Chateau Leoville Poyferre 2eme Cru 2022

Chateau Leoville Poyferre 2eme Cru 2022

Holzkiste

Zum Winzer

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Cabernet Sauvignon 58%, Merlot 34%, Cabernet Franc 4%, Petit Verdot 4%
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rot, trocken
14,5% Vol.
Trinkreife: 2035–2066
Verpackt in: 6er OHK flach
9
voluminös & kräftig
tanninreich
3
Lobenberg: 100/100
Jeb Dunnuck: 100/100
Quarin: 99/100
Suckling: 99/100
Jane Anson: 98/100
Wine Cellar Insider: 98/100
Gerstl: 20/20
6
Frankreich, Bordeaux, Saint Julien
7
Allergene: Sulfite, Abfüllerinformation
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Chateau Leoville Poyferre 2eme Cru 2022

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Lobenberg: Die Assemblage von Poyferré in 2022: 58 Prozent Cabernet Sauvignon, 34 Prozent Merlot, vier Prozent Cabernet Franc und vier Prozent Petit Verdot. Sehr feine, reiche, fast burgundische Nase. Satte rote und schwarze Frucht. Er erinnert mich ein wenig an den zuvor probierten Ducru Beaucaillou. Einfach viel Wein. Hohe Dichte und trotzdem so geschliffene Tannine, so fein! Nur mit einem riesigen samtenen Teppich über den Verkoster hinwegrollend. Wow, alles ist da: Rosenblätter, Veilchen, Schlehe, Sauerkirsche, süße Erdbeere und Himbeere, dazu dichte Schwarzkirsche und ein kleiner Hauch Cassis dahinter. Grandiose Nase! Der Mund wartet mit ähnlicher Dichte auf, mit ähnlicher Intensität. Ganz viel Schub und Druck mit schwarzer Frucht und Blumen. Dazu satte Schwarzkirsche und Grafit, aber auch dichte, reiche rote Frucht. Erdbeere, Himbeere, rote Kirsche, auch Cranberry und ein leichter Touch Schlehe. Chilischärfe und viel Grafit, hochintensiv und für Poyferré unglaublich wuchtig. Aber das reichliche Tannin ist total auf der sanften Seite. Für Poyferré eine echte erotische Wuchtbrumme mit genialer Fülle und total geschliffenen Tanninen. Faszinierend ist der Unterschied der ehemals in einem Weingut vereinten Barton, Las Cases und Poyferre. Burgund Grand Vru immer, aber Barton etwas erdiger Morey Saint Denis, Las Cases elegant kraftvolles Vosne Romanee und Poyferre verspielte Finesse aus Chambolle Musigny. Leoville Poyferre ist superber Stoff! 100/100 *** Zu Zeiten der französischen Revolution war Léoville das größte Weingut im Médoc. Mittlerweile ist es dreigeteilt (Poyferré, Barton, Las Cases). Seit 1920 ist Château Léoville Poyferré im Besitz der Familie Cuvelier und wird seit 1979 von Didier Cuvelier geleitet, der sich die Unterstützung von Michel Rolland gesichert hat. Wir finden hier kiesdurchsetzten Sandboden. Léoville Poyferré ist häufig der burgundischste der drei Léovilles. Oft unterschätzt, oft gleichwertig oder gar besser als Las Cases. Trotzdem preiswerter, immer etwa auf dem gleichen Level mit Barton.

