Chateau Le Rey Les Argileuses 2022

Chateau Le Rey Les Argileuses 2022

Holzkiste

Zum Winzer

93–94
100
2
Merlot 80%, Cabernet Franc 20%
5
rot, trocken
15,0% Vol.
Trinkreife: 2026–2039
Verpackt in: 12er OHK
9
voluminös & kräftig
tanninreich
3
Lobenberg: 93–94/100
Jane Anson: 93/100
Suckling: 92/100
6
Frankreich, Bordeaux, Cotes de Castillon
7
Allergene: Sulfite, Abfüllerinformation
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Chateau Le Rey Les Argileuses 2022

93–94
/100

Lobenberg: 80 Prozent Merlot und 20 Prozent Cabernet Franc. Der Alkoholgehalt liegt bei 15 Volumenprozent, der pH-Wert bei 3,5. Der Wein hat nur minimal Holz gesehen, ansonsten nur Stahl und Amphore. Es gibt ungefähr 30.000 Flaschen. Die Nase erinnert fast unmittelbar an Cabernet Franc. So viel Himbeere, spielerisch, hochintensiv und duftig. Feine Flieder-Rosennase dahinter. Der Mund wird ergänzt um eine hohe Aromatik. Sehr lecker mit feiner Kirschsüße, spielerisch-leicht, dazu feinster Gerbstoff. Der Wein macht unmittelbar Freude, man möchte ihn direkt runterschlucken. Extrem leckerer Stoff, ein Castillon für relativ jungen Genuss. Hoch ansprechend, sexy, erotisch und sehr schick! 93-94/100 *** Château Le Rey gehört zum Imperium von Peter Kwok, dem auch Tour Saint Christophe, Bellefont-Belcier und andere gehören. Deren Regisseur, Jean-Christophe Meyrou, ist auch an Le Rey direkt beteiligt. Nachbar ist unter anderem die Domaine de L´A – also bestes Terroir in Castillon. 80 Prozent Merlot und 20 Prozent Cabernet Franc stehen hier purem blauem Lehm über massivem Kalkstein. Insgesamt 17 Hektar Rebfläche. Beste Wasserversorgung. Dichtpflanzung, niedrige Erträge von weit unter einem Kilo pro Stock. Die Weinberge sind begrünt, es wird massiv Umweltschutz betrieben. Der Wein wird früh gefüllt, weil er einfach auf der Frucht laufen soll.

