Chateau Lafon Rochet 4eme Cru 2022

Chateau Lafon Rochet 4eme Cru 2022

Holzkiste

Zum Winzer

95–96
100
2
Cabernet Sauvignon 65%, Merlot 31%, Cabernet Franc 4%
5
rot, trocken
14,0% Vol.
Trinkreife: 2031–2056
Verpackt in: 12er OHK
9
voluminös & kräftig
tanninreich
pikant & würzig
3
Lobenberg: 95–96/100
VVWine: 95–97/100
Galloni: 95–97/100
Quarin: 95/100
Decanter: 95/100
Terre de Vins: 95/100
Wine Cellar Insider: 94–96/100
Gerstl: 19/20
6
Frankreich, Bordeaux, Saint Estephe
7
Allergene: Sulfite, Abfüllerinformation
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Chateau Lafon Rochet 4eme Cru 2022

95–96
/100

Lobenberg: Der 2022er Lafon Rochet hat eine hochelegante Schwarzkirsch-Nase, aber nicht süß. Auch Cassis, ohne Zucker, ohne Süße, Lakritze, ohne Fett. Fein und geradeauslaufend. Ein sehr schöner Saint-Estèphe, weil er so balanciert ist. Der Mund ist total versammelt. Wieder schwarz, ohne jede Frage, aber schwarz geradeauslaufend. Sehr stimmig, gute Power, links und rechts sauber definiert. Sehr schöner Saint-Estèphe und nicht weit hinter Phélan Ségur. Schicker Stoff, wenn der Preis stimmt. 95-96/100 *** Die 40 Hektar Rebfläche von Lafon Rochet liegen neben Lafite-Rothschild und Cos. Der Wein war biodynamisch zertifiziert, ist dann wieder rausgefallen und jetzt mit den neuen Käufern, denen auch Pedesclaux gehört, wieder in Konversion zu Organic. Tolles Terroir, ein Wettstreiter um die Verfolgung von Calon-Ségur, auf der Höhe von Phélan Ségur und Meyney.

