Lobenberg: 100% Merlot. Ernte am 25. September, also vor dem großen Regen, deswegen gänzlich sauber, ohne jegliche Fäulnis und Botrytis und zu 100% ausgereifte Trauben. Sogar niedrigere Säure als 2011. Auch hier verlief die Blüte sehr ungleichmäßig, dementsprechend gab es im Juli, August und Anfang September mehrfache grüne Lesen bis hin zur pinken Lese und auch rausschneiden von nicht perfekt reifen, roten Trauben. Die Gesamtmenge liegt nur bei 10.000 Flaschen. Diese radikale grüne und pinke Lese in Zusammenhang mit der biologischen Weinbergsarbeit brachte sehr viel Arbeit, aber grandiose Qualitäten auch im Zusammenwirken mit fast reinem Kalkstein und steinigem Untergrund. Grandiose Schwarzbeeren-Nase, auch ein wenig Blaubeere. Die Nase erinnert an einen Kalifornischen Ridge Monte Bello, der auch auf Kalkstein wächst. Dieser Untergrund bürgt für die höchste Qualität überhaupt. Brombeere, schwarze Schokolade, dunkle Erde und sehr viel intensive Schwarzkirsche, Amarena. Hohe Intensität im Mund, aber trotzdem extrem fein. Der pH-Wert ist 3,8. Die Säure ist runter auf 2,5% g/l. Der Alkoholgehalt 13,5% vol., was für Saint Emilion durchaus ein moderater Wert ist. Grandiose Länge, furioses Finale auf schwarzen Beeren, voll mit schwarzer Kirsche, schöne steinige Mineralität. Auch hier die schöne Erinnerung an den Ridge Monte Bello. Der Nachhall währt weit über eine Minute, rollt immer wieder mit Schwarzkirsche und Mineralien und dann etwas Cassis und roter Johannisbeere hoch. Fein und doch immens dicht. Dabei auch immer schöne rotbeerige Frische ausstrahlend. Sofort spürbar, dass die besten Terroirs Saint Emilions und des Pomerol die besten Ergebnisse 2012 eingefahren haben. Berauschend schöner Wein. Und so wie es in Pomerol meine 4 Musketiere = Lieblingsweingüter gibt, also eine grandiose und traditionelle Machart zu genialen Preisen, so ist das in Saint Emilion ein vierblättriges Kleeblatt: 4 geniale und weitestgehend unentdeckte Überflieger: Clos Saint Martin, Jean Faure, Lafon La Tuillerie und Tour Perey. 94-95+/100