Lobenberg: 100% Merlot. Wie Peby Faugeres, wird der inzwischen vom genialen gemeinsamen Kellermeister Vincent Cruege (Vignobles Denz) vinifizierte Lafon La Tuilerie auch im Barrique mit einem Neuholzanteil von etwa einem Drittel ausgebaut, aber etwas kürzer in dxer Ausbauzeit. Nur für etwa ein gutes Jahr und nicht wie Peby und Faugeres für 16-18 Monate. Deshalb haben wir hier immer mehr Frucht im Vordergrund. Enorm konzentrierte, dicht verwobene Nase von reifen, satten Waldbeeren. Konzentrierte Blaubeere und Brombeere, untermalt von Veilchen und Flieder, ein Hauch von Feige dazu. Süßlich, durchaus wuchtig und konzentriert. Brombeergelee, ein Hauch von Akazienhonig, schöne Würze dazu. Auch am Gaumen mit satter Dichte. Zwetschge, Sauerkirsche, süße rote Kirsche, satte Schwarzkirsche und spannnende Cranberry. Fast ein vibrierender Touch roter Frucht, so als sei Cabernet Frank im Spiel. Himbeere unter Cassis und Maulbeere. Die Konzentration ist immens. Sehr geschliffenes Tannin mit Säure von reifer Cassis, wieder leicht rotfruchtige Akzente dazu. Viel Schub aus eben hauptsächlich konzentrierter Kirsche. Sehr klare, milde, aber geschliffene Säurestruktur. Dazu kalkiges Tannin. Im Nachhall reife, rote Johannisbeere, Sauerkirsche, Brombeere. Alles in perfekter Harmonie. Das ist schon total genial, die kalksteinige Frische gibt hier eine grandiose Finesse in diesen reinsortigen Merlot. Was für ein brillanter, zupackender Lafon, der für mich in diesem Jahr um Längen vor Peby und Faugeres liegt und der ob seiner höheren Komplexität und multipler Köstlichkeit zu best ever hier mutiert. Großer leckerer Stoff! *** Lafon la Tuilerie sind 2,2 Hektar an den unteren Hängen von Saint-Émilion, kurz vor Castillon. Kalkstein im oberen Bereich, etwas Lehm im unteren Bereich. Das Weingut war früher im Besitz von Pierre Lafon. 2018, nach zwei Katastrophenjahren in Folge (2017 Frost, 2018 Mehltau), musste Pierre aufgeben und hat an Silvio Denz verkauft, den Besitzer von Peby Faugères. Qualitativ und inhaltlich hat sich nichts geändert. Es gibt maximal 4.000 Flaschen von diesem Elixier aus 100 Prozent Merlot. Ausgebaut wird in einem Drittel Neuholz und zwei Drittel gebrauchtem Holz. Die Mazeration wird ganz geduldig über vier bis fünf Wochen laufen gelassen. Es wird nicht übergepumpt und der Wein nie hart gepresst. Es wird quasi nur aus dem Free Run Juice genommen, ohne Pressen, um keine harten Tannine aus den Kernen zu extrahieren.
Bordeaux 2023 aus Expertensicht über ein reifes und früh trinkbares Jahr mit elegantem, schmeichelndem und seidigem Tannin, hohem Genussfaktor und saftigem Trinkfluss: Stephane Derenoncourt, Önologe, Consultant am rechten und linken Ufer, Winzer, eine lebende Legende in Bordeaux: „Überall waren die Tannine reif und von hoher Qualität. Die Trauben zeigten die volle technologische und phenolische Reife. Die Weine dieses Jahrgangs sind insgesamt harmonisch und dynamisch.“ *** Thomas Duclos, führender Berater und Önologe des rechten Ufers: „Bei dem Jahrgang 2023 haben wir ständig Neues entdeckt. Es würde mich nicht überraschen, wenn sich in ein paar Jahren einige 2023er den 2022er Weinen als überlegen erweisen. Der Jahrgang 2023 ist sehr schmeichelhaft: Wir haben eine angenehme Weichheit im Abgang, ohne Schwere, elegante Texturen, überraschend seidig...“ *** Axel Marchal, führender Önologie-Professor der Universität Bordeaux: „Trotz der extremen Wetterbedingungen sind in dem Jahrgang 2023 Weine mit einem guten Gleichgewicht und schönen Säurenoten entstanden. Die Weine sind sehr angenehm, zwar nicht von immenser Konzentration, aber köstlich, rund und fruchtig.“*** Michel Rolland, Önologe und Weingutsberater und ein Bordeaux Urgestein: “The aromatic potential was good, with excellent aromatic intensity and ripe fruit flavours. 2023 is a vintage without excess and opulence. Enjoyable, delicious and easy-to-drink!!