativ problemlos durch den trockenen Sommer nutzen. Regen gab es erst wieder im Juni und dann in der zweiten Augusthälfte mit 30 bis 50mm. Danach blieb es sonnig und trocken mit einem langen »Indian Summer« bis weit in den Oktober und sogar November. Jeder konnte auf den perfekten Erntezeitpunkt warten, zumal es dank sommerlicher Stillstände keinen Zucker-Alkoholdruck gab. Wer mit alten Reben und perfekten Terroirs dann noch verschont wurde vom jährlich zunehmendem April-Frost und vom allzu häufigen Hagel des Frühsommers, konnte sich gerade als biologisch arbeitender Winzer über das, ob des Klimas, vollständige Ausbleiben von Fäulnis und Pilzkrankheiten freuen. Niemand musste auch nur irgendwas spritzen. Für Bio-Winzer mit alten Reben und superbem Terroir war 2022 ein so noch nie erlebtes, perfektes Jahr, zumal man sich über die vergangenen 10 extremen Jahre an die besser angepasste Laub- und Bodenarbeit gewöhnt hatte. Saint Emilions und Castillons Kalksteinfelsen, Pomerols und Fronsacs Lehmböden und die dicken Kieslinsen des Medocs hatten bei sehr altem Rebbestand bis auf den Malus kleinerer Erträge kaum Sorgen. Weniger, aber ein überragend intensiver Saft aus kleinen, dickschaligen, kerngesunden Beeren. Aromatisch frischer Most, tiefes und zugleich delikates Tannin, dazu eine überragende Balance. Junge Reben und sandige Böden litten allerdings extrem, da gab es hier und da schon desaströse Ergebnisse. Besonders profitiert haben, neben den o.g. perfekten Böden dazu am linken Ufer, die in sehr nassen Jahren benachteiligten Fluss- und Ufernahen Terroirs des Medocs, des nördlichen Haut Medocs und Saint Estèphes. Die meisten Winzer vergleichen 2022 mit 2018, allerdings war 2022 überwiegend noch deutlich konzentrierter und reicher in der Frucht, vibrierender, cremiger und trotz der extremen Reichhaltigkeit erstaunlich frisch, seidig und harmonisch, das erinnert auch an das Traumjahr 2016. 2022 ist nicht so extrem pikant wie das Hammerjahr 2019 und nicht ganz so tänzelnd finessenreich wie der 2020er. Winzer mit langer Erfahrung sprechen eher von einer deutlich perfekteren Reinkarnation der Jahrgänge 1982, 1961 und 1949. Jean-Philippe Janoueix, eine Instanz am rechten Ufer und Besitzer vieler Châteaux in Pomerol, Saint Emilion und Castillon sagt: »2022 is the more concentrated version of 2018. With deep acidity and rich, soft masses of tannin, 2022 is the much better and long-lived resurrection of the great 1982 and 1961.« Und das mit größerem Know-how, optimaleren Weinstöcken, niedrigeren Erträgen je Stock, besserer biologischer Weinbergsarbeit, dramatisch präziserer Selektion vor der Kelter (Laser und Wasserbad) und einer kenntnisreicheren Kellertechnik als vor vierzig Jahren. Ohne Zweifel ist 2022 also ein historischer Jahrgang. Fakt ist, dass trotz der wohl berechtigten Jubelschreie der allerbesten Winzer das Jahr 2022 auf Kante genäht ist. Junge Reben und nur mittelgute und schwächere Terroirs, und das ist nun mal mit Abstand der Großteil des Bordelais, haben in nassen und noch mehr in solch trocken-heißen Jahren ganz schlechte Karten und üble Zukunftsaussichten. Und leider werden die Jahre trotz einiger, klassischer Ausnahmen wie das Bordelaiser »Normaljahr« 2021 im Schnitt immer extremer. Die wenigen, strahlenden Topwinzer der Appellationen glänzen ob der extraterrestrischen Qualitäten mehr denn je, die große Masse bleibt auf der Strecke. Die Spitze der Pyramide wird noch schmaler und zugleich noch höher. 2022 ist für die Superstars jeder Appellation ein so noch nie dagewesener Qualitätstraum, aber wo soll das für die breite Basis enden? Spanien findet den Ausweg aus den immer extremeren klimatischen Wetterkonditionen in 800 bis 1200 kühlen Höhenmetern, aber wie sieht – neben den weiter vorwärts stürmenden Superstars – die Zukunft des Bordelaiser »Normalwinzers« auf NN aus?
