Chateau Lynch Bages 5eme Cru 2022

Chateau Lynch Bages 5eme Cru 2022

Zum Winzer

100
100
2
Cabernet Sauvignon 66%, Merlot 28%, Cabernet Franc 3%, Petit Verdot 3%
5
rot, trocken
14,0% Vol.
Trinkreife: 2034–2066
Verpackt in: 1er OHK
9
voluminös & kräftig
tanninreich
3
Lobenberg: 100/100
Suckling: 98–99/100
Wine Cellar Insider: 96–98/100
Jeb Dunnuck: 96–98/100
Gerstl: 20+/20
6
Frankreich, Bordeaux, Pauillac
7
Allergene: Sulfite, Abfüllerinformation
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Chateau Lynch Bages 5eme Cru 2022

100
/100

Lobenberg: Der 2022er Lynch Bages besteht aus 66 Prozent Cabernet Sauvignon, 28 Prozent Merlot, drei Prozent Cabernet Franc und drei Prozent Petit Verdot. 14,2 Volumenprozent Alkohol. Die Säure liegt bei 4,1 Gramm, der pH-Wert bei 3,7. Ausgebaut für 18 Monate im Barrique, davon 75 Prozent neu. Lynch Bages ist nun seit so vielen Jahren angekommen bei den ganz großen Namen. Häufig auf gleichem Level wie die beiden Pichons, als würdiger Verfolger der Premier Crus. Der 2022er zeichnet sich aus mit einer unglaublich feinen Nase. Nichts Brandiges, nichts Alkoholisches kommt dort. Einfach nur schick auf Holunder, etwas Wacholder und Lavendel laufend. Dann kommen feine schwarze Kirsche und Maulbeere. Das Ganze ist sehr verhalten, aber sehr harmonisch, wie ein feiner Seidenteppich. Ziemliche Perfektion schon in der Nase ausstrahlend. Und vor allen Dingen nichts Aggressives, nichts Rustikales. Alles ist reif und schick! Im Mund sofort mit einem tollen Grip. Die Cabernet kommt klar durch. Salz und Mineralität, Chilischärfe, hochintensiv und langanhaltend. Das Ganze mit feiner schwarzer Kirsche und Sauerkirsche, wieder mit Holunder unterlegt, aber auch einem Hauch gelber Frucht. Sehr Pauillac, sehr maskulin, aber als drahtiger Tänzer mit extrem feinen, massiven Tanninen. Alles ist perfekt in Balance! Der Wein steht für Minuten – lang, lang, lang… Für einen solchen Alkoholwert extrem fein und harmonisch rüberkommend, vibrierend. Und trotzdem extrem Pauillac. Gar nicht zu verwechseln, weder mit den anderen Gemeineden des Haut-Médoc noch mit dem anderen Ufer. Sehr Pauillac, sehr maskulin und gleichzeitig hochfein und verspielt. Alle Regler nach rechts. Archetypisch für die Appellation in einem grandiosen Finessejahr. 100/100 *** Château Lynch Bages liegt auf dem Bages-Plateau oberhalb des Örtchens Pauillac und der Gironde. Massives Investment in Weinberg und einen total neuen Keller. State oft the Art in jeder Beziehung, hier will und kann man ganz nach oben. Qualitativ zusammen mit Pontet Canet sicher ein 2ème Cru.