Jahrgangsbericht

2022 hatte den trockensten Sommer in Frankreich seit Beginn der Aufzeichnungen und war insgesamt das heißeste Jahr seit 1947. Nicht so extrem und plötzlich heiß wie 2003, eher harmoniefördernd gleichmäßig warm und eben sehr trocken. Nachdem im November und Dezember 2021 satt Regen fiel, blieb es in den Folgemonaten trocken und warm. Die Reben konnten sich also bei gleichmäßiger Blüte langsam an die Trockenheit gewöhnen. Die Terroirs mit den besten Wasserspeicher-Eigenschaften und den sehr tief wurzelnden alten Reben konnten das Wasser-Reservoir des Winters und Frühjahrs nach früher und sonniger Blüte relativ problemlos durch den trockenen Sommer nutzen. Regen gab es erst wieder im Juni und dann in der zweiten Augusthälfte mit 30 bis 50mm. Danach blieb es sonnig und trocken mit einem langen »Indian Summer« bis weit in den Oktober und sogar November. Jeder konnte auf den perfekten Erntezeitpunkt warten, zumal es dank sommerlicher Stillstände keinen Zucker-Alkoholdruck gab. Wer mit alten Reben und perfekten Terroirs dann noch verschont wurde vom jährlich zunehmendem April-Frost und vom allzu häufigen Hagel des Frühsommers, konnte sich gerade als biologisch arbeitender Winzer über das, ob des Klimas, vollständige Ausbleiben von Fäulnis und Pilzkrankheiten freuen. Niemand musste auch nur irgendwas spritzen. Für Bio-Winzer mit alten Reben und superbem Terroir war 2022 ein so noch nie erlebtes, perfektes Jahr, zumal man sich über die vergangenen 10 extremen Jahre an die besser angepasste Laub- und Bodenarbeit gewöhnt hatte. Saint Emilions und Castillons Kalksteinfelsen, Pomerols und Fronsacs Lehmböden und die dicken Kieslinsen des Medocs hatten bei sehr altem Rebbestand bis auf den Malus kleinerer Erträge kaum Sorgen. Weniger, aber ein überragend intensiver Saft aus kleinen, dickschaligen, kerngesunden Beeren. Aromatisch frischer Most, tiefes und zugleich delikates Tannin, dazu eine überragende Balance. Junge Reben und sandige Böden litten allerdings extrem, da gab es hier und da schon desaströse Ergebnisse. Besonders profitiert haben, neben den o.g. perfekten Böden dazu am linken Ufer, die in sehr nassen Jahren benachteiligten Fluss- und Ufernahen Terroirs des Medocs, des nördlichen Haut Medocs und Saint Estèphes. Die meisten Winzer vergleichen 2022 mit 2018, allerdings war 2022 überwiegend noch deutlich konzentrierter und reicher in der Frucht, vibrierender, cremiger und trotz der extremen Reichhaltigkeit erstaunlich frisch, seidig und harmonisch, das erinnert auch an das Traumjahr 2016. 2022 ist nicht so extrem pikant wie das Hammerjahr 2019 und nicht ganz so tänzelnd finessenreich wie der 2020er. Winzer mit langer Erfahrung sprechen eher von einer deutlich perfekteren Reinkarnation der Jahrgänge 1982, 1961 und 1949. Jean-Philippe Janoueix, eine Instanz am rechten Ufer und Besitzer vieler Châteaux in Pomerol, Saint Emilion und Castillon sagt: »2022 is the more concentrated version of 2018. With deep acidity and rich, soft masses of tannin, 2022 is the much better and long-lived resurrection of the great 1982 and 1961.« Und das mit größerem Know-how, optimaleren Weinstöcken, niedrigeren Erträgen je Stock, besserer biologischer Weinbergsarbeit, dramatisch präziserer Selektion vor der Kelter (Laser und Wasserbad) und einer kenntnisreicheren Kellertechnik als vor vierzig Jahren. Ohne Zweifel ist 2022 also ein historischer Jahrgang. Fakt ist, dass trotz der wohl berechtigten Jubelschreie der allerbesten Winzer das Jahr 2022 auf Kante genäht ist. Junge Reben und nur mittelgute und schwächere Terroirs, und das ist nun mal mit Abstand der Großteil des Bordelais, haben in nassen und noch mehr in solch trocken-heißen Jahren ganz schlechte Karten und üble Zukunftsaussichten. Und leider werden die Jahre trotz einiger, klassischer Ausnahmen wie das Bordelaiser »Normaljahr« 2021 im Schnitt immer extremer. Die wenigen, strahlenden Topwinzer der Appellationen glänzen ob der extraterrestrischen Qualitäten mehr denn je, die große Masse bleibt auf der Strecke. Die Spitze der Pyramide wird noch schmaler und zugleich noch höher. 2022 ist für die Superstars jeder Appellation ein so noch nie dagewesener Qualitätstraum, aber wo soll das für die breite Basis enden? Spanien findet den Ausweg aus den immer extremeren klimatischen Wetterkonditionen in 800 bis 1200 kühlen Höhenmetern, aber wie sieht – neben den weiter vorwärts stürmenden Superstars – die Zukunft des Bordelaiser »Normalwinzers« auf NN aus?