Jahrgangsbericht

2022 hatte den trockensten Sommer in Frankreich seit Beginn der Aufzeichnungen und war insgesamt das heißeste Jahr seit 1947. Nicht so extrem und plötzlich heiß wie 2003, eher harmoniefördernd gleichmäßig warm und eben sehr trocken. Nachdem im November und Dezember 2021 satt Regen fiel, blieb es in den Folgemonaten trocken und warm. Die Reben konnten sich also bei gleichmäßiger Blüte langsam an die Trockenheit gewöhnen. Die Terroirs mit den besten Wasserspeicher-Eigenschaften und den sehr tief wurzelnden alten Reben konnten das Wasser-Reservoir des Winters und Frühjahrs nach früher und sonniger Blüte relativ problemlos durch den trockenen Sommer nutzen. Regen gab es erst wieder im Juni und dann in der zweiten Augusthälfte mit 30 bis 50mm. Danach blieb es sonnig und trocken mit einem langen »Indian Summer« bis weit in den Oktober und sogar November. Jeder konnte auf den perfekten Erntezeitpunkt warten, zumal es dank sommerlicher Stillstände keinen Zucker-Alkoholdruck gab. Wer mit alten Reben und perfekten Terroirs dann noch verschont wurde vom jährlich zunehmendem April-Frost und vom allzu häufigen Hagel des Frühsommers, konnte sich gerade als biologisch arbeitender Winzer über das, ob des Klimas, vollständige Ausbleiben von Fäulnis und Pilzkrankheiten freuen. Niemand musste auch nur irgendwas spritzen. Für Bio-Winzer mit alten Reben und superbem Terroir war 2022 ein so noch nie erlebtes, perfektes Jahr, zumal man sich über die vergangenen 10 extremen Jahre an die besser angepasste Laub- und Bodenarbeit gewöhnt hatte. Saint Emilions und Castillons Kalksteinfelsen, Pomerols und Fronsacs Lehmböden und die dicken Kieslinsen des Medocs hatten bei sehr altem Rebbestand bis auf den Malus kleinerer Erträge kaum Sorgen. Weniger, aber ein überragend intensiver Saft aus kleinen, dickschaligen, kerngesunden Beeren. Aromatisch frischer Most, tiefes und zugleich delikates Tannin, dazu eine überragende Balance. Junge Reben und sandige Böden litten allerdings extrem, da gab es hier und da schon desaströse Ergebnisse. Besonders profitiert haben, neben den o.g. perfekten Böden dazu am linken Ufer, die in sehr nassen Jahren benachteiligten Fluss- und Ufernahen Terroirs des Medocs, des nördlichen Haut Medocs und Saint Estèphes. Die meisten Winzer vergleichen 2022 mit 2018, allerdings war 2022 überwiegend noch deutlich konzentrierter und reicher in der Frucht, vibrierender, cremiger und trotz der extremen Reichhaltigkeit erstaunlich frisch, seidig und harmonisch, das erinnert auch an das Traumjahr 2016. 2022 ist nicht so extrem pikant wie das Hammerjahr 2019 und nicht ganz so tänzelnd finessenreich wie der 2020er. Winzer mit langer Erfahrung sprechen eher von einer deutlich perfekteren Reinkarnation der Jahrgänge 1982, 1961 und 1949. Jean-Philippe Janoueix, eine Instanz am rechten Ufer und Besitzer vieler Châteaux in Pomerol, Saint Emilion und Castillon sagt: »2022 is the more concentrated version of 2018. With deep acidity and rich, soft masses of tannin, 2022 is the much better and long-lived resurrection of the great 1982 and 1961.« Und das mit größerem Know-how, optimaleren Weinstöcken, niedrigeren Erträgen je Stock, besserer biologischer Weinbergsarbeit, dramatisch präziserer Selektion vor der Kelter (Laser und Wasserbad) und einer kenntnisreicheren Kellertechnik als vor vierzig Jahren. Ohne Zweifel ist 2022 also ein historischer Jahrgang. Fakt ist, dass trotz der wohl berechtigten Jubelschreie der allerbesten Winzer das Jahr 2022 auf Kante genäht ist. Junge Reben und nur mittelgute und schwächere Terroirs, und das ist nun mal mit Abstand der Großteil des Bordelais, haben in nassen und noch mehr in solch trocken-heißen Jahren ganz schlechte Karten und üble Zukunftsaussichten. Und leider werden die Jahre trotz einiger, klassischer Ausnahmen wie das Bordelaiser »Normaljahr« 2021 im Schnitt immer extremer. Die wenigen, strahlenden Topwinzer der Appellationen glänzen ob der extraterrestrischen Qualitäten mehr denn je, die große Masse bleibt auf der Strecke. Die Spitze der Pyramide wird noch schmaler und zugleich noch höher. 2022 ist für die Superstars jeder Appellation ein so noch nie dagewesener Qualitätstraum, aber wo soll das für die breite Basis enden? Spanien findet den Ausweg aus den immer extremeren klimatischen Wetterkonditionen in 800 bis 1200 kühlen Höhenmetern, aber wie sieht – neben den weiter vorwärts stürmenden Superstars – die Zukunft des Bordelaiser »Normalwinzers« auf NN aus?

95–97
/100

VVWine über: Chateau Lafon Rochet 4eme Cru

-- VVWine: OMG, diese Nase ist ein Spektakel, sensationell komplex, viel reife Frucht, florale Töne, Brombeeren, Kirschen, Tabak, Laub, ein Gedicht. Der Gaumen ist top strukturiert, ungemein dicht, ein Mund voll Wein, mit knackiger Frucht, sensationeller Struktur, die Tannine sind von höchster Güte, das ist ein sensationeller Lafon-Roche mit grossen Reserven. 2030-2060 95-97/100

95–97
/100

Galloni über: Chateau Lafon Rochet 4eme Cru

-- Galloni: The 2022 La Croix St. Georges is another rich, plush Pomerol from Jean-Philippe Janoueix. Black fruit, chocolate, espresso, menthol, licorice and spice fill out the layers in this imposing, deep Pomerol. There's a bit of oak that needs time to integrate, but also enough fruit to make me think that can happen. Tasted two times. 95-97/100

95
/100

Quarin über: Chateau Lafon Rochet 4eme Cru

-- Quarin: Schwarze Farbe mit purpurnen Reflexen. Intensive, feine, fruchtige, reine und komplexe Nase. Am Gaumen herrlich fleischig und fruchtig, wo sich der Wein vollständig, fett und tief entwickelt. Sehr gute Länge ohne tanninhaltige Winkel. Zusammenstellung: 65 % Cabernet Sauvignon, 31 % Merlot, 4 % Cabernet Franc. Alkoholgehalt: 14°5 - pH-Wert: 3,77. IPT: 83. Ertrag: 29 hl/ha. 95/100

95
/100

Decanter über: Chateau Lafon Rochet 4eme Cru

-- Decanter: An exceptional wine in 2022. Fresh and fragrant lovely strawberry and red cherry notes on the nose. Smooth and round, generous and deep, a lovely immediate intensity of flavour while keeping a sleek and tense expression. Gorgeous weight in the mouth, supple, and nicely fruited but with density and roundness. Feels really well worked, so defined and detailed, a lovely precision. Nothing feels out of place and it has a very drinkable and approachable quality, still with a dark liquorice and dark chocolate edge and some graphite touches. Extremely complete and well made with control and finesse. Total acidity: 3.35. 3.77pH. 95/100

95
/100

Terre de Vins über: Chateau Lafon Rochet 4eme Cru

-- Terre de Vins: Immer interessant mit seinen blauen Tonerden, die die der Appellation und dem Jahrgang innewohnende Kraft sanft umhüllen. Sehr schönes Bouquet mit Lakritze, knackiger Pflaume, Himbeere und blumigen Aromen (31 % schöne Merlots), zahlreiche, frische, feine Tannine, die ein cremiges Mundgefühl nicht verbergen. Bereits ein Gourmet. 95/100

94–96
/100

Wine Cellar Insider über: Chateau Lafon Rochet 4eme Cru

-- Wine Cellar Insider: Rich in color, the wine is floral, with pepper, spice, tobacco leaf, currants, and blackberries. Medium-bodied, fresh, soft, ripe, round, and polished, with blackberries, black cherries, chocolate, spice, and cedar nuances. The fruits are fresh, bright, and creamy. Give this just a few years in the bottle and it promise to be even better! The wine was made from blending 65% Cabernet Sauvignon, 31% Merlot, and 4% Cabernet Franc. 14.5% ABV, 3.77 pH. This is the first vintage with the new owner, Jackie Lorenzetti, and the team of Emmanuel Cruse, fully in charge. Drink from 2025-2045. 94-96/100

19
/20

Gerstl über: Chateau Lafon Rochet 4eme Cru

-- Gerstl: Das linke Ufer zeigt sich einmal mehr etwas frischer als das rechte. Herrlich, wie in diesem Jahr die Terroirnoten besonders schön zur Gel- tung kommen. Dunkle Frucht und würzige Aromatik im Hintergrund. Ein Bouquet mit viel Frische und Tiefgang, das verleiht ihm den ganz besonderen Glanz. Seine Energie entlädt er auch am Gaumen mit viel geballter Frische und einer Saftigkeit, die von einem anderen Stern ist. Trotz seiner Kraft bewahrt er stets die Eleganz und die Fein- heit. Ein Wein voller Präzision mit gutem Druck vom Auftakt bis hin ins lange Finale. Dort kommen nochmals die würzigen und zart pfeffrigen Aromen zum Vorschein. 19/20

Mein Winzer

Lafon Rochet

Direkt neben Lafite-Rothschild und Cos d’Estournel liegen die 40 Hektar Rebfläche von Lafon Rochet. Die Familie Tesseron (Der Bruder des Besitzers von Pontet-Canet) hat das Gut in den 60er Jahren vollständig renovieren lassen und einige kellertechnische Neuerungen eingeführt.

Chateau Lafon Rochet 4eme Cru 2022