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Quarin über: Chateau Mouton Rothschild 1er Cru
-- Quarin: Schwarze, purpurrote, glänzende Farbe. Intensive, feine, fruchtige, reine, komplexe Nase. Beim Schwenken kommt die schwarze Johannisbeere auf einem cremigen Hintergrund zum Vorschein. Eine Mischung aus frisch und warm. Vollmundig im Auftakt, reich in der Mitte des Gaumens, komplex, mit majestätischer Haltung und außerordentlicher Kraft im Geschmack, der Wein schmilzt am Gaumen tief, lang und edel. Im Abgang erscheint eine andere Welt, endlos. Zusammenstellung: 92 % Cabernet Sauvignon, 8 % Merlot. Alkoholgehalt: 14°. Das ist noch nie dagewesen. PH-Wert: 3,89 (das ist im Durchschnitt mehr). IPT: 76. Niedriger Ertrag: 32 hl/ha. Meine beste Bewertung, die diesem Cru bei der Primeurweinprobe gegeben wurde, zusammen mit dem 2016er. 100/100
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Falstaff über: Chateau Mouton Rothschild 1er Cru
-- Falstaff: Tiefdunkles Rubingranat, opaker Kern, violette Reflexe, zarte Randaufhellung. Reife Herzkirschen und Pflaumen, feines Nugat, ein Hauch von Edelholz, facettenreiches Bukett. Kraftvoll, stoffig, schwarze Beeren, reife, tragende Tannine, feine Extraktsüße, mineralisch-salzig im Abgang, Vieilles Vignes-Charakter, sehr große Länge, sicheres Zukunftspotenzial. Zeigt keinerlei Opulenz, alles aus einem Guss. (92 %CS, 8 %ME) 100/100
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Weinwisser über: Chateau Mouton Rothschild 1er Cru
-- Weinwisser: 92 % Cabernet Sauvignon, 8 % Merlot, pH 3.89, 14 Vol.-%. Ein betörendes vielschichtiges Bouquet, ungeheuer raffiniert, frisch gepflückte Schattenmorelle, roter Johannisbeernektar, edle Cassiswürze und Menthol. Im zweiten Ansatz Alpenheidelbeere, Graphit und Milchschokolade. Am königlichen Gaumen mit einer Textur wie Samt und Seide mit einer herrlich seidig-süßen Tannintextur, vereint auf unvergleichliche Art und Weise tänzerische Rasse mit extrem verführerischen Charme und Stil, ist der Wein im Médoc, der bei Chefredakteur Giuseppe Lauria direkt die Glocke der Traumnote 20/20 hat klingeln lassen. Im kaskadenartigen, ewig langen Finale mit schwarzbeerigen Konturen, tiefschürfender Terroirwürze und erhabener Adstringenz. 'Die Intensität der alten Mouton Cabernet-Sauvignon-Stöcke sind das Geheimnis' fasst Jean-Emmanuel Danjoy lächelnd zusammen. Dafür kann es nur die Bestnote geben. Das ist für uns dieses Jahr der beste Pauillac! 99-100/100
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VVWine über: Chateau Mouton Rothschild 1er Cru
-- VVWine: Wow, das ist eine Nase, eine Droge, die Gänsehaus stellt sich sich sofort ein, das ist umwerfend schön, tiefgründig, mit viel Frucht, floralen Tönen, Veilchen, darüber Mokka, dunkle Schokolade, ein Mosaik von Düften. Im Gaumen ein Monument, was für eine Frucht, das ist ungemein dicht, konzentriert, scheint dennoch über der Zunge zu schweben, fast schon unheimlich wie dieser Wein den Gaumen einnimmt, er ist da, er bleibt da, er hallt extrem lange nach. Dieser Mouton gehört micht Sicherheit zum Besten, was ich jemals verkosten konnte. 2030-2060+ 98-100/100
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Decanter über: Chateau Mouton Rothschild 1er Cru
-- Decanter: One of my favourite 2022s, technically very brilliant but it’s the texture that wows, generous, fruity, sleek, supple, it gives stone and graphite touches putting the terroir in the glass and overall this just screams elegance and finesse and above all drinkability! Smooth and shiny, silky, sleek, delicious from the first sip. Mouthwatering acidity combined with tannins that have the perfect balance of flinty grip, fleshy fruit and cool minerality. Certainly not shouting, they haven't pushed too far at all, more restrained and refined while still delivering a gorgeous mouthful of wine. Classy and refreshing. Concentrated but clean, pure and vibrant. Wonderful, magical - giving the concentration of the hot vintage which is want you want, but this is moreish and so succulent. One you'll want to finish the glass and then have more immediately. 16.4% press - 4% above normal, usually at 12-13%. 49% grand vin. 3.89pH. 76 IPT. Aged 100% in new barrels. 98-100/100