Jahrgangsbericht

2022 hatte den trockensten Sommer in Frankreich seit Beginn der Aufzeichnungen und war insgesamt das heißeste Jahr seit 1947. Nicht so extrem und plötzlich heiß wie 2003, eher harmoniefördernd gleichmäßig warm und eben sehr trocken. Nachdem im November und Dezember 2021 satt Regen fiel, blieb es in den Folgemonaten trocken und warm. Die Reben konnten sich also bei gleichmäßiger Blüte langsam an die Trockenheit gewöhnen. Die Terroirs mit den besten Wasserspeicher-Eigenschaften und den sehr tief wurzelnden alten Reben konnten das Wasser-Reservoir des Winters und Frühjahrs nach früher und sonniger Blüte relativ problemlos durch den trockenen Sommer nutzen. Regen gab es erst wieder im Juni und dann in der zweiten Augusthälfte mit 30 bis 50mm. Danach blieb es sonnig und trocken mit einem langen »Indian Summer« bis weit in den Oktober und sogar November. Jeder konnte auf den perfekten Erntezeitpunkt warten, zumal es dank sommerlicher Stillstände keinen Zucker-Alkoholdruck gab. Wer mit alten Reben und perfekten Terroirs dann noch verschont wurde vom jährlich zunehmendem April-Frost und vom allzu häufigen Hagel des Frühsommers, konnte sich gerade als biologisch arbeitender Winzer über das, ob des Klimas, vollständige Ausbleiben von Fäulnis und Pilzkrankheiten freuen. Niemand musste auch nur irgendwas spritzen. Für Bio-Winzer mit alten Reben und superbem Terroir war 2022 ein so noch nie erlebtes, perfektes Jahr, zumal man sich über die vergangenen 10 extremen Jahre an die besser angepasste Laub- und Bodenarbeit gewöhnt hatte. Saint Emilions und Castillons Kalksteinfelsen, Pomerols und Fronsacs Lehmböden und die dicken Kieslinsen des Medocs hatten bei sehr altem Rebbestand bis auf den Malus kleinerer Erträge kaum Sorgen. Weniger, aber ein überragend intensiver Saft aus kleinen, dickschaligen, kerngesunden Beeren. Aromatisch frischer Most, tiefes und zugleich delikates Tannin, dazu eine überragende Balance. Junge Reben und sandige Böden litten allerdings extrem, da gab es hier und da schon desaströse Ergebnisse. Besonders profitiert haben, neben den o.g. perfekten Böden dazu am linken Ufer, die in sehr nassen Jahren benachteiligten Fluss- und Ufernahen Terroirs des Medocs, des nördlichen Haut Medocs und Saint Estèphes. Die meisten Winzer vergleichen 2022 mit 2018, allerdings war 2022 überwiegend noch deutlich konzentrierter und reicher in der Frucht, vibrierender, cremiger und trotz der extremen Reichhaltigkeit erstaunlich frisch, seidig und harmonisch, das erinnert auch an das Traumjahr 2016. 2022 ist nicht so extrem pikant wie das Hammerjahr 2019 und nicht ganz so tänzelnd finessenreich wie der 2020er. Winzer mit langer Erfahrung sprechen eher von einer deutlich perfekteren Reinkarnation der Jahrgänge 1982, 1961 und 1949. Jean-Philippe Janoueix, eine Instanz am rechten Ufer und Besitzer vieler Châteaux in Pomerol, Saint Emilion und Castillon sagt: »2022 is the more concentrated version of 2018. With deep acidity and rich, soft masses of tannin, 2022 is the much better and long-lived resurrection of the great 1982 and 1961.« Und das mit größerem Know-how, optimaleren Weinstöcken, niedrigeren Erträgen je Stock, besserer biologischer Weinbergsarbeit, dramatisch präziserer Selektion vor der Kelter (Laser und Wasserbad) und einer kenntnisreicheren Kellertechnik als vor vierzig Jahren. Ohne Zweifel ist 2022 also ein historischer Jahrgang. Fakt ist, dass trotz der wohl berechtigten Jubelschreie der allerbesten Winzer das Jahr 2022 auf Kante genäht ist. Junge Reben und nur mittelgute und schwächere Terroirs, und das ist nun mal mit Abstand der Großteil des Bordelais, haben in nassen und noch mehr in solch trocken-heißen Jahren ganz schlechte Karten und üble Zukunftsaussichten. Und leider werden die Jahre trotz einiger, klassischer Ausnahmen wie das Bordelaiser »Normaljahr« 2021 im Schnitt immer extremer. Die wenigen, strahlenden Topwinzer der Appellationen glänzen ob der extraterrestrischen Qualitäten mehr denn je, die große Masse bleibt auf der Strecke. Die Spitze der Pyramide wird noch schmaler und zugleich noch höher. 2022 ist für die Superstars jeder Appellation ein so noch nie dagewesener Qualitätstraum, aber wo soll das für die breite Basis enden? Spanien findet den Ausweg aus den immer extremeren klimatischen Wetterkonditionen in 800 bis 1200 kühlen Höhenmetern, aber wie sieht – neben den weiter vorwärts stürmenden Superstars – die Zukunft des Bordelaiser »Normalwinzers« auf NN aus?