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Jeb Dunnuck über: Chateau Leoville Poyferre 2eme Cru

-- Jeb Dunnuck: Reminding me of the 2018 (as well as the 2009), if not slightly more concentrated, the 2022 Château Léoville Poyferré is one of the most opulent and flamboyant wines out of the Médoc in 2022, and it has incredible intensity while staying light on its feet and graceful. Its dense, glass-staining purple hue is followed by a sensational perfume of crème de cassis, graphite, darker chocolate, scorched earth, and flowers. Full-bodied on the palate, it brings extravagant levels of fruit as well as a seamless mouthfeel, beautifully integrated oak, tannins, and acidity, no hard edges, and a gorgeous finish. It shines even today, yet it has beautiful underlying structure and will evolve gracefully over the coming 30+ years. The 2022 is based on 58% Cabernet Sauvignon, 34% Merlot, and 4% each of Cabernet Franc and Petit Verdot, aged 18-20 months in 80% new oak.

99
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Quarin über: Chateau Leoville Poyferre 2eme Cru

-- Quarin: Dunkle, intensive, purpurrote und schöne Farbe. Intensive, feine, fruchtige, reine und subtile Nase. Cremiger Hauch beim Schwenken. Am Gaumen schmelzende Minne, mit Glanz im Geschmack, weicher Körper, mit einer größeren Tiefe als üblich. Komplex, energisch, der Wein entwickelt sich mit gut kontrollierter Kraft, in einem großen Finale mit edler Tanninigkeit. Er ist so verwirrend. Zusammenstellung: 58 % Cabernet Sauvignon, 34 % Merlot, 4 % Cabernet Franc, 4 % Petit Verdot. Alkoholgehalt: 14°4 (Durchschnitt) - pH-Wert: 3,87 (Durchschnitt plus). IPT: 93. Ertrag: 33 hl/ha statt durchschnittlich 45. 99/100

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Suckling über: Chateau Leoville Poyferre 2eme Cru

-- Suckling: A mind-blowing Leoville Poyferre, probably one of the best for a long time. Huge depth and structure, showing a deep matrix of fruit full of fresh blackberries and a dash of ink and lead pencil. Such verticality on the full-bodied palate with beautiful balance and a clear finish that goes on and on for more than a minute. Great potential ahead. This was tasted at the UCGB tasting and was one of the best wines of the day. Drink after 2028. It should improve in the next 10 to 15 years.

98
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Jane Anson über: Chateau Leoville Poyferre 2eme Cru

-- Jane Anson: Intense, powerful, delicious, creamy raspberry and black cherry fruits, textured and confident in its tannic grip, with a freshness that runs from opening to close of play. Underlines just how well St Julien delivered in 2022. Sara Lecompte-Cuvelier director and co-owner.

98
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Wine Cellar Insider über: Chateau Leoville Poyferre 2eme Cru

-- Wine Cellar Insider: The explosive nose with its show display of flowers, espresso, licorice, black cherries, spice, and tobacco grabs your attention. But, the palate is where the seals the deal with its non-stop display of luscious, silky-textured, black with red fruits that coat your taste-receptors with pure, deep, black with red berries. The sensuous endnotes hit all the right notes from start to finish. The wine blends 58% Cabernet Sauvignon, 34% Merlot, 4% Cabernet Franc, and 4% Petit Verdot. Drink from 2029-2055.

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Gerstl über: Chateau Leoville Poyferre 2eme Cru

-- Gerstl: Ein Merkmal des Jahrgangs ist auch, dass die Weine sehr typisch sind, dies en Poyferré meine ich auch blind erkennen zu können. Das ist der erotischste St-Julien, zeigt ganz viel Gewürznoten, hat irgendwie einen leichten Pomerol-Einschlag, die wunderbar süsse, schwarze Frucht steht eher etwas im Hintergrund. Bezaubernder Auftakt, genau die richtige Dosis Süsse trifft auf herrlich frische Frucht, das Kraftbündel zeigt sich verspielt leichtfüssig. Der Wein hat Saft und Schmelz ohne Ende, eine traumhaft feine Tanninstruktur und er schmeckt ganz einfach köstlich. Auch das ist einer der allerbesten Poyferré-Jahrgänge, zumindest fällt mir im Moment keiner ein, der besser sein könnte. 20/20

Mein Winzer

Leoville Poyferre

Zu Zeiten der französischen Revolution war Léoville das größte Weingut im Médoc. Mittlerweile ist es dreigeteilt (Poyferré, Barton, Las Cases).Seit 1920 ist Château Leoville Poyferre im Besitz der Familie Cuvelier und wird seit 1979 von Didier Cuvelier geleitet, der sich die Unterstützung von Michel...

Chateau Leoville Poyferre 2eme Cru 2022