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Wine Cellar Insider über: Chateau Mouton Rothschild 1er Cru
-- Wine Cellar Insider: Dark in color, and equally dark in fruit, this is a flamboyant, ostentatious, opulent, velvet-textured Mouton that is on the exotic side. Perhaps, this is a modern version of the 1982? The wine exudes its blackberry, boysenberry, chocolate, Asian spice, tobacco leaf, licorice, smoke, and cigar wrapper notes in the perfume. On the palate, the wine is incredibly dense. There is so much fruit, you wonder if it would be better eating this with a spoon, before taking another sip? The finish is rich, intense, velvety, long, and close to seamless, holding court for over 50 seconds. I love the touch of spice that shines before the wine fades from your palate. The wine blends 92% Cabernet Sauvignon and 8% Merlot. 14% ABV, 3.89 pH. The harvest took place September 1 - September 26. Yields were 32 hectoliters per hectare. Only 49% of the harvest was used to produce the Grand Vin. Drink from 2030-2065. 98-100/100
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Jeb Dunnuck über: Chateau Mouton Rothschild 1er Cru
-- Jeb Dunnuck: Moving to the flagship, the 2022 Château Mouton Rothschild is a massive, full-bodied, incredibly powerful 2022 that takes no prisoners with its ripe black and blue fruits, chocolate, graphite, and smoked tobacco-driven aromas and flavors. Deep, unctuous, and concentrated, with velvety tannins, this legendary Mouton is based on 92% Cabernet Sauvignon and 8% Merlot that's still resting in new barrel. It will unquestionably play with the top wines in the vintage. Harvest here began the 1st of September and finished on the 26th, and the final wine hit 14% natural alcohol, with a pH of 3.89 and an IPT of 76. 98-100/100
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Gerstl über: Chateau Mouton Rothschild 1er Cru
-- Gerstl: Auch Mouton Rothschild hat nach der Ernte nicht erwartet, dass dieser Jahrgang so ausbalancierte und frische Weine hervor- bringt. Im Gegensatz zum ebenfalls sehr warmen 2003 waren die Reben bei diesem Jahrgang gut auf die Trockenheit vorbereitet. Schon der Le Petit Mouton präsentierte sich als grosser Wein. Der grosse Mouton hat aber von allen Facetten noch etwas mehr. Eindrücklicher, tiefgründiger Fruchtausdruck mit konzentrierter, schwarzer Frucht nach reifer Kirsche und Brombeere, dazu ein Hauch von Lakritze. Die würzigen Kräuter und der ätherisch kühle Hintergrund sind äusserst nobel. Der Wein strahlt Kraft und Energie, aber auch unvergleichliche Eleganz und Strahlkraft aus. Es ist die Magie von Sanftheit bei gleichzeitiger Fülle und Komplexität – welch bezauberndes Parfum! Im Auftakt frisch und lebendig mit energie- beladener Fruchtfülle. Perfekt ausbalanciert und bis ins kleinste Detail geschliffen fein. Dieser grosse Wein nimmt alle Sinne in Anspruch, man muss sich Zeit nehmen, um alle Nuancen entdecken zu können. Für mich mit Sicherheit einer der grössten Moutons, die ich je verkostet habe. Er vereint die grossen Jahrgänge der letzten Jahre in einem und hat davon nur das Beste zusammengefügt. Ein nicht mehr enden wollender Abgang zeigt sich im Finale nochmals von einer zart würzigen und von Röstaromen geprägten Seite. Ein Über-Mouton. 20+/20
Parker über: Chateau Mouton Rothschild 1er Cru
-- Parker: A brilliant wine that likely sits somewhere between the 2019 and 2020 in quality, the 2022 Mouton Rothschild is a blend of 92% Cabernet Sauvignon and 8% Merlot. Unwinding in the glass with complex aromas of minty cassis, cigar wrapper, violets and subtle hints of loamy soil, it's full-bodied, deep and concentrated, with a layered core of fruit and a fleshy, elegantly muscular profile. Broad-shouldered and seamless, it concludes with a long, resonant finish. This year the grand vin represents some 49% of the estate's production. 96-99/100
Mouton Rothschild
Zusammen mit Lafite und Latour war Château Mouton Rothschild Jahrhunderte im Besitz des "Prinzen der Reben", des Marquis Nicolas-Alexandre de Ségur. Nach einiger Zeit im Besitz des Baron de Brane erhielt Château Mouton Rothschild seinen heutigen Namen, nachdem es 1853 von Baron Nathaniel de...