98–99
/100

Suckling über: Chateau Lynch Bages 5eme Cru

-- Suckling: Wow. Blackcurrants, blueberries, blackberries and flowers. Full-bodied with beautifully integrated tannins that melt into the wine. Persistent and precise. A fantastic wine for the cellar. 66% cabernet sauvignon, 28% merlot, 3% cabernet franc and 3% petit verdot. 98-99/100

96–98
/100

Wine Cellar Insider über: Chateau Lynch Bages 5eme Cru

-- Wine Cellar Insider: Opaque in color, the wine is packed with with smoky cassis, blackberries, tobacco leaf, black cherries, licorice, flowers, chocolate, and blackberry liqueur. Powerful, full-bodied, rich, dense and intense, the wine is long, vibrant and intense. 2022 is a palate staining wine with never before seen levels of concentration. But, even with all that concentration, the wine remains balanced, fresh, and Pauillac in style. The finish holds your attention for 50 seconds or more while it builds and refreshes. The wine blends 66% Cabernet Sauvignon, 28% Merlot, 3% Petit Verdot and 3% Cabernet Franc, 14.2% ABV. 3.71 pH. The harvest took place September 12 - September 24. The yields were 35 hectoliters per hectare. The Grand Vin was produced from 70% of the harvest. Drink from 2027-2060. 96-98/100

96–98
/100

Jeb Dunnuck über: Chateau Lynch Bages 5eme Cru

-- Jeb Dunnuck: The Grand Vin 2022 Château Lynch Bages checks in as 66% Cabernet Sauvignon, 28% Merlot, and the rest Petit Verdot and Cabernet Franc. It actually reminds me slightly of the 2019, and while it's a classic Lynch Bages powerhouse, it has beautiful balance and purity. Cassis, graphite, lead pencil, and chalky minerality all define the aromatics, and it's full-bodied, with terrific tannins and a layered, incredibly impressive profile that continues to open and evolve with time in the glass. Tasted twice with consistent notes. 96-98+/100

20+
/20

Gerstl über: Chateau Lynch Bages 5eme Cru

-- Gerstl: Dieser Duft ist ein Traum, kommt gewaltig aus der Tiefe, da ist ganz viel Terroir, die Frucht bleibt dezent im Hintergrund. Dennoch oder gerade deswegen ist sie das wichtigste Element im edlen Duftbild, rabenschwarze Frucht aus Kirschen, Heidelbeeren und Brombeeraro- men. Samtiger Gaumenfluss, der fährt so richtig ein, das ist ein gigantisches Konzentrat. Er fühlt sich aber total leichtfüssig an, der Wein schwebt regelrecht über den Gaumen, eine elektrisierende Gänsehaut überzieht meinen Rücken. Das ist ein Überwein, zweifellos einer der berührendsten Lynch-Bages in seiner Geschichte, das zeigt dieser Jungwein auf eindrückliche Art. Jedes kleinste Detail ist perfekt auf den Gesamteindruck abgestimmt, das ist eine selten erlebte Konzentration, die Tannine sind ein Traum und das Ganze wird mit spielerischer Leichtigkeit vorgetragen. Ein Wunder der Natur. 20+/20

Mein Winzer

Lynch Bages

Château Lynch-Bages liegt auf dem Bages-Plateau oberhalb des Örtchens Pauillac und der Gironde. Seit 1973 ist Château Lynch Bages im Besitz von Jean-Michel Cazes, der einen großen Teil seiner Jugend in den USA verbracht hat und das Gut offensiv, selbstbewußt, innovativ und sehr klug leitet und nach...

Chateau Lynch Bages 5eme Cru 2022