Jahrgangsbericht

2022 hatte den trockensten Sommer in Frankreich seit Beginn der Aufzeichnungen und war insgesamt das heißeste Jahr seit 1947. Nicht so extrem und plötzlich heiß wie 2003, eher harmoniefördernd gleichmäßig warm und eben sehr trocken. Nachdem im November und Dezember 2021 satt Regen fiel, blieb es in den Folgemonaten trocken und warm. Die Reben konnten sich also bei gleichmäßiger Blüte langsam an die Trockenheit gewöhnen. Die Terroirs mit den besten Wasserspeicher-Eigenschaften und den sehr tief wurzelnden alten Reben konnten das Wasser-Reservoir des Winters und Frühjahrs nach früher und sonniger Blüte relativ problemlos durch den trockenen Sommer nutzen. Regen gab es erst wieder im Juni und dann in der zweiten Augusthälfte mit 30 bis 50mm. Danach blieb es sonnig und trocken mit einem langen »Indian Summer« bis weit in den Oktober und sogar November. Jeder konnte auf den perfekten Erntezeitpunkt warten, zumal es dank sommerlicher Stillstände keinen Zucker-Alkoholdruck gab. Wer mit alten Reben und perfekten Terroirs dann noch verschont wurde vom jährlich zunehmendem April-Frost und vom allzu häufigen Hagel des Frühsommers, konnte sich gerade als biologisch arbeitender Winzer über das, ob des Klimas, vollständige Ausbleiben von Fäulnis und Pilzkrankheiten freuen. Niemand musste auch nur irgendwas spritzen. Für Bio-Winzer mit alten Reben und superbem Terroir war 2022 ein so noch nie erlebtes, perfektes Jahr, zumal man sich über die vergangenen 10 extremen Jahre an die besser angepasste Laub- und Bodenarbeit gewöhnt hatte. Saint Emilions und Castillons Kalksteinfelsen, Pomerols und Fronsacs Lehmböden und die dicken Kieslinsen des Medocs hatten bei sehr altem Rebbestand bis auf den Malus kleinerer Erträge kaum Sorgen. Weniger, aber ein überragend intensiver Saft aus kleinen, dickschaligen, kerngesunden Beeren. Aromatisch frischer Most, tiefes und zugleich delikates Tannin, dazu eine überragende Balance. Junge Reben und sandige Böden litten allerdings extrem, da gab es hier und da schon desaströse Ergebnisse. Besonders profitiert haben, neben den o.g. perfekten Böden dazu am linken Ufer, die in sehr nassen Jahren benachteiligten Fluss- und Ufernahen Terroirs des Medocs, des nördlichen Haut Medocs und Saint Estèphes. Die meisten Winzer vergleichen 2022 mit 2018, allerdings war 2022 überwiegend noch deutlich konzentrierter und reicher in der Frucht, vibrierender, cremiger und trotz der extremen Reichhaltigkeit erstaunlich frisch, seidig und harmonisch, das erinnert auch an das Traumjahr 2016. 2022 ist nicht so extrem pikant wie das Hammerjahr 2019 und nicht ganz so tänzelnd finessenreich wie der 2020er. Winzer mit langer Erfahrung sprechen eher von einer deutlich perfekteren Reinkarnation der Jahrgänge 1982, 1961 und 1949. Jean-Philippe Janoueix, eine Instanz am rechten Ufer und Besitzer vieler Châteaux in Pomerol, Saint Emilion und Castillon sagt: »2022 is the more concentrated version of 2018. With deep acidity and rich, soft masses of tannin, 2022 is the much better and long-lived resurrection of the great 1982 and 1961.« Und das mit größerem Know-how, optimaleren Weinstöcken, niedrigeren Erträgen je Stock, besserer biologischer Weinbergsarbeit, dramatisch präziserer Selektion vor der Kelter (Laser und Wasserbad) und einer kenntnisreicheren Kellertechnik als vor vierzig Jahren. Ohne Zweifel ist 2022 also ein historischer Jahrgang. Fakt ist, dass trotz der wohl berechtigten Jubelschreie der allerbesten Winzer das Jahr 2022 auf Kante genäht ist. Junge Reben und nur mittelgute und schwächere Terroirs, und das ist nun mal mit Abstand der Großteil des Bordelais, haben in nassen und noch mehr in solch trocken-heißen Jahren ganz schlechte Karten und üble Zukunftsaussichten. Und leider werden die Jahre trotz einiger, klassischer Ausnahmen wie das Bordelaiser »Normaljahr« 2021 im Schnitt immer extremer. Die wenigen, strahlenden Topwinzer der Appellationen glänzen ob der extraterrestrischen Qualitäten mehr denn je, die große Masse bleibt auf der Strecke. Die Spitze der Pyramide wird noch schmaler und zugleich noch höher. 2022 ist für die Superstars jeder Appellation ein so noch nie dagewesener Qualitätstraum, aber wo soll das für die breite Basis enden? Spanien findet den Ausweg aus den immer extremeren klimatischen Wetterkonditionen in 800 bis 1200 kühlen Höhenmetern, aber wie sieht – neben den weiter vorwärts stürmenden Superstars – die Zukunft des Bordelaiser »Normalwinzers« auf NN aus?

93
/100

Jane Anson über: Chateau Le Rey Les Argileuses

-- Jane Anson: A relatively new name in Castillon, and one that has been consistently impressive since its first vintage. It has austere tannins on the opening in 2022, with the deep velvety colour that marks the year but is also pretty typical for this estate. Plenty of berry fruit, a great value wine. Aged in stainless steel vats and amphora, no added sulphur until bottling. 93/100

92
/100

Suckling über: Chateau Le Rey Les Argileuses

-- Suckling: A juicy and fruity wine with subtle salt and spice. Medium to full body. Chalky. So delicious. Drink now. 92/100

Mein Winzer

Le Rey

Château Le Rey befindet sich seit 2016 im Besitz von Peter Kwok von Château Tour Saint Christophe und weiteren Châteaux, und dem Inhaber von Bodegas Mas Alta und Jean-Christophe Meyrou. Es gibt zwei Weine. Les Rocheuses, eben reiner Kalksteinfels und Les Argileuses, also Lehm. Hier in Sainte-Colome